Befor the dinner at the lake

Der Unterricht war für diesen Tag bereits vorbei, das Mittagessen hatte schon vor Stunden sein Ende gefunden, als Cassiopeia sich von der Bibliothek aus auf den Weg zum See gemacht hatte. Die Uhr verriet ihr dass es bereits fünf Uhr war, so dass es bis zum Abendessen nicht mehr lange dauern würde, vorher wollte Cassiopeia noch einmal frische Luft schnappen. In den letzten Tagen hatte es oft geregnet, aber heute war noch kein Wolkenbruch vom Himmel gekommen. Cassiopeia hieß dies und wollte eben die kurze Gelegenheit nutzen um hinaus zu kommen ohne nass zu werden. Langsam hatte sie die Korridore hinter sich gelassen, war dabei einigen Schülern aus ihren Haus begegnet, mit welchen sie kurz einige Worte gewechselt hatte bevor sie weiter gegangen war. Viele wollten einfach wissen was machte und ob sie vielleicht den ein oder anderen Aufsatz haben konnten. Die Ravenclaw hatte sich bereit erklärt und die Aufsätze weiter gereicht. Sie wurde nicht wegen ihrer Aufsätze gemocht, sondern weil die meisten auf ihren Bruder Kevin standen. Cassiopeia hatte darüber immer nur den Kopf schütteln können und tat es noch immer. Ihr Bruder war ein wenig älter als sie und war vor ihr beziehungsweise noch eine Weile mit ihr nach Hogwarts gegangen und dann hatte er seine Ausbildung begonnen und holte sie immer wieder vom Bahnhof ab, wenn es hieß das Schuljahr war zu Ende oder es waren Ferien. Cassiopeia hatte schließlich die Korridore, die Eingangshalle und auch das Schloss hinter sich gelassen. Das Gras auf den Hügeln war nass und man konnte noch einzelne Regentropfen auf den einzelnen Grashalmen sehen und auf den Blättern der bunten Bäume. Es war Mitte Oktober so dass die Bäume bereits ihre grüne Farbe gegen rot, gelb oder braun eingetauschten. Cassiopeia liebte das Farbenspiel, auch wenn es bedeutete das ein Jahr bald das Ende fand und sie so ihrem Abschluss immer näher kam. Ihre schwarzen Schuhe waren nass geworden, aber der Rest an ihr war trocken. Die Luft roch nach nassem Gras und herbstlichen Pilzen. Sie mochte diesen Duft nicht sonderlich, sie fand einige Pilze waren einfach viel zu intensiv im Geruch als das es schön sein konnte, aber diese Jahreszeit schien gut zum Zaubertränke brauen, wenn man bestimmte Pilze brauchte, die es nur in dieser Jahreszeit gab. Sie hatte einen Hügel erreicht, unter ihr lag der See an den sie gewollt hatte und glitzerte in der untergehenden Sonne. Die Sonne war bereits dabei hinter den Hügeln zu versinken, aber dies würde noch mindestens eine halbe Stunde in Anspruch nehmen. Die Ravenclaw setzte ihren Weg fort, den Hügel hinunter, während die letzten Vögel ihre Lieder sangen, einige Hasen aus auf die Wiese kamen um ihr Abendessen ein zu nehmen und einige Eulen aus der Eulerei bereits auf Jagd gingen. Ihre Eule war nicht dabei diese musste irgendwo in London bei ihrem Bruder sein und würde erst am nächsten Morgen zurückkommen. Cas hatte Kevin in ihrem Brief darum gebeten ihr das Kleid für den stehenden Halloweenball zu schicken, bis dahin waren es nur noch wenige Tage. Cassiopeia kam an ihrem Lieblingsplatz am See an, mit einem Zauber trocknete die Schülerin der sechsten Klasse den Baumstamm und ließ sich darauf nieder. Der See war in ein schönes Orange getaucht und Cassiopeia genoss die Stille, welche nur von dem Gesang der Vögel unterbrochen wurde.

