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 Der erste Tag im Besen

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BeitragThema: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptySa 12 März 2011 - 16:33

Der erste Tag im Besen

Zeit
Montag, 28. August 1977

Ort
Im "Die drei Besen", ein Wirtshaus in Hogsmeade

Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft
Vergangenheit

Mitspieler
Eleonora Bennet & Maria Goldfeather

Weitere Mitspieler erlaubt?
An mir soll's nicht liegen

Rating
Keins
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptySa 12 März 2011 - 16:40

Eleonora Bennet & Maria Goldfeather
„Miss Bennet?“
Eleonora drehte sich beim Klang der sympathischen Stimme um und sah Madam Rosmerta direkt in die Augen. „Ja“, antwortete sie lächelnd und ließ dich der Musterung unterziehen.
Vor einigen Monaten, nachdem Nora den Entschluss gefasst hatte, Arithmantik in Hogwarts zu studieren, war sie zu der bekannten Wirtin gegangen und hatte um einen Nebenjob gefragt, um sich ihr Studium finanzieren zu können. Zwar glaubte sie nicht wirklich daran, dass ihre Eltern sie hängen gelassen hätten, aber so fühlte sie sich einfach unabhängiger.
Das Probearbeiten war wunderbar gelaufen, doch Nora hatte nichts anderes erwartet. Seit Jahren arbeitete sie in der Gastronomie und so viel anders konnte der Bereich in der magischen Welt auch nicht sein.
So hatte sie mit der Wirtin verabredet, eine Woche vor Schulbeginn anzufangen, um sich einzuarbeiten, damit beim Schulbeginn, wenn die älteren Schüler und Studenten, aber auch Angehörige und andere Gäste vermehrt auftauchten, alles glatt ging.
Pünktlich auf die Minute hatte sie das Wirtshaus betreten, aber Madam Rosmerta nirgends antreffen können, so dass sie brav an der Theke gewartet hatte.
„Schön, dass Sie pünktlich sind, Eleonora. Ich darf Sie doch so nennen?“ Das einnehmende Wesen der attraktiven Wirtin machte es der Studentin nicht sonderlich schwer, ihre Arbeitgeberin sofort auf Anhieb zu mögen. „Natürlich“, antwortete sie daher lächelnd. „Aber die meisten nennen mich Nora.“
Madame Rosmerta zwinkerte und deutete an, ihr zu folgen. „Arbeitskleidung haben wir in dieser Form nicht. Ich bestehe nur darauf, dass Sie nicht in löchriger und schmutziger Kleidung arbeiten, aber –“ eine eingehende Musterung folgte – „da sehe ich überhaupt kein Problem. Wissen Sie noch, wo sich alles befindet …? Wunderbar. Ich bin schon den ganzen Tag auf den Beinen. Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich einen Kaffee trinken und dann nach oben gehen. Ich vertraue Ihnen. Sie haben Erfahrung und machen einen ehrlichen Eindruck. Wenn Sie Hilfe brauchen, rufen Sie mich einfach.“ Noch ehe Nora es sich versehen hatte, saß Madam Rosmerta bereits an einem der Tische und lächelte sie erwartungsvoll an.
Von diesem Vertrauen völlig überrascht, stutzte sie für einen Moment, ging dann aber zu der Kaffeemaschine und sah diese mit großen Augen an. Im wesentlichen Unterschied sie sich nicht sonderlich von denen der Muggel, doch natürlich fehlten sämtliche Knöpfe. Nora zückte ihren Zauberstab, hielt ihn auf die Kaffeemaschine und befahl mit leiser, aber kräftiger Stimme: „Kaffee!“ Nichts passierte. Sie probierte weitere Sprüche, aber mehr als ein Zischen gab die Maschine nicht von sich.
Schließlich sah sie sich hilfesuchend zu Madam Rosmerta um, die sofort aufsprang und zu ihr eilte. „Ich habe ganz vergessen, dass Sie beim Probearbeiten ja überhaupt keinen Kaffee zubereitet haben“, lachte sie. „Haben Sie die Karte dabei, die ich Ihnen gegeben habe?“
Nickend zog die Studentin besagte Karte aus ihrer Hosentasche und übersah dezent Madam Rosmertas missbilligenden Blick. Offensichtlich befürchtete diese, sie könne die Karte verlieren, doch Nora hatte noch nie etwas verloren.
„Einloggen“, befahl die Wirtin sanft und deutete auf einen kleinen grauen Kasten, der in einem Regal unter dem Tresen stand und an dem ein grünes Lämpchen blinkte.
Verlegen grinste Nora, das hatte sie völlig vergessen. Also nahm sie ihr Kärtchen, zog es durch einen Schlitz – irgendwie erinnerte sie das alles an ein EC-Cash-Gerät in der Muggelwelt – und legte ihre Hand auf den Kasten, so wie die Wirtin es ihr beim Probearbeiten gezeigt hatte. Sofort fühlte sie eine angenehme Wärme über ihre Handfläche wabern.
„Sehr gut“, kommentierte Rosmerta und nahm Noras Hand, um sie an die rechte Seite der Kaffeemaschine zu halten und sagte: „Kaffee!“. Das kalte Gehäuse bildete einen absoluten Kontrast zu der eben erlebten Wärme, doch die Maschine begann, Kaffee auszuspucken. Schnell hielt Nora eine entsprechende Tasse unter den Strahl. „Milch, Zucker?“, fragte sie und Rosmerte nickte anerkennend. „Beides bitte.“

