Die junge Frau starrte die Decke ihres Wohnzimmers an. Sie lag auf ihrem Sofa, und hatte das Buch: 'Muggelmärchen' auf ihrem Bauch liegen. Sie hatte bis gerade eben gelesen, und hatte nun wirklich keinen Anreiz mehr sich mit Geschichten von Prinzessinnen die 100 Jahre lang ohne jede Alterung schlafen konnten voll zudröhnen. Obwohl sie dieses Mädchen gerne sehen würde.
Oder zumindestens ihr Geheimnis wissen wollte.
Sie wurde schließlich auch nicht jünger. Eher im Gegenteil. Obwohl das Jahr für Jahr ein Spaß war.
Raika grinste, und warf das Buch quer durch den Raum.
„Alphard! Alphine! Walteeer!! Ich koooomme!!“, quietschte das Mädchen dann, und sprang auf.
Sie hüpfte förmlich zu ihrem Kleiderschrank, der sich einen Raum weiter befand, und riss diesen auf.
Raika wohnte momentan alleine in einem 100m² Appartement im Herzen Londons, und hatte genug Platz für eine ganze Fußballmannschaft. Nun gut. Es sah vielleicht auch so aus als würde in ihrer Wohnung eine ganze Fußballmannschaft hausen, so unordentlich wie es bei ihr war. Jedoch fand sie sich bestens in dem Chaos zurecht.
Ihre sauberen Klamotten lagen quer durch ihr Zimmer verstreut. Außer 3 Kleidungsstücke. Um genau zu sein waren es 3 Kleider, denen Raika Namen gegeben hatte.
Da wären einmal Alphard. Das schwarze trägerlose Kleid, welches sie seit über 4 Jahren besaß.
Dann war da noch Alphards Frau Alphine.
Ein etwas eleganteres rotes Kleid, welches sie seit 3 Jahren besaß, und wirklich so gut wie nie getragen hatte.
Und, zum guten Schluß: Walter.
Walter war für die Frau ein besonderes Kleid.
Es war dunkelblau. Perfekt zum tanzen, also .. in Raikas Dimensionen eher besser zum herumspringen, war relativ kurz. Und, das „Kind“ von Alphard und Alphine.
Raika nahm das Kleid hervor, und grinste zufrieden.
Es war ihr neu auserkorenes Lieblingskleid.
Sie hielt das Kleid fest, und begab sich auf ihre Knie, um unter ihrem Bett ein paar dunkelblaue Pumps hervorzuziehen.
Sie trug nicht gerne Pumps. Und es war neben den Roten für Alphine das einzige Paar was sie besaß. Aber zu Walter musste sie einfach Pumps tragen.
Turnschuhe würde gräuslich zu ihm aussehen.
Zufrieden mit ihrer Auswahl überstieg sie das Chaos, und schloß die Tür hinter sich. Schon war das Chaos weg, und sie musste nicht wieder über die letzte Strafpredigt ihrer Mutter nachdenken, als sie zuletzt bei ihr zu Besuch gewesen war.
Die Frau grinste breit, und tänzelte vorbei an Unterlagen, Schuhen, Kissen, Nagellack, Stiften, Pflanzkübeln, Sonnenbrillen, Parfumdöschen, Schneekugeln, Ketten, Büchern, und Jacken in das Badezimmer, welches wohl als einzigster Raum in ihrer Wohnung verschont geblieben war von ihrer Unordnung.
Wobei sie noch nicht einmal Messie-unordentlich war. Es war eine gesunde Unordnung. Sachen lagen einfach bei ihr herum, und störten die Idylle.
So drückte Raika das ganze aus.
Walter und die Pumps stellte sie an dem Fenster ab, und duschte sich zügig.
Nachdem sie geduscht hatte, zog sie sich schleunigst an.
Ihren Zauberstab wusste die Blondine nirgends ausser ihrer Handtasche zu verstauen. Es war passend zum Kleid, und Schuhen eine dunkelblaue. Man könnte meinen sie hätte einen dunkelblau fetisch. Zuvor jedoch trocknete sie ihre Haare mit einer flinken Bewegung ihres Zauberstabes.
Sie warf einen letzten Blick in den Spiegel. Eigentlich war dieser unnötig gewesen. Denn imprinzip sah Raika aus wie immer. Ungeschminkt und unfr... oke, der letzte Ausdruck stimmte wohl nicht ganz. Es passte wohl lediglich gerade zu dem ersten.
Sie war frisiert. Eine Hochsteckfrisur, aus der vorne zwei Strähnen hervorsprangen, und ihr Gesicht betonten. Wie ihre Mutter es nun ausdrücken würde.
Raika schüttelte energisch ihren Kopf, und drehte sich zu der Tür.
Sie mochte keine Ordnung. Ganz und gar nicht.
Jedoch würde ihre Mutter morgen kommen, und sie wollte nicht dass diese einem Herzinfarkt erlitt. Außerdem würde sie nicht spät nachts anfangen aufzuräumen.
Ein klein wenig Magie hatte doch wohl noch nie wem geschadet.
Sie holte ihren Zauberstab erneut hervor, und ließ die Gegenstände an den Ort hüpfen, kriechen, rennen, oder sonstige Formen der Bewegung, an den sie gehörten.
Zufrieden nickte das Mädchen, und sputete sich nach ihrem Zielort.
Dem Schloß Hogwarts. Eine Magische Schule für junge Hexen und Zauberer, an der dieser Abend den ehemaligen Schülern gewidmet war.
An diesem Abend war nämlich eine Art Klassentreffen. Und das konnte, wollte, und würde Raika nicht verpassen. Niemals!
Ihr Herz raste vor Freude. Heute würde sie alle wiedersehen. Oder .. zumindestens die meisten. Hoffte sie!
„Uähiiiiiiiiii!!“, stieß sie dann mit einem Male aus.
Sie freute sich. Ohja, und wie.
[...]
Als Raika vor den Toren des riesigen Schloßes stand, kam sie aus dem Staunen nicht mehr raus. Ja, sie hatte fast 7 Jahre auf diesem Schloß gelebt. Aber war es schon immer .. so .. groß gewesen?
Habeda habeda habeda habeda, war wohl der einzige Gedanke der Blondine in diesem Moment.
Jetzt bemerkte sie erst wie sehr sie die Schulzeit vermisste.
Also ist es doch wahr .. Dinge die man vergessen hat, und an die man sich nicht mehr erinnern will, weil sie in einem Traurigkeit auslösen, holen einen doch ein, und reißen ihm ein Stück des Herzens heraus. Oder … lassen einen Heimweh erleiden. Ist das nicht dasselbe? Ich will wieder 17 sein!! 17 For Ever!!!!
Sie seufzte. Jedoch war das noch lange nicht ein Grund traurig zu sein. Oder gar ein Pessimist. Denn, und das wusste sie mit einer Genauigkeit von 100%, ihrer Meinung nach, würde dieser Abend grandios, unvergesslich, und vielleicht sogar einmalig werden.
Raika unterdrückte den Drang in die Hände zu klatschen, und setzte sich in Bewegung.
Die Eingangshalle war noch genauso wie früher.
Nostalgisch legte sie den Kopf in den Nacken und grinste die Decke an.
Es war gerade 20:00, und aus der Großen Halle dröhnte schon jetzt Musik.
Musik. Das war Raikas Stichwort.
Sie stürmte förmlich in die Halle, und blieb in der Tür stehen. Menschen. Menschen die sie aus ihrer Schulzeit kannte.
Viele Menschen. uaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!! Den kenn ich! Und die da auch! Und sie erst! AHHHHHHHHHHHHHH, schrie sie gedanklich, und hüpfte von einer Person zur nächsten.
Schließlich stoppte das Mädchen an einer Art Bar. Sie setzte sich schwungvoll auf einen Barhocker. Oder so etwas in der Art, und drehte sich einmal mit diesem im Kreis. Es war nämlich einer dieser Dreh-Barhocker, die es nun überall gab.
„IKEA RULZ!!“, quietschte sie, und schmiß die Arme in die Luft.
Vielleicht kam sie anderen Menschen betrunken vor. Das war sie aber nicht. Ganz und gar nicht, sie war quietschvidel, nüchtern, und leider Gottes total hyperaktiv.
Sie hielt weiter Ausschau nach Menschen mit denen sie etwas in ihrer Schulzeit zutun gehabt hatte.
Schließlich hörte sie dann doch damit auf, und konzentrierte sich auf die Cola, die sie gerade eingeschenkt bekommen hatte.
Warum heißt es Cola? Müsste dann dieses braune Zeug nicht aus Koka gewonnen worden sein? Ich mein .. es heißt ja auch COCA Cola. Kommt mir ja irgendwie Spanisch vor. Coca, Koka.. ist das nicht dasselbe? Ok, vielleicht. Aber dann wäre Cola illegal. Ich meine .. aus Koka wird ja Kokain gewonnen. Und das ist doch mit Sicherheit illegal. Warum ist dann die COCA Cola legal? Vom Namen her sind die beiden Dinger ja fast gleich.. wird Kokain nicht auch Coca genannt? Also von den Amerikanern? Ich muss unbedingt mal einen Puertoamerikanischen Drogenbaron sprechen deswegen. Ok .. oder auch einen Amerikanischen. Ist mir doch egal! Ich boykottiere jetzt Cola. KEINE MACHT DEN DROGEN!, Raika stellte das Glas wieder weg, und beobachtete das Treiben ihrer ehemaligen Mitschüler.
und 1 und 2 und 3 und 4, und hoch das Bein! YEAH!.
Sie wippte leicht mit der Musik, und überlegte ob sie nicht einfach aufspringen sollte, um noch weitere Menschen ausfindig zu machen, die sie kannte.
(ooc: Ok .. doch noch hingekriegt .. jetz aber ab ins Bett ... xD)