Es war schon nach 17 Uhr und eigentlich sollte Adrian schon längst beim Abendessen in der großen Halle sein, jedoch hatte er einfach keine Lust, dazu war das Wetter einfach viel zu toll. Es war ein kühler Herbstabend und genau diese Zeiten mochte der junge Slytherin am meisten. Adrian lag noch auf seinem Bett und grübelte vor sich hin ob er nun zu dieser Abendessen gehen sollte oder doch hinausgehen und dieses Fliegerwetter nutzen. Nach einer Weile des ständigen hin und her zwischen Verpflichtung und Bedürfnis, siegte am Ende doch wie so oft wieder das Bedürfnis. Den so wichtig würde diese Kundgebung auf diesem Abendessen schon nicht sein, bestimmt wieder irgend ein unwichtiger Firlefanz bei dem sie irgendetwas angeblich hoch wichtiges verkünden wollte, nein darauf hatte Adrian nun wirklich keine Lust. Er stand also nun aus seinem Bett auf, öffnete die Tür, ging die Treppe herunter und verließ den Gemeinschaftsraum. Bei dem Weg nach oben sah er sich um, das Schloss schien wie durchgefegt, keine Schüler sah man nicht einmal Geister sah man. Sie befanden sich wohl wirklich alle in der großen Halle, Adrian grinste nun etwas, bestimmt würde er Ärger bekommen aber das war ihm egal. Er erreichte also das Erdgeschoss und verließ das Schloss durch das Schlosstor hinaus in die Ländereien. Es war einfach ein herrliches Wetter, zumindest in den Augen von Adrian. Langsam ging er in die Richtung des Sees und wanderte erstmal ein bisschen dort umher, bis er einen geeigneten Platz fand um auf den See zu starren. Hier konnte er gut nachdenken und seine Gedanken schweifen lassen. Was drinnen vor sich ging wollte er gar nicht wissen es interessierte ihn einfach nicht. Adrian genoss den Wind und sah sich einfach nur um, die Natur zu genießen das tat er ohnehin viel zu selten, nun hatte er endlich einmal Zeit dafür. Er schmunzelte etwas vor sich hin und saß einfach nur dort um seine Gedanken schweifen zu lassen.

Cassiopeia sah von ihrem Platz aus einen Jungen. Sie erhob sich und lief von ihrem Lieblingsplatz auf ihn zu, da sie nicht recht hatte einschätzen können wer es gewesen war. Als sie einen Slytherin erkannte, seufzte sie innerlich und lies sich einfach ein Stück von ihm entfernt auf den Boden sinken und sah auf den See. Das Abendessen fand sicher schon statt, aber Cassiopeia wollte nicht in die Menschenmassen geraten wenn das Abendessen sich dem Ende neigte, also würde sie entweder sich was aus der Küche gehen oder gerade so dass sie noch etwas ab bekam. „Warum bist du nicht beim Essen“, fragte die Ravenclaw einfach und sah auf das Wasser, welches sich langsam zu färben begann. Der Wind war angenehm kühl für diese Jahreszeit und für diesen Tag. Nachdem Cas einige Sekunden einfach so auf den See gesehen hatte, sah dann zu dem Slytherin neben sich. Irgendwie kam er ihr ziemlich bekannt vor, sie hatte ihn schon einige Male gesehen, aber wo sie ihn gesehen hatte blieb die Frage und war sehr fraglich. Lag es vielleicht daran das sie mit ihm Unterricht hatte, genau sagen konnte Cassiopeia es nicht und auch beschwören wollte sie es nicht genau. Doch dann viel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie hatte gerade, willkürlich Adrian Dolohow angesprochen. Sie konnte sich daran erinnern das sie mit Dolohow zusammen einige Fächer belegt hatte in denen sie im Vorjahr die ZAG’s gemacht hatten und nun zusammen diese Fächer, die sie bestanden hatten weiter machten. Cas fragte sich wie dieser Slytherin auf ihr einfaches ansprechen reagieren würde, denn sie hatte kein Wort mit diesem je gewechselt.

Ja hier konnte Adrian gut nachdenken und seine Gedanken schweifen lassen. Was drinnen vor sich ging wollte er gar nicht wissen es interessierte ihn einfach nicht, den diese Abendessen waren sowieso meistens gleich. Adrian genoss den Wind und sah sich einfach nur um, die Natur zu genießen das tat er ohnehin viel zu selten, nun hatte er endlich einmal Zeit dafür. Er schmunzelte etwas vor sich hin und saß einfach nur dort um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Eigentlich dachte Adrian ja er wäre hier in völliger Einsamkeit und Ruhe, doch war dem nicht so. Als Adrian den See erreichte, merkte zunächst gar nicht dass er nicht alleine war. Eigentlich war er es ja gewohnt um diese Zeit, an diesem Ort alleine zu sein. Doch kaum saß er dort zehn Minuten merkte er wie sich ein Mädchen aus seinem Jahrgang näherte, zunächst viel ihm ihr Name nicht ein, jedoch schien er nicht der Einzigste zu sein der keine Lust auf das Abendessen hatte. Er sah nun zu ihr und merkte das sie ziemlich gut aussah, oh Gott wie hieß sie noch einmal? Ihm fiel ein das sie aus Ravenclaw kam, jedoch sonst wusste er nichts über sie. Als sie ihn nun ansprach lächelte Adrian kurz und sah sie an „Das gleiche könnte ich dich auch fragen.“ sagte er schmunzelnd. „Ich hatte eben keine Lust etwas zu essen, vielleicht hole ich mir später noch etwas zum essen.“ antwortete er ihr. „Aber was ist deine Ausrede, Blondie?“ fragte er sie nun, er nannte sie einfach mal Blondie weil er ihren Namen nicht kannte.

Dolohow schien in seinen Gedanken gefangen zu sein, so schien es bis zu jenem Moment als er Cassiopeia ansah. Sie lächelte einfach nur als er begann ihr eine Antwort auf ihre soeben gestellte Frage zu geben. Sie kannten sich nicht, sie sprachen nicht mit einander bis zu diesem Moment. Sie überlegte nicht als sie ihm antwortete. „Ich habe ebenfalls keine Lust, etwas zu essen, aber noch weniger Lust habe ich auf die vielen lauten Schülern, die unsinnigen und unwichtigen Gerüchte und Informationen, welche wie durch ein Wunder auf mich einprasseln würden. Ich bevorzuge lieber den See, es gibt immer noch die Schulküche oder Hauselfen“, antwortete sie ihm auf die Frage und ging noch nicht auf das Blondie ein. Sie wandte ihren Kopf von Adrian zum See und sah einen Moment darauf. Der Abend kam und es wurde frischer draußen, doch Cas kannte dies bereits und fröstelte nicht einmal. Blondie, hörte sie des Öfteren, vor allem von den Slytherins wenn sie darauf bedacht waren ihr auf die Nerven zu gehen oder wenn sie irgendwer um ein Date bat. „Cassiopeia, oder Cas“, sagte sie deswegen einfach nur und ließ sich nicht davon stören, dass er sie so genannt hatte. Cas schob es nicht darauf das Adrian ihr auf die Nerven gehen würde, sonst hätte er sie angesprochen, sondern eher auf die Unwissenheit was ihren Namen betraf. Sie hatten ja bisher nie mit einander gesprochen und im Unterricht war sie ihm sicher auf nicht aufgefallen, außerdem benutzten dort die Lehrer eh nur den Nachnamen. Vielleicht kannte er ihren Nachnamen aber ihr Vorname kannte er definitiv nicht.

Adrian sogar ziemlich froh das dieses Mädchen aus Ravenclaw hier war und er nicht alleine hier Draußen war, alleine vor sich hinzu grübeln war zwar ganz entspannend, jedoch auf Dauer nicht wirklich das Wahre. So war eine weibliche Gesellschaft doch ganz angenehm, vorallem wen sie so gut aussah. Offenbar war Adrian doch nicht der einzige Schüler der keine Lust hatte ein gemeinsames Abendessen, es gab also doch mehrere Hogwartsschüler die sich ungern an die Regeln hielten was ihm irgendwie gefiel. „Ja die Hauselfen freuen sich immer, wenn sie etwas für einen kochen dürfen.“ antwortetet er ihr. Hauselfen erfüllten einem gern noch einen Wunsch, so etwas machte sie anscheinend glücklich, eben richtige Workaholics diese Hauselfen. Adrian wusste immer noch nicht ihren Namen, nur ihr Haus und ihr ungefähres Alter, aber mehr eben nicht. Dabei fragte er sich auch ob sie ihn kannte, da sie ihn einfach so ansprach. Normalerweise mieden ja die anderen Häuser meistens die Slytherins. Jedoch hatten immerhin die Ravenclaws, zu den Slytherins eine bessere Beziehung als die anderen Häuser, was ganz gut war, immerhin gab es in Ravenclaw viele hübsche Mädchen.
Nun stellte sich das blonde Mädchen auch endlich vor. „Ich glaube Cassie gefällt mir besser.“ antwortete er schmunzelnd. Cassiopeia war ein Name aus der griechischen Mythologie, also konnte Adrian wohl davon ausgehen, dass sie eine Reinblüterin war, denn nur die trugen solche Namen. „Ich bin Adrian.“ stellte er sich nun vor, seinen Nachnamen brauchten sie ja nicht unbedingt zu wissen, schließlich hatte sie ihren auch nicht genannt. „Du bist aus Ravenclaw oder?“ fragte er sie nun.