Bahnhof Hