1^st JANUARY 2 0 1 0

Zweitgrößte Stadt im Herzen von Texas, ein Prunkstück und das Gipfeltreffen der Reichen und Schönen und das nicht ohne Grund. Es ist ein Domizil der Klein- sowie Großmillionäre und schon im letzten Jahr ein berüchtigtes Reiseziel für unzählige Starletts und ihre Gatten gewesen. Kein Wunder also, dass das pulsierende Leben dieser Metropole immer angesagter wird. Luxuriöse Hotelanlagen ranken sich an dem River Walk entlang, werden gesäumt von den beliebtesten Clubs der ganzen Stadt und den teuersten Läden der verschwenderistschen Designer unserer Zeit. Der King Williams District setzt alldem die Krone auf, mit einer Sportanlage von denen amerikanische Sportler meist nur träumen können, der traditionellen Pferderennbahn und dem berühmt berüchtigen Royal Roulette-Komplex. Doch auch ohne den Saus und Braus, denn man an jeder Ecke zu erwarten hat, kommt man auf seine Kosten. Romantische, puristische Cafés die einen Blick auf den schönen San Antonio werfen lassen, ein wenig edler und trendiger als die in Venedig. Six Flags Fiesta Texas Scream Tower Drop - ein ewig langer Name für den spektakulärsten Vergnügungspark in ganz Texas, ein 'Muss' für alle die den Drogen abgeschworen haben und doch eine Suchtmöglichkeit suchen. Das war nur eine kleine, unbedeutende Auswahl an dem, was es in San Antonio zu entdecken gibt, die Stadt, die mit ihrer Vielfalt und ihrem Reichtum neue Maßstäbe setzt.

Fressen und gefressen werden, das Prinzip unserer Welt. Aufsteigen und Untergehen. Jedem kleinen Kind ist jedoch klar, dass der Fall (sei es auch nur auf den Boden) um einiges schneller und leichter geht, als sich von den unteren Reihen heraufzuarbeiten. Es gelingt nur Wenigen aus einer angefangenen Misere herrauszukommen - Im Grunde sind die Kontraste dieser Stadt so grell leuchtend, dass es denen die genau hinsehen die Augen verätzt. Ratten zupfen ungeduldig an den makaber angeordneten Fetzen an Stoff, die eine notdürftige Decke für einen halbverhungerten, weißbärtigen Mann darstellen. Er hat in dem Prinzip der Natur schon längst ausgedient und auch in S.A. wird ihn keiner mehr wahrnehmen und wennl dann würde er nur Abneigung und Abscheu erwecken. Immerhin denken die werten Damen in Tara Jarmon nicht daran, dass ihre Väter der Grund dafür sind, dass dieser Mann seinen letzten Lebensabend im Abfall einer Gasse verbringen muss. Es war nunmal nie möglich gewesen, den Kuchen so groß zu backen, das jeder davon etwas abbekam. Gewinnen oder Verlieren. Fressen oder Gefressen werden, selbst im fortschrittlichen und achso futuristischen 21. Jahrhundert ist es nicht möglich dieses Prinzip aufzuheben. Weder die klügsten Köpfe noch irgendwelche Maschinen wollen die Beseitigung der Armut in Angriff geben, denn es wird sie immer geben. Die Schönen, Reichen und Angesehenen und die, die an dem Ziel gnadenlos vorbeigeschossen sind und zu dem Abschaum der modernen Gesellschaft gezählt werden. Doch auch die Reichen haben zu kämpfen und dabei nicht um ihr Überleben oder um den Eintritt in die angesagtesten Bekanntenkreisen, sondern vielmehr mit ihren Problemen untereinander. Wenig Geld ist schlecht. Kein Geld ist schrecklich. Viel Geld ist gut und zu viel bringt wiederrum wieder Probleme mit sich. Denn der Kult 'Ich-nehm-mir-Papas-Kreditkarte-kauf-mir-Schuhe,-Freunde-und-Liebschaften' nimmt immer mehr zu und irgendwann verliert man sich in der Geldgier, verliert man sich selbst und glaub mir, Honey ~ manchmal sind die Schönen und Reichen bemitleidenswerter als der Krüppel, der auf der Straße vor sich hinvegetiert.

Fallacious Splendor 2009