Sophie Montgomery

PERSONAL FACTS

Nachname:
Montgomery: Der Name kann sowohl als Vorname als auch als Nachname
verwendet werden. Er hat seine Wurzeln im Schottisch-Gälischen und bedeutet übersetzt "der in den Bergen jagende".

Vorname:
Sophie: Der Name Sophie kommt aus dem Griechischen
und bedeutet übersetzt "Weisheit".

Geschlecht:
weiblich

Geburtstag:
Sophie wurde 1961 in der Nacht der Wintersonnenwende geboren.
Folglich hat sie am 21. Dezember Geburtstag.

Alter:
unschuldige 16 Jahre

Blutstatus:
Halbblut

Gesinnung:
Jeder hat seine eigene Vorstellung von gut und böse. Für Sophie ist das, was sie tut ihre einzige Gesinnung.

Geburtsort:
Rodel, Harris (Hebriden), Scotland/Great Britain, Europe

Wohnort:
Rodel, Harris (Hebriden), Scotland/Great Britain, Europe

FAMILY

Mutter:
Catriona Montgomery (geb. Callahan) 35 Jahre, Muggel, besuchte eine normale Schule und später Universität. Von Beruf ist sie Kriminalbiologin.

Vater:
Cian Montgomery, 37 Jahre, Halbblut, ehemaliger Ravenclawschüler in Hogwarts, momentan im Ministerium tätig.

Geschwister:
Sophie ist ein Einzelkind.

Sonstige:

Großeltern:

Blair Montgomery (geb. McFarlane) & Tevin Montgomery [62 & 64]
(Muggel, berufsunfähig nach langjähriger Krankheit) // (Reinblut, ehem. Gryffindor in Hogwarts, ehem. im Ministerium tätig)

Saoirse Callahan (geb. O'Neill) & Liam Callahan [60 & 63]
(Muggel, Schneiderin) // (Muggel, Architekt)

Haustiere:

Sir Dracula ist Sophies kleiner Liebling, ihre Fledermaus. Das kleine Ding hat sie bekommen als sie mit elf Jahren eingeschult wurde.

Kira war Avas Schleiereule. Nach Avas Tod nahm Sophie sie bei sich auf und sorgt von nun an für sie.

LOOK

Haare:
Sophies Haare sind rot wie ein Feuerlöscher, eine rote Ampel oder Leuchtreklame. Sie sind kurz geschnitten und das Mädchen stylt sie am liebsten mit Gel zu Igelstacheln oder einfach so. Manchmal hat Sophie aber auch Phasen, in denen sie ihre Haare lieber lang und gelockt mag. Sie richtet sich nach keinen modischen Haarschnitten und hat ihren ganz eigenen Style.

Augen:
Die Augen des Mädchens sind groß und von einem strahlenden Grün. Die langen Wimpern, die sich um ihre Augen ringen sind meist stark und sehr dunkel getuscht.

Statur:
Anstelle Sophies könnte man genauso gut eine Puppe beschreiben. Sie ist zierlich, gerade mal 1,57 m groß und ein richtiges Fliegengewicht. Sophie ist zwar dünn, sieht aber bei weitem nicht knabenhaft aus. Sie hat die nötigen weiblichen Rundungen und weiß im Ernstfall auch wie sie diese einsetzt.

CHARACTER

Stärken:
- Nerven wie Drahtseile
- inzwischen Kontrolle über ihre Gefühle
- Dunkle Magie, die sie jedoch nur selten anwendet
- lügen
- Manipulation von anderen
- andere zum Lachen bringen
- Mut
- Intelligenz
- Humor
- neues Selbstvertrauen
- Kreativität

Schwächen:
- Gefühlskälte
- manchmal psychisch instabil
- Erinnerungen, die sie nicht los wird
- das wandelnde Chaos
- Ungeduld
- manchmal zu ehrgeizig
- schnell desinteressiert
- Geschichte der Zauberei
- schlechtes Zahlengedächtnis
- oft unmotiviert
- herablassende Art

Vorlieben:
- Kleider im Gothic-Style
- Metal und Rockmusik
- die Farben Schwarz und Rot
- Regeln brechen - denn dazu sind sie schließlich da
- Schokolade & Kekse
- Bücher
- Dunkle Magie
- Zaubertränke
- Zeit mit ihrem besten/festen (?) Freund verbringen

Abneigungen:
- kleine Kinder
- Kirche, Religion, Sekten
- Hopper
- Streber und Muttisöhnchen
- Langweiler
- Wahrsagen - das ist doch eh alles erfunden und gelogen
- Reinblüter/Slytherins, die sich so herablassend über andere äußern wie die, die sie im Hogwartsexpress getroffen hatte
- Fleisch, da sie eine Vegetarierin ist
- Seelenklempner [Psychologen]

MAGIC LIFE

Derzeitiger Job:
Schülerin, 6. Klasse

Schule:
Hogwarts

Haus:
Gryffindor

Klasse:
6. Klasse

Fächerbelegung:

Pflichtfächer:
Verwandlung
Zauberkunst
Geschichte der Zauberei
Astronomie
Kräuterkunde
Verteidigung gegen die dunklen Künste
Dunkle Künste
Zaubertränke

Wahlfächer:
Pflege magischer Geschöpfe
Alte Runen
Arithmantik
Muggelkunde

Freifächer, Teams, Clubs & AGs:
Dunkle Künste Zusatz
Duellierclub
Apparierkurs
Erweiterte Verwandlungen und Animagie
Erweiterte VgddK, Legilimentik & Okklumentik
Schulband [Sängerin]
Sprachkurs: Finnisch (Fortgeschrittene) // Gälisch (Fortgeschrittene)

Besondere Positionen:
(noch nicht klar)

Zauberstab:
Ebenholz, 9 Zoll, Einhornhaar

Patronus:
Fledermaus

Animagigestalt:
Fledermaus

Besondere Fähigkeiten:
- Dunkle Künste
- Okklumentik
- Legilimentik
- Animagus

LIFESTORY

Vorgeschichte:

Cian und Catriona lernten sich damals auf einem Fest in Nordirland kennen. Catriona, deren Familie schon seit Ewigkeiten in Irland lebte, war neugierig was ein junger Kerl aus Schottland hier bei ihnen wollte. Cian, der einfach nur die irischen Bräuche kennen lernen wollte, fand die Bemühungen der zierlichen Irin, ihn zum Reden zu bringen, süß. Sie verstanden sich blendend und der Abschied fiel ihnen sehr schwer.
Im folgenden Jahr besuchte Catriona den Schotten. Cian hatte viel nachgedacht in dem Jahr und war zu dem Schluss gekommen, dass er sie heiraten wollte. Dabei störte es ihn auch nicht, dass sie im Gegensatz zu ihm über keine magischen Kräfte verfügte. Er machte ihr kurz vor der Abreise einen Heiratsantrag und erzählte ihr auch von seiner Zauberei. Cat war zunächst skeptisch, sah aber die Wahrheit in seinen Augen und willigte ein.

So kam es, dass sie heirateten und bald eine Tochter bekamen, Sophie. Es war ein kleines, dünnes Baby, aber es war gesund und wohlauf. Sophie wuchs heran und war ein fröhliches Energiebündel, das immer von sich aus strahlte und gut drauf war. Sie war ein Wunschkind und die Familie war rund um glücklich.
Cian hatte einen Job im Ministerium angenommen und Catriona hatte ihr Studium für Rechtsmedizin beendet. Sophie besuchte nun die erste Klasse der Grundschule und war eine fleißige Schülerin. Sie hatte viele Freunde und ihr Leben glich dem eines Bilderbuches. Alles war so wie es sein sollte. Bis Catriona die Leiche eines Mädchens aus Sophies Schule auf dem Seziertisch liegen hatte.
Die junge Mutter hatte Albträume und wachte hin und wieder schweißgebadet auf und schrie. Sophie musste nun zu bestimmten Uhrzeiten immer zu Hause sein und wurde gehütet wie der größte Schatz auf Erden. Sophie wollte aber nicht wie der größte Schatz auf Erden sein. Es nervte sie mit der Zeit, dass ihre Freundinnen viel mehr unternehmen durften und sie immer zu Hause bleiben musste.
Ihre Mutter setzte trotz allem ihre Arbeit fort und wurde immer mehr zu einem Nervenbündel. Sie war immer unruhig, rastlos, konnte nicht schlafen. Ihr Arzt verordnete ihr Medikamente und die schienen zunächst zu wirken. Die Familie wuchs wieder ein Stück zusammen.

Als Sophie endlich elf Jahre zählte und sich hier und da schon ein paar seltsame Dinge ereigneten, bekam sie einen Brief aus Hogwarts. Einer richtigen Zauberschule! Das Mädchen war überglücklich und fieberte sehnsüchtig auf den ersten Schultag hin.

Ihr erstes Schuljahr war ruhig und schön. Sie lernte viele neue Dinge und begeisterte sich immer mehr für die unnatürlichen Geschehnisse. Ihre Freunde waren allesamt anständig und gut erzogen. Es schien als sei ein Teil ihrer Bilderbuchwelt zurückgekehrt. Aber auch dies war nur die Stille vor dem Sturm. Denn der brach zu Beginn des zweiten Jahres knallhart auf sie herab.

Sophie hatte oft das Gefühl nie mehr glücklich werden zu können. Sie hatte für das gemeinsame Keening frei bekommen und trauerte gemeinsam mit Avas Familie. In den folgenden Wochen versuchte sie wieder etwas Normalität in ihr Leben zu bekommen, aber es klappte nicht so ganz. Ein Mädchen aus der Oberstufe erzählte ihr, dass sie in solchen Momenten den seelischen Schmerz ersetzte, sich körperlichen Schmerz zufügte, um zu spüren, dass sie lebte und wirklich real da war und nicht nur in Fantasie. Sophie probierte es eines Nachts aus. Sie hatte sich ein Messer vom Abendessen mitgenommen und zögerte zunächst. Was, wenn sie gelogen hatte? Wenn es nichts half? Dann aber gab sie sich einen Ruck und drückte erst vorsichtig, dann aber immer drängender die Klinge in ihr blasses Handgelenk. Ein kleiner roter Tropfen kullerte auf ihren Oberschenkel. Es war ein fantastisches Gefühl den seelischen Schmerz los zu sein. Wenigstens für den Moment.
Und weil es jedes Mal ein so berauschendes Erlebnis war, wurde es zu einer Art Routine. Wenn sie nicht mehr konnte, träumte sie sich weg.

Mit der Klinge fahr ich langsam
meinen Unterarm hinauf.
Dann ein Schnitt, klein und flach,
und die Welt um mich blüht auf.

Schmerz schärft alle meine Sinne,
jede Faser ist gestimmt.
Und ich hör den Körper singen,
wenn der Schmerz die Last mir nimmt.

Tiefer noch ein bisschen tiefer
schneid ich in den weißen Arm.
Aus der Wunde sickert lautlos
dunkles Blut und mir wird warm.

Das Blut so rot, das Blut so rein.
Die Zeit heilt meine Wunden nicht.
Mein Blut zu sehn, ist wunderschön,
mein Blut zu sehen, tröstet mich.

Glück durchströmt den ganzen Körper.
Schmerz treibt jeden Schmerz heraus.
Um auf diese Art zu fühlen,
nehm ich all das Leid in Kauf.

Das Blut so rot, das Blut so rein ...

Ich verletze nur die Hülle.
Alles was darunter liegt,
hab ich so tief eingeschlossen,
dass es sich mir selbst entzieht.

Das Blut so rot, das Blut so rein ...

Narben - Subway to Sally

Es wäre wahrscheinlich ewig so weitergegangen, wenn sich nicht eine junge Referendarin bei einer Lehrerin gemeldet hätte, weil Sophie immer einen Verband um das Gelenk trug und die Wunde nicht verheilen wollte. So kamen ihr die beiden auf die Schliche und es wurde eine grausame Zeit für sie.
Sie mussten wöchentlich in psychische Behandlung und ihre Freunde verhielten sich ihr gegenüber abweisend. Aber mit der Zeit hatte sie das Gefühl, dass alles wieder gut werden würde.

Während ihres vierten Schuljahres lernte sie einen Jungen kennen, der neu in Hogwarts war. Er trug hauptsächlich Schwarz und hörte düstere, traurige Musik. Sophie verstand sich gut mit ihm. Er war nett, vielleicht etwas melancholisch, aber echt in Ordnung. Sein Kleidungsstil änderte sich ein wenig und auch die Musik, die er hörte. Sie war jetzt lauter, aggressiver. Das Mädchen mochte die neue Musik und auch sonst fand sie alles an ihm toll. Auch sie trat über auf die "Dunkle Seite der Macht" wie sie es scherzend nannte. Sie fühlte sich wieder gut und konnte wieder lachen.

Leider verließ der Junge die Schule wieder und Sophie blieb allein zurück. Trotz allem behält sie ihn weiter in guter Erinnerung und hofft, dass er eines Tages zurückkommt.

OTHER FACTS

Avatarperson:
Emilie Autumn

Schreibprobe:

Erster Schultag

Sophie war unsicher gewesen als sie den großen Zug, den "Hogwartsexpress" betreten hatte. Überall waren Schüler und am Bahnsteig heulten sich die Eltern die Augen aus. Die Elfjährige wusste nicht, ob ihr das gefallen sollte. Wäre es jedes Mal so? Dass die Eltern heulten und die Kinder in den Gängen auf und ab rannten? So viel Gefühlsduselei war doch nicht normal! Hogwarts war doch ein Internat wie jedes andere auch. Warum dann so ein Aufstand?
Genervt streifte Sophie den Rock ihrer Schuluniform glatt. Sie schaute sich um und erhaschte einen Blick auf ein noch leeres Abteil. Geschmeidig schob sie sich durch die Schülermenge und atmete erleichtert auf, als sie das Abteil erreicht hatte. Das Mädchen öffnete die Tür und ließ sich dann auf dem Fensterplatz nieder. Einen Moment später wurde die Abteiltür aufgerissen und eine Gruppe Jungs kam herein. Zunächst ignorierten sie die kleine Rothaarige, aber dann begannen sie sie zu mustern und brachen zeitgleich in Gelächter aus. "Hast du die Haare gesehen?" flüsterten sie sich zu. Sophie hörte die Worte und zog demonstrativ ein Buch hervor, in dem sie sogleich anfing zu lesen. Wobei von konzentriertem Lesen nicht die Rede sein konnte. Die Zeilen verwischten vor ihren Augen und die Worte tanzten nur so auf und ab. Sie schloss die Augen und versuchte ihre Umgebung auszublenden. Es gelang ihr ganz gut bis einer der Jungen sie ansprach: "Bist wohl neu, was? In welches Haus willste denn kommen? Sind deine Eltern Zauberer? Sind sie reich?"
Sophie öffnete ihre Augen wieder und lächelte den Jungen kühl an. "Ja, ich bin neu und in welches Haus ich komme, wird der sprechende Hut schon wissen. Ich bin offen für alles. Mein Vater arbeitet im Ministerium und meine Mam ist Kriminalbiologin. Sie untersucht Tote. Solche wie dich, wenn du nicht sofort aufhörst, dumme Fragen zu stellen!"
Der Typ grinste nun dümmlich und begann erneut mit seinen Kumpels zu flüstern. "Pfui, ein Muggel als Mutter! Muss bestimmt voll eklig sein wie die stinken! Uah, wir sitzen mit einem Schlammblut im Abteil! Ich muss unbedingt den Meister fragen, wann wir endlich diesen Unrat entfernen dürfen" zischte er.
Sophie ignorierte ihn mehr oder weniger gekonnt und sprach für den Rest der Fahrt kein Wort mehr. Sie hätte diesen aufgeblasenen Dumpfbacken gern eine reingehauen, sie gebissen, getreten oder was auch immer, aber das taten nur Schläger und Jungs wie die, die sie vor sich hatte. Und sie wollte nicht auf dasselbe Niveau absinken.

Die Kutschfahrt war um einiges angenehmer gewesen. Sie hatte sich zu einem anderen Mädchen, Ava, gesetzt. Diese war zwar ziemlich schweigsam gewesen und hatte leicht gerötete Augen - wohl ein Indiz, dass auch sie geweint hatte - war aber ansonsten ganz nett. Manchmal lächelte sie scheu und schaute Sophie unsicher an. In solchen Momenten rang sich Sophie immer ein besonders nettes Lächeln ab und sah dann weg.

Als das Mädchen zum ersten Mal in ihrem Leben die große Halle betrat, staunte sie Bauklötze. Es war einfach ein atemberaubender Anblick: die Bänke und Tische unter einem Himmel aus leuchtenden Kerzen. Vorn am Rednerpult stand Professor Dumbledore und bat um Ruhe. Sofort verstummten die Gespräche und eine respektvolle Stille trat ein. Gebannt lauschte Sophie den Worten des weisen Zauberers und stand im Gegensatz zu einigen anderen Neuen total still.
Eine Lehrerin hatte sie in einer großen Gruppe nach vorn geführt. Jetzt würden sie gesagt bekommen, in welches Haus sie von nun an durften. Einer nach dem anderen wurde aufgerufen und der Hut sprach laut und deutlich das neue Haus aus.
Das Mädchen aus der Kutsche kam nach Hufflepuff. Es war total froh wieder aus dem Rampenlicht draußen zu sein und brach an ihrem Tisch angekommen wieder in Tränen aus. Sophie konnte bei diesem Anblick nur den Kopf schütteln. Schwach, dachte sie. Einfach nur schwach und lächerlich.
Da wurde sie auch schon aufgerufen. Leicht nervös rutschte sie auf dem Stuhl hin und her. Der Hut war groß und schwer und alt und staubig. Und noch schlimmer: er redete mit ihr! Sophie krallte sich nun an einem einzigen Gedanken fest: sie wollte nicht in das Haus, in dem die komischen Jungs waren! Der Hut begann nun laut und deutlich sein Urteil zu verkünden: "Slyth-" Aber er brach ab und schwieg. Dann setzte er erneut an und sprach: "Gryffindor!"
Sophie atmete erleichtert auf, stieg von dem Stuhl und rannte ihrem neuen, johlenden Haustisch entgegen. Sie wurde freudig begrüßt und etwas Freude färbte auch auf sie ab.
Der Abend wurde lustig und ausgelassen und als Sophie müde in ihr fiel, hatte sie das Gefühl einfach nur glücklich zu sein.

Fallen Angel

A Nightmare in Year 2

Sophies zweites Schuljahr hatte soeben begonnen. Professor Dumbledore hatte wie im Jahr zuvor seine Rede gehalten und die neuen Schüler begrüßt. Dieses Jahr war das Mädchen nicht mehr so nervös und amüsierte sich über die kleinen Erstklässler. Sophie blickte hinüber zum Hufflepufftisch, wo sie ihre "Freundin" Ava erkannte. Sie hatten im letzten Jahr einige Fächer zusammen gehabt und sich dort besser kennen gelernt. Ava war noch nie sehr gesprächig gewesen. Wenn die älteren Jungs sie damit aufzogen, wehrte sie sich nicht und schwieg. Niemand kam, um ihr zu helfen. Niemand kam, um sie zu verteidigen.
Ava war Irin und verstand sich gut mit Sophie, deren Mutter auch aus Irland kam. Man konnte ihre Freundschaft nicht als fest bezeichnen, aber sie war da.
Jetzt lächelte Ava Sophie von ihrem Tisch aus an. Dann stand sie auf und ging aus der Halle. Sophie dachte sich nichts dabei. Ava würde bestimmt gleich wieder kommen. Vielleicht musste sie ja auf die Toilette und konnte nicht warten bis die Rede vorbei war?
Sophie wandte sich wieder ihren Freunden an ihrem Tisch zu. Sie tuschelten leise über die neuen Erstklässler, süße Jungs aus der Mittelstufe und die neue Lehrer. Alle waren froh als die Rede und der ganze formelle Kram endlich vorbei war. Nun konnten sie sich in normaler Lautstärke unterhalten und die köstlichen Speisen der Hogwartsküche genießen.
Wieder wanderte Sophies blick zum Hufflepufftisch hinüber und sie musste enttäuscht feststellen, dass Avas Platz leer war. Sophie murmelte eine hastige Entschuldigung und erhob sich nun auch von ihrem Platz. Sie hastete aus der Halle und ihre Füße bewegten sich wie von allein aus dem Schloss hinaus.

Als sie nun vor dem großen Nordturm stand, wusste Sophie nicht mehr, warum sie hierher gelaufen war. Verwirrt sah sie sich um. Niemand sonst war auf dem weitläufigen Gelände zu sehen. Sie war allein. Und doch fühlte sie sich beobachtet. Es war ein komisches Gefühl in ihrer Magengrube, dass ihr sagte, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Da sah sie zum Turm hinauf und ihr stockte der Atem. Oben an der Kante der Schlossmauer stand eine zierliche Gestalt in einem weißen Kleid. Die Arme waren ausgebreitet und die blonden Haare wirbelten im Wind. Das Mädchen machte einen Schritt nach vorn. So im Flug schien es, als sei ein Engel vom Himmel gefallen.

Ich habe meinen Engel
Im Aufwind schweben seh'n
Hoch über allen Wolken
Und überirdisch schön.

Sophie konnte sich nicht bewegen. Ihre Beine schienen wie aus Beton gemacht, selbst als sie den unsanften Aufprall nicht weit neben sich vernahm. Das weiße Kleid färbte sich langsam rot und um den Kopf bildete sich ein roter See. Der Engel weinte. Rote Tränen auf weißer Haut.
Die Minuten vergingen so langsam wie Stunden. Irgendwann löste sich Sophies Starre und sie begann verzweifelt zu schreien. Sie rannte zu ihrer Freundin und wischte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sophies Beine klappten zusammen und sie fiel neben Ava auf die Erde und begann hemmungslos zu weinen. Hatte das denn wirklich so enden müssen?

Mehrcharas:
-

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