+++
Seit drei Stunden stand sie nun hinter der Theke und es lief alles wie am Schnürchen. Madam Rosmerta hatte ihren Kaffee getrunken, der erste Ladenbesitzer lobte das schnelle Bier. Nachdem Nora ihre Hand auf den betroffenden Kühlschrank gelegt hatte, brauchte sie jetzt nur noch zu sagen, was sie haben wollte und der Kühlschrank reagierte sofort. Nun kannte sie das Geheimnis um Madam Rosmerta und ihren schnellen Service.
Der Schankraum war nur mäßig gefüllt. Ein Pärchen und zwei Frauen hatten jeweils einen Tisch für sich beansprucht. Einer der Ladenbesitzer trank ein Feierabendbier an dem einen Ende der Theke.
Nora gähnte verhalten. Ihr war Hektik am liebsten, dann lief die Arbeit wie von alleine. Doch jetzt schien die Zeit nur langsam voranzukriechen. Aber vielleicht hatte sie Glück und es würde noch jemand kommen, der Lust auf ein nettes Gespräch hatte?
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptySa 12 März 2011 - 17:25

ELEONORA BENNET UND MARIA GOLDFEATHER
Sommerferien waren auf Dauer langweilig.
Das hatte Maria schon mehr als einmal feststellen müssen, denn es gab Zeiten, zu denen hatte man einfach nichts zu tun. So zum Beispiel die Sommerferien, die sie immer in Hogsmeade verbrachte, wo sie mit ihrem Bruder lebte.
Hogsmeade.
Ein lustiges Örtchen, wenn man bedachte wie voll es für sie an Widersprüchen war. Ging sie in die Schule, dann waren die Nachmittage die sie hier verbringen durften die Highlights des Jahres. Endlich raus aus der Schule, endlich weg von den Mauern, unter denen einem nach einigen Wochen die Decke auf den Kopf fiel. Abwechslung im tristen Schulalltag und natürlich lustige Nachmittage, die man zusammen mit Freunden verbringen konnte. Ja, Maria konnte nicht von sich behaupten dass sie sich auf nur einen dieser Freigänge nicht gefreut hatte, auch wenn sie öfter in Hogsmeade war als alle ihre Mitschüler zusammen.
Und zwar in den Ferien und das war die andere Seite. Viele beneideten die junge Raveclaw dass sie in einem reinen Zaubererdorf lebte mit allem was sie selbst so toll fanden – der Honigtopf, der Scherzartikelladen und natürlich auch die drei Besen mit der allseits bekannten Wirtin Madame Rosmerta. Aber Maria selbst fand daran nicht viel. Der Grund: Außer diesen wenigen Dingen gab es hier überhaupt nichts. Weniger als überhaupt nichts.
Sie kam sich vor als wäre sie die jüngste Bewohnerin dieses Dorfes (wobei ihr Bruder wohl der Zweitjüngste war). Ihr schien es wie das reinste Altenheim, fünfzig-, sechzig-, siebzig-, huntertjährige wohin das Auge reichte. Und niemand in ihrem Alter, mit dem sie etwas machen konnte, sich die Zeit vertreiben konnte.
Und nun saß sie hier fest. Zwei Monate. Acht Wochen. 61 Tage. 1464 Stunden. 87.840 Minuten. 5.270.400 Sekunden.

Es war zum verrückt werden.

Maria war kein Mensch der die ganzen Sommerferien im Haus hocken und Klavier spielen konnte. Sie musste raus, brauchte Bewegung, Action, alles was ihr hier verwehrt blieb.
Doch diese Zeit war zum Glück fast vorbei. Nur noch eine Woche und dann würde endlich, endlich wieder die Schule anfangen. Ihre Freunde würden wieder kommen, sie würde aus Hogsmeade raus können und könnte sich wieder auf die freien Wochenenden freuen.
Doch auch eine Woche war eine lange Zeit. Die längste Zeit überhaupt, denn es waren immer diese verfluchten letzten sieben Tage die sich zogen wie Kaugummi.

Schon den ganzen Tag lag sie in der Sonne vor ihrem Haus auf dem Boden und spielte mit Mika, ihrem Lichtblick in der Einöde dieses elenden Dörfchens. Dass sie diese einselbe Beschäftigung so lange durchhielt grenzte schon an ein Wunder, aber sieben Wochen Aktivitätsabstinenz hinterließen schon ihre Spuren. Sie brauchte nicht mehr so viel um sich bei Laune zu halten – wobei diese Laune im Moment sowieso nicht gerade die beste war, denn bevor sie nach draußen gegangen war hatte sie schon wieder gewaltigen Krach mit ihrem Bruder gehabt. Bei der Lautstärke ihres Gebrülls und des Knallen der Türen war Maria fast schon verwundert gewesen dass noch alle Fenster da waren wo sie sein sollten und dass die Nachbarn nicht aufmerksam geworden waren. Aber die hatten sich wohl schon an den Lärm gewöhnt, denn je länger sie in den Ferien aufeinander hockten umso mehr gingen sich die beiden Geschwister gegenseitig auf die Nerven. Oder sie waren einfach schon alle taub. Wer wusste das schon.
„Irgendwann sind wir hier raus“, sagte Maria zu Mika. Der Kater, der auf ihrem Bauch lag, hob nur träge den Kopf und miaute einmal, bevor er sich wieder ausstreckte um sich weiter kraulen zu lassen. Maria tat ihm den Gefallen, denn es war eine gute Art die Wut los zu werden, die noch immer in ihr brodelte. Doch dann sah sie Wills Gesicht am Fenster und das bisschen gute Laune war verflogen. Nein, auf ihren Bruder hatte sie nun wirklich gar keine Lust. Sie brauchte Auslauf.
Maria schon Mika von sich herunter und stand auf. Der Kater maunzte empört, aber darum kümmerte sie sich nicht.
Ohne noch einmal zurück zu sehen ging sie die Straßen entlang, bevor sie vor den drei Besen stehen blieb. Das wäre eine Idee. Hier ließ es sich noch am besten aushalten.
Sie betrat die Kneipe und sah nach vorne zum Tresen, in der Erwartung Madam Rosmerta zu sehen und blieb verwirrt stehen. Da war nicht Rosmerta, sondern eine junge Frau, nicht viel älter als sie selbst, die sie allerdings noch nie gesehen hatte – obwohl ihr das Gesicht irgendwoher bekannt vorkam.
Neugierig geworden ging sie nach vorne und setzte sich direkt an den Tresen. Es war nicht viel Betrieb, vielleicht hatte die Unbekannte ja Lust zu reden.
„Hey“, begrüßte Maria sie. „Bist du neu hier? Dich hab ich noch nie gesehen. Und was ist mit Madame Rosmerta?“
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptySa 12 März 2011 - 19:53

Bislang gestaltete sich der Job im Besen als sehr einfach, doch Nora war sich sicher, allerspätestens beim Hogsmeade-Wochenende der Schüler würde hier der Bär brummen. Madam Rosmerta hatte sie schon vorgewarnt. Besonders überschlaue Schüler versuchten durchaus ihr Alter zu fälschen, um an Feuerwhisky zu gelangen, doch da gab es einen Trick, den würde sie schon noch früh genug lernen.
Das Vertrauen, das die Wirtin in sie setzte, rührte Nora zutiefst. Sie hatte nicht damit gerechnet, bereits am ersten Tag vollkommen alleine im Laden zu stehen. Was genau sie eigentlich erwartet hatte, war Nora so gar nicht klar. Irgendwie hatte sie überhaupt nicht darüber nachgedacht, sondern hatte sich bei ihren Eltern von der Muggelausbildung erholt, um die Zeit bis zum Studiumsbeginn zu überbrücken. Sie hatte ihre Großeltern in Oxford besucht und sich angehört, wie furchtbar das Leben in einer Stadt sei. Sie hatte Freunde in Spanien besucht, wo sie vor ihrer Ausbildung gejobbt hatte. Sie war in Thailand gewesen.
Und so waren die Monate viel zu schnell vergangen.

Jetzt wieder in Hogwarts zu sein, war wirklich ein komisches Gefühl. Doch sie war keine Schülerin mehr, sondern Studentin. Ergo, sie hatte mehr Rechte, aber genauso gut auch mehr Pflichten.
Wie genau sich ihr Leben als Studentin gestalten würde, wusste sie noch gar nicht. Bislang war sie erst einmal im Studentenwohnheim eingezogen. Sie hatte dort ein kleines Zimmer, das sie nach ihren Wünschen gestalten konnte und von dort aus Zugang zu einem wundervollen Bad - wenngleich auch nicht so ausgestattet wie das Vertrauensschülerbad, doch zumindest sehr komfortabel – und einer Küche. Bad und Küche teilte sie mit einer anderen Studentin, die bislang aber noch nicht angereist war.
Eleonora war gespannt. Hoffentlich handelte es sich um ein nettes Mädchen, mit dem sie sich anfreunden konnte.

Gerade polierte sie eine der Bierkrüge mit einem Tuch, als sie Tür aufging und jemand das Lokal betrat. Ein junges Mädchen, das sehr sympathisch wirkte, kam herein und guckte sich suchend um, trat dann aber an die Theke und setzte sich auf einen der Hocker.
Nora legte das Poliertuch zur Seite. Natürlich hätte sie das mit Magie erledigen können, aber sie mochte die alte, bewährte Muggelart und –Weise. Außerdem hatte sie eh nichts zu tun.

„Hey.“ Nora ging auf die junge Frau zu und lächelte sie freundlich an. „Ja, heut ist mein erster Tag hier. Madam Rosmerta hat Kopfschmerzen und sich ein wenig hingelegt. Ist ja alles sehr überschaubar heute. Was möchtest du trinken?“

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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptySa 12 März 2011 - 20:17

Es war jedes Mal wieder erstaunlich wie entspannend es hier in den Drei Besen war solange die Schule noch nicht angefangen hatte. An den freien Wochenenden war es so ganz anders. Da war es hier drinnen laut und voll und stickig – ganz und gar ungemütlich, ganz im Gegensatz zu der familiären Atmosphäre die herrschte wenn außer ihr kein Schüler mehr da war. Denn in einem Dorf wie diesem kannte jeder jeden und es gab fast Abend für Abend ein gemütliches Beisammensein unter Stammgästen – Ladenbesitzer, die ihren Feierabend begossen oder Leute die einfach nur hier wohnten und abends zurück ins Dorf kamen.
Maria kannte absolut jeden hier und hatte für den Weg an die Theke gut zehn Minuten gebraucht weil sie von jedem aufgehalten wurde und jeder ihr ein Gespräch drücken wollte. Doch sie war daran gewöhnt und schaffte es deshalb relativ problemlos alle wieder abzuschütteln – mit Ausnahme von Majorie, einer betagten Dame, die schon seit Urzeiten hier wohnte. Die Frau hatte einen Narren an dem Mädchen gefressen, auch wenn Maria das nicht immer so recht war. Sie mochte die Alte zwar aber das Problem war, dass sie ihr einfach viel, viel zu alt war.
„Die ist bestimmt schon vierhundert Jahre alt“, hatte sie einmal zu William gesagt als sie noch jünger gewesen war. Auch wenn das übertrieben wirkte, sah man Majorie, dann konnte man Maria nur zustimmen. Trotzdem verstand sie sich blendend mit ihr. Sie war wie die Großmutter die sie nie gehabt hatte – und sie schaffte es sogar noch mehr zu trinken als Maria bisweilen.
Als sie an der Theke war setzte sie sich erst einmal hin und atmete kurz auf, als die Frau ihr auch schon antwortete. Sie hatte also recht gehabt, sie war neu – zumindest hier im Laden. Aber woher kannte sie nur das Gesicht?
Auf die Frage was sie trinken wollte überlegte Maria kurz.
„Der Laune nach… Gib mir erst mal einen Feuerwhiskey, das wird wohl das Beste sein“, sagte sie dann und hoffte dass die Unbekannte ihr abnehmen würde dass sie siebzehn war. Madam Rosmerta wusste es ja, weshalb sie von ihr alles bekam, nur leider sah sie wirklich, wirklich jung aus. Viele schätzten sie jünger.
„Aber sag mal… Du wohnst nicht hier in Hogsmeade, oder? Aber warst du irgendwann in den letzten Jahren in Hogwarts gewesen oder so? Tut mir leid wenn ich so viel frage, aber dein Gesicht kommt mir bekannt vor und ich weiß echt nicht woher.“
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptySa 12 März 2011 - 23:58

Zweifelnd zog Nora ihre Augenbrauen hoch und musterte ihren Gegenüber von Kopf bis Fuß – zumindest so weit, wie der Tisch es zu ließ. Na super, das musste ja so kommen – gleich die erste Bewährungsprobe am ersten Tag. Sie wollte weder Madam Rosmerta Schwierigkeiten bereiten, in dem sie einer potenziell minderjährigen Schülerin hochwertigen Alkohol verkauft. Andererseits wollte sie sich mit dem Mädchen auch nicht anlegen. Wie immer, wenn sie nicht weiter wusste, nagte sie an ihrer Unterlippe und hielt den Kopf schräg.

„Ich hab was viel bessere“, sagte sie schließlich und grinste die junge Frau an. „Warte!“
Sie flitzte zu einem der vielen Kühlschränke, legte in bezaubernder Geschwindigkeit ihre Handflächen in scheinbar beliebiger, aber in Wirklichkeit durchdachter Reihenfolge auf die jeweiligen Türen und murmelte etwas. Ein Glas füllte sich mit Eiswürfeln, verschiedene Flaschen entleerten sich in unterschiedlichen Mengen über dem Glas und zum Schluss hüpfte ein Cocktailschirmchen aus einer Schublade direkt in die bunte Mischung.
Nora nahm das Glas, schnupperte mit geschlossenen Augen daran und servierte es mit einem Lächeln. „Bitte sehr, Noras Spezialmischung für genervte Junghexen!“ Es war einer der Cocktails, die sie auf Kuba gelernt hatte, als sie vor der Muggelausbildung die Welt bereist hatte. Karibischer Flair gepaart mit exotischen Früchten und einem Schuss Alkohol – genug, um den Alkohol zu registrieren, zu wenig, um Ärger mit irgendwelchen Erziehungsberechtigten zu bekommen, denn das Mädchen vor ihr war älter als vierzehn Jahre.

Mit einem kritischen Blick in die Runde überprüfte Nora, ob einer der Anwesenden noch etwas zu trinken haben wollte. Offensichtlich waren alle zufrieden, so dass sie sich einen der Stühle schnappte, ihre Cola heranzog und sich zu dem Mädchen setzte.
„Ich hab vor vier Jahren meinen Abschluss in Hogwarts gemacht, vielleicht könntest du mich daher kennen?“, sagte sie und hielt ihrem Gegenüber die Flasche hin. „Prost!“

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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptySo 13 März 2011 - 1:22

Maria wartete geduldig bis die junge Frau ihr Alter geschätzt hatte, aber anscheinend hatte sie kein Glück. Sie sah alles andere als überzeugt davon aus dass Maria bereits volljährig war – wer konnte es ihr verdenken? Immerhin sah sie nun wirklich nicht sehr alt aus. Aber dass das ausgerechnet jetzt ein Hindernis werden musste – Maria war drauf und dran an ihrgendeinen seltsamen Gott zu glauben, denn der musste da seine Finger im Spiel haben. Und er konnte sie nicht besonders gut leiden.
Nun wirklich frustriert schlug sie den Kopf auf den Tresen und verfluchte in Gedanken sämtliche höheren Mächte die irgendetwas zu melden hatten, wieso sie ihr nur ihren wohlverdienten Alkohol missgönnten.

Das durfte doch nicht wahr sein.

Verwirrt sah sie dann auf, als ihr Gegenüber schließlich meinte sie hätte eine bessere Idee. Na da war sie ja aml gespannt, denn sie wusste aus Erfahrung dass bei Bruderproblemen nichts mehr half als zwei, drei große Gläser Feuerwhiskey, die Madame Rosmerta ihr immer einwandlos gab. Aber naja, versuchen konnte sie es ja. Andernfalls hatte sie eben Pech gehabt.
Sie beobachtete jeden Handgriff der Frau und fragte sich immer mehr was das eigentlich genau werden sollte. Sie zumindest konnte sich nichts darunter vorstellen, ganz zu schweigen davon dass sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte dass daraus etwas werden konnte.
Dementsprechend skeptisch nahm sie das Glas in die Hand und stieß an, bevor sie vorsichtig probierte und überrascht feststellte, dass es sogar verdammt lecker war.
Entgegen ihrer Laune musste sie grinsen.
„Vor vier Jahren?“, fragte sie. „Wenn du in Ravenclaw warst glaub ich kann ich dich da mal gesehen haben, weil dann waren wir drei Jahre lang im selben Gemeinschaftsraum“, stellte sie fest, bevor sie das Glas abstellte. „Und wenn du ja jetzt schon hier arbeitest… Ich bin Maria. Bin öfter hier und ich steh nicht so auf anonym.“
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptySo 13 März 2011 - 1:42

Mal davon abgesehen, dass Maria eine – direkt gesagt – Scheißlaune zu haben schien, so sah sie nicht sonderlich überzeugt drein, als sie das Glas mit dem Noras-gute-Laune-Mix in die Hand nahm. Ohne es beabsichtigt zu haben, hielt die neue Kellnerin den Atem an und beobachtete die Miene ihres Gegenübers ganz genau.
Offensichtlich hatte sie ihre Bewährungsprobe bestanden, denn der NglM schien der jungen Frau zu schmecken. Lautlos stieß Nora den angehaltenen Atem aus. Glück gehabt.
Sie erwiderte das Grinsen mit einem Augenzwinkern und beugte sich verschwörerisch nach vorn. „Das Rezept habe ich von einem uralten Kubaner. Leider hat Madam Rosmerta nicht exakt die Zutaten, die man eigentlich braucht. Aber ich denke, für’s erste reicht die light-Version. Vielleicht zeig ich dir irgendwann mal das Original? Wenn du magst.“

Nora trank einen Schluck und studierte das Profil der jüngeren Hexe. Sie schien in großer Aufregung zu sein. Nora spürte starke Emotionen, konnte sie aber nicht genau benennen, schließlich hatte sie keine speziellen magischen Fähigkeiten, sondern einfach nur eine gute Menschenkenntnis.
Im Laufe der Zeit in der Muggelgastro hatte sie häufig Gäste gehabt, die sich danach gesehnt hatten, ihr Herz auszuschütten. Nora hatte zugehört und nicht nur gutes Trinkgeld verdient, sondern auch eine ganze Menge über die Menschen gelernt – Magier, Muggel, Männer, Frauen, Große, Jüngere, Dünne, Dicke.
Ob dieses Mädchen vor ihr, das so aufgewühlt wirkte, auch ein offenes Ohr gebrauchen konnte? Sie nahm sich vor, es ihm zumindest anzubieten. Ob es das annahm, stand auf einem anderen Pergament.

„Ja, das kann sein“, kommentierte Nora die Aussage bezüglich des Gemeinschaftsraums. Kurz rechnete sie nach. „Dann bist du also jetzt im Abschlussjahr? Mein Beileid, dann ist die Zeit der Käseglockenwelt absehbar und du wirst in die kalte Realität geschmissen. Ich hatte da besonders im zweiten Halbjahr ziemliche Angst vor.“ Nonchalant zuckte sie mit den Schultern. „Nora“, sie reichte Maria die Hand, „aber das weißt du ja schon. Genau, ich bin seit heute hier. Ich beginne mein Studium in Geschichte, Zauberkunst und Arithmantik, aber muss nebenher jobben, damit ich es mir erlauben kann. Weißt du schon, was du nach der Schule machen willst?“
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptySo 13 März 2011 - 23:07

Der Mix schmeckte tatsächlich wesentlich besser als Feuerwhiskey, stellte Maria nach einem weiten Schluck erneut fest, aber ihre miese Laune hob er leider kein Stück. Vielleicht sollte sie Majorie bitten eine Flasche zu besorgen und der alten Frau dann später am Abend einen Besuch abzustatten? Eine Möglichkeit wäre es, allerdings würde es leicht komisch kommen wenn sie jetzt aufstehen und nach hinten gehen. Dann musste Mika heute Abend eben wieder mal dran glauben, wie zu der Zeit als Maria noch nicht siebzehn gewesen war, denn damals hatte sich Madame Rosmerta leider geweigert ihr etwas heraus zu geben.
Aber wenigstens schien ihr Gegenüber in Gesprächslaune. Ein Lichtblick, denn wenn sie weiter ablenkungslos ihre Wut in sich hinein fraß, dann würde heut Nacht in ganz Hogsmeade wohl kein Mensch auch nur ein Auge zu tun. Doch sie schien nicht zu wissen welchen Dienst sie hier für das Allgemeinwohl tat, aber vielleicht war das auch besser so. Und wenn sie von nun an öfter hier war, was Maria sich doch schon vorstellen konnte, dann würde sie es früher oder später sowieso mitbekommen.
Eher früher als später.
„Gerne“, sagte sie auf die Frage ob sie mal irgendwann das richtige Gemix sehen wollte. Nicht nur rein aus Höflichkeit, es interessierte sie wirklich. Denn bisher waren alle Rezepte die von uralten Leuten stammten gut gewesen und wenn schon eine Abwandlung so schmeckte, dann konnte das Original ja nur genial sein. Wieso also nicht?
„Aber ich glaube Beileid brauche ich nicht unbedingt weil ich im Abschlussjahr bin“, meinte sie. „Immerhin, nur noch ein Jahr bis zur Freiheit. Ich glaub das sagen am Anfang zwar viele, aber ich freue mich wirklich darauf endlich fertig zu sein und meinen Abschluss zu haben.“ Und nicht mehr nach Hogwarts zu gehen und ihren Bruder nicht mehr täglich zu sehen und bei ihm auch keinen Unterricht mehr zu haben und nicht immer als Ventil für seine schlechte Laune zu dienen… Herrlich.
„Was ich danach machen will weiß ich allerdings nicht wirklich… Ich will nur endlich ausziehen, ich glaube das würde schon viel bringen.“
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptyMo 14 März 2011 - 12:20

Lässig verhakte Nora ein Bein so an der unteren Stange des Hockers, so dass sie das andere bequem darüber schlagen und sich selbst am Tresen abstützen konnte – eine Haltung, von der sie wusste, dass sie locker, anmutig und sympathisch herüberkam, für die sie aber zwei Jahre gebraucht hatte, um sie so zu perfektionieren, dass man das Gewollte nicht mehr bemerkte.

Aufmerksam hörte sie ihrer neuen Bekannten zu. Offensichtlich hatte sie ein recht strenges Elternhaus, oder zumindest fühlte sie sich nicht wohl. Nun, sie konnte das nicht nachvollziehen, bei ihren Eltern war sie immer willkommen gewesen und hatte sich auch immer ausgesprochen wohl gefühlt.
Dass es natürlich sogenannte Problemfamilien gab, war ihr klar, doch sie selbst hatte diesbezüglich einfach keine Erfahrung.

Einer der Gäste - ein älterer Herr, der seit geraumer Zeit im Tagespropheten las – sah sich suchend um und nickte Eleonora schließlich auffordernd zu. Die junge Kellnerin bedeutete Maria, einen Moment zu warten und holte ein neues Butterbier auf die altbewährte magische Weise hervor. Lächelnd hielt sie es auffordernd in Hüfthöhe und der Gast grinste bejahend.

Nachdem sie auch noch andere Gäste, ein Pärchen mittleren Alters, bedient hatte, setzte sie sich zurück zu Maria an die Theke. „Ohje“, sagte sie auch schließlich. „Das klingt nicht sehr … glücklich? Natürlich habe ich mich damals auch auf einen Beruf gefreut, nicht mehr Kind sein zu müssen, endlich selbst entscheiden zu können, was ich für mich für gut halte und was nicht. Aber glaub mir, die Käseglockenwelt in Hogwarts ist einmalig.“
Nora lächelte Maria aufmunternd zu und überlegte, ob sie die junge Frau auf den Grund ansprechend sollte. Doch sie wusste nicht, was hinter dieser knappen, aber energischen Aussage steckte und im Falle eines großen, düsteren Familiengeheimnisses konnte sie durchaus in ein Fettnäpfchen treten.
Also wandte sie sich unverfänglichen Themen zu. „Was möchtest du denn später machen, Maria? Hast du schon konkrete Vorstellungen? Hast du deine UTZe entsprechend gewählt oder einfach das genommen, was dir Spaß macht?“
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptyMo 21 März 2011 - 1:53

Maria wartete geduldig während Nora weiter hinten einige Gäste bediente. Sie hatte Zeit und so lange konnte sie sich mit ihrem Alkohol vergnügen, der langsam begann ihre Laune ein wenig zu heben. Oder war es das Gespräch? Sie wusste es nicht, sie wusste nur, dass es ihr, egal was es war, gut tat, besser als den ganzen Tag bei William im Haus zu versauern.

Aus den Augenwinkeln hatte sie Nora noch immer im Blick und bemerkte dass Majorie auch wieder begann dem Alkohol mehr zuzusprechen als es für ihr Alter eigentlich gut war. Sie grinste. Vielleicht sollte sie die Alte heute Abend noch einmal besuchen gehen, denn alkoholisiert war sie zweifelsfrei der tollste Mensch hier im Dorf. Nicht dass sie nüchtern den anderen Fossilien hier eher ähnelte, doch ein gewisser Promillepegel, das merkte man bei ihr, lockerte doch die Stimmung. William würde es wahrscheinlich sowieso nicht bemerken wenn sie nicht nach Hause kam, dafür wusste sie schon seit Jahren gut genug wie sie durchs Haus kam ohne von ihm bemerkt zu werden.

Aber bevor sie weiter überlegen konnte kam Nora schon wieder zurück.

„Glücklich?“, fragte Maria. „Naja, wie mans nimmt. Ich meine, nichts gegen meinen Bruder, aber weißt du… Mir geht das alles hier einfach manchmal auf die Nerven. Ich weiß nicht, ich bin einfach nicht gemacht für sowas hier denk ich. Weißt du… Ich sitze hier in diesem Dorf fest seit ich zehn Jahre alt bin und es ist immer dasselbe, nie passiert irgendetwas. Aber… irgendwo muss es doch mehr als dieses Provinzleben geben? Ich bin siebzehn Jahre alt, ich will nicht immer in so einer Käseglocke wie du es so schön nennst, leben. Ist doch verständlich, oder?“

Auf die andere Frage hin musste sie jedoch überlegen.

„Keine Ahnung“, gab sie zu. „Da hab ich mir, wenn ich ehrlich bin, noch nie Gedanken drüber gemacht. Meine Fächer hab ich nach Gutdünken gewählt… Die in denen ich gut bin, damit ich mir meinen Schnitt nicht unnötig versaue mit etwas das ich nicht mag.“

Nicht die klügste Entscheidung die sie jemals getroffen hatte, das musste sie zugeben. Aber so war es nun einmal – und so ungewöhnlich war es doch nun auch wieder nicht.
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptyDi 22 März 2011 - 4:51

Es schien ein sehr ruhiger Nachmittag zu werden. Normalerweise vertrieb Nora sich die Zeit mit Gläser polieren, Zutaten katalogisieren, Einkaufslisten erstellen, eben mit allem, was für die Gastronomie nötig war. Madam Rosmerta war so liebenswürdig und ließ ihr diesbezüglich freie Hand. Nora wusste, so eine zuvorkommende Chefin war selten zu finden.

Erneut mixte sie ihre Noras-Gute-Laune-Spezialmischung zusammen, machte sich selbst einen alkoholfreien Cocktail und kehrte zu ihrer neugewonnenen Bekannten zurück, um sich wieder neben sie auf den Barhocker zu schwingen und ihr ein offenes Ohr zu leihen. Während das Mädchen erzählte, nickte sie ab und an zum Zeichen ihres Verstehens. „Was ist mit deinen Eltern?“, fragte Nora vorsichtig nach. Bislang war immer nur von dem Bruder die Rede gewesen, aber nie von einer Mutter oder einem Vater. War ihr Gegenüber womöglich Waise?

„Ja, ich kann verstehen, dass dir hier die Decke auf den Kopf fällt. Offenbar kennst du nur Hogsmeade. Warst du wirklich noch nie in London?“ Nora bedauerte das Mädchen, das nie in den Genuss gekommen war, mit den anderen Schülern zusammen im Hogwarts-Express anzureisen. Auch wenn die Schule eigentlich erst mit dem Betreten des Gebäudes begann, so gehörte der Prozess der Anreise einfach zum neuen Schuljahr dazu. Nora überlegte, wäre die junge Hexe erst im sechsten Schuljahr gewesen, dann hätte sie ihr anbieten können, mit ihr Anfang des nächsten Schuljahres nach London zu apparieren, einfach, um das ganze drumherum kennenzulernen – das Besteigen des Zugs, das Patroullieren der Vertrauensschüler auf den Gängen und natürlich den Süßigkeitenwagen, bei dem es all die leckeren Naschereien zu kaufen gab.

„Was deine Fächerwahl angeht, so kann ich das durchaus verstehen. Ich hab es damals auch nicht anders gemacht. Meine UTZ-Fächer habe ich auch nach meinem Können ausgewählt. Allerdings hatte ich das Glück, dass meine Lieblingsfächer auch die waren, in denen ich ein Ohnegleichen erhalten habe.“ Nachdenklich sah sie die junge Hexe an. „Dir ist aber schon klar, dass du langsam über deine Zukunft nachdenken solltest? Glaub mir, das letzte Schuljahr geht wie im Fluge vorbei und plötzlich stehst du da und weißt nicht, was du machen sollst.“

Ein Blick in das Gesicht ihrer neuen Freundin zeigte Nora, dass sie etwas stark beschäftigte, vielleicht war es doch an der Zeit, nachzuhaken und ihm die Möglichkeit zu geben, sich alles, was ihm auf dem Herzen lag, herauszulassen. Manchmal tat es gut, mit Fremden zu reden, die die eigenen Umstände nicht kannten und dementsprechend völlig vorurteilsfrei an das Problem herangehen konnten.
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptyMi 23 März 2011 - 22:49

Maria nahm noch einen Schluck, während ihre Gedanken nach Hause schweiften. Sie musste unbedingt wieder mit William reden, wegen all dem was sie ihm heute mittag während einer ihrer, seit dem Tod Isabellas immer häufiger auftretenden, Streitereien an den Kopf geworfen hatte – nicht unbedingt nur sinngemäß sondern manchmal auch wirklich im Wahrsten Sinne des Wortes. Irgendwo tat es ihr ja schon leid, aber er hätte sie nicht so in Rage bringen müssen. War es denn so schwer einzusehen dass sie einfach recht hatte? Dass nicht immer er im Recht war, einfach, weil er ein paar Jahre älter war? Er sollte doch einfach nur einsehen, dass er sich nicht andauernd von diesen sinnlosen Rachegelüsten herum plagen.

Sie verstand ihn einfach nicht, aber das musste sie wohl auch nicht. Die Toten waren tot, so war ihre Meinung, keine Rache der Welt würde sie je wieder zurück bringen. So hegte sie überhaupt keine Rachegefühle gegenüber den Mördern Isabellas, aber sie hatte den wohl schon bestätigten Verdacht, dass ihr Bruder Rachegelüste für sie beide hatte. Sie hatte genauso viel verloren wie er.

Maria schreckte halb aus ihren Gedanken auf als Nora passenderweise nach ihren Eltern fragte.

„Hab ich nicht“, antwortete sie leichthin. Sie hatte keine Lust das arme, verwaiste Waisenmädchen zu spielen. Ihr halbes Leben hatte sie ohne Eltern überlebt und das würde sie, wenn es gut lief, auch noch ein paar Jährchen tun. Sie brauchte kein geheucheltes Mitleid, das ihr immer vorgespielt wurde, wenn sie Trauer über den Tod ihrer Eltern zeigte und über den Isabellas, die für das Mädchen immer eine Art Ersatzmutter gewesen war. „Was denkst du wieso Lucas sich für den Big Boss hält? Nur weil er zufällig älter ist als ich.“

Sie benutzte ganz bewusst an dieser Stelle den Zweitnamen ihres Bruders. Sie wusste mittlerweile dass Nora William als Lehrer gehabt hatte und ihr war nicht wohl dabei wenn andere, außer Freunde der Familie, davon wussten dass ihr Bruder ihr Lehrer war. Denn normalerweise waren die Vornamen der Lehrer unter den Schülern bekannt – die zweiten eher selten. Und wenn Nora dann auch noch ihren Nachnamen spitz bekam… Nein, lieber verschwieg sie es ihr erst einmal. „Deswegen bin ich auch hier. Früher hatten wir in London gelebt, in der Winkelgasse, aber als Dad gestorben ist war ich erst zehn. Da konnte ich ja schlecht da bleiben.“ Maria zuckte die Achseln. „Naja, besser als nichts, was?“
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptyMi 23 März 2011 - 23:05

Offenbar wollte ihre junge Freundin nicht über ihre Eltern reden, zumindest lies die knappe Antwort und das Achselzucken darauf schließen. Nora respektierte es, auch wenn sie gerne nachgefragt hätte. Sie selbst war froh, noch beide Eltern zu haben und konnte sich nicht vorstellen, wie es als Waise war.

Nachdenklich betrachtete sie die junge Hexe. „Nun weiß ich, dass dein Bruder Lucas heißt, älter ist als du und ebenfalls in Hogwarts ist.“ Wenn das Mädchen in der siebten Klasse war, musste ihr Bruder ein Student sein. Nora runzelte die Stirn. Offensichtlich war mit ihm nicht gut Kirschen essen – und die Schwester litt darunter. Wahrscheinlich handelte es sich als bei diesem Lucas um einen Rüpel, der den Verlust seiner Eltern mit aggressivem und unpassendem Verhalten zu verbergen versuchte. Hoffentlich studierte er nicht mit ihr zusammen. Sie hatte keine Lust, auf so einen zu treffen. Wenn, dann müsste sie ihm ihre Meinung sagen. Unabhängig davon, in wie weit das Mädchen recht hatte und wie weit es übertrieb, es litt ganz offensichtlich darunter und das war schlimm.

„Und wieso glaubt er, er sei Big Boss? Ich meine, was macht er? Ich stelle mir das schrecklich vor, wenn man einen Bruder hat, der sich aufspielt und es nicht versteht, dass man mit 17 kein kleines Mädchen mehr ist.“ Nora zwinkerte dem Mädchen zu. „Wie heißt du eigentlich?“
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptyMi 23 März 2011 - 23:21

Maria war froh dass Nora nicht weiter nachfragte. Sie sprach nicht gern über ihre Eltern, das machte sie nur traurig und sie glaubte nicht, dass es ihr vom Schicksal vorbestimmt war, dass sie für den Rest ihres Lebens Trübsal blasen musste. Nein, dann versuchte sie lieber nicht daran zu denken dass sie eine Waise war. Immerhin hatten viele Kinder schon ihre Eltern verloren. Sie war kein Einzelfall. Und sie sollte froh um die Zeit sein die sie mit ihnen gehabt hatte und nicht so tun als wäre sie besonders bemitleidenswert.

„Richtig mitgehört“, sagte sie, denn ganz so falsch lag Nora mit ihrer Vermutung über Hogwarts nicht. Lucas, oder eher Will war tatsächlich noch in Hogwarts, nur nicht unbedingt so wie Nora es glaubte. Aber besser so als Lügen, denn später würde ihr niemand Vorwürfe machen. Schließlich hatte sie nie behauptet dass ihr Bruder noch Schüler war.

„Keine Ahnung warum er das glaubt“, sagte sie und zuckte die Achseln, wie um ihre Worte zu unterstreichen. „Wahrscheinlich eben weil er älter ist. Du müsstest ihn mal hören. Tu dies nicht, tu das nicht, ich mache mir doch bloß Sorgen um dich… Ja klar, der weiß nur nicht wohin mit seinem übergroßen Geltungssyndrom, anders kann ich mir das nicht erklären. Manchmal komme ich mir echt vor als wäre ich erst drei oder so…“

Auf Noras nächste Frage stutzte sie. „Hab ich dir das noch nicht gesagt?“, fragte sie. „Ich bin Maria. Meistens jedenfalls.“ Manchmal war sie auch Noëlle, aber das auch nur, wenn sie Majorie mal wieder zu sehr auf die Nerven gegangen war.
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptyMi 23 März 2011 - 23:29

„Das ist aber ein schöner Name.“ Nora lächelte, sie mochte ihn wirklich. Er hatte so einen wundervoll weichen Klang und ließ sich wundervoll mit den verschiedensten Betonungen verzieren. „Geliebt … nicht wahr? Ich meine, ich hätte gehört, das wäre die Bedeutung.“

Nora trank einen Schluck und genoss, wie die Kälte des Getränks ihre Speiseröhre hinunter glitt. Früher, als sie eine Mandelentzündung gehabt hatte, hatte ihr ihre Mutter immer kühle Getränke gegeben und seitdem mochte sie es.

„Es ist doch eigentlich etwas ganz schönes, dass sich dein Bruder Sorgen um dich macht. Das zeigt doch, dass er dich liebt und möchte, dass dir nichts passiert. Ich meine, nicht nur du hast deine Eltern verloren. Er ja auch und wahrscheinlich will er dich nicht ebenfalls verlieren. Aber wahrscheinlich übertreibt er es ein wenig, oder? Habt ihr euch heute auch gestritten? Du kamst total aufgewühlt ins Besen.“ Aufmerksam beobachtete sie Maria, um ja nicht in ein Fettnäpfchen zu treten. Sie wollte ihre neue Freundin nicht auch noch verärgern.
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptyMi 23 März 2011 - 23:44

Maria legte leicht den Kopf schief. Die Bedeutung ihres Namens kannte sie nicht, denn, wenn sie ehrlich war, hatte sie sich eigentlich nie besonders dafür interessiert. Sie mochte ihren Namen gerne, natürlich, immerhin hätte sie es auch wesentlich schlimmer treffen können, aber was er hieß, darüber hatte sie sich nie Gedanken gemacht.

„Kann schon sein“, sagte sie und schob das mittlerweile leere Glas beiseite, während Nora ihre Beurteilung über Wills Verhalten abgab.

„Schön?“ Marias Augenbrauen wanderten langsam nach oben. „Naja ich kann mir schöneres vorstellen. Ich meine… Wenn er sich nur Sorgen macht, kann er das nicht auch leise machen? Also ohne mir jeden zweiten Schritt verbieten zu wollen?“

Ihr war klar dass sie übertrieb, aber das war ihr relativ gleichgültig. Sie musste einfach mal ein wenig Dampf ablassen, und da Nora sich so lieb angeboten hatte, hatte sie nun gleich die volle Ladung.

„Aber hat man das so sehr gesehen?“, fragte sie. Verdammt. Sie hatte gar nicht mitbekommen dass sie ihre Gefühle so offen zur Schau getragen hatte. „Ja, hatten wir. Wär hätt’s gedacht?“
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptyDo 24 März 2011 - 2:10

Nachdenklich sah Nora ihrer neuen Freundin in die Augen und musterte diese dann. „Okay, spuck’s aus“, forderte sie sie auf. „Dir scheint ein ziemlich großer Hippgreif über die Schnute gelaufen sein. Warte!“ Die neue Kellnerin sprang auf und sah übertrieben nach links und rechts, bevor sie Maria verschwörerisch zunickte und einen anderen Cocktail mixte – mit einem kleinen Schuss Feuerwhiskey.

Als sie diesen vor Maria hinstellte. „Mit den besten Grüßen von mir.“ Dann schwang sie sich wieder auf den Stuhl. Die anderen Gäste schienen noch immer mit ihren Getränken zufrieden zu sein.

„Los, erzähl, ich hab ein offenes Ohr für leidgeplagte Junghexen.“

Edit by Juliet: Bitte auf die Postinglänge achten, da dein letzter Post nur 655 Zeichen hat und die Mindestlänge hier auch gelten würde.
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BeitragThema: Re: Der erste Tag im Besen   Der erste Tag im Besen EmptySo 1 Mai 2011 - 19:04

Nebenplay beendet und somit verschoben.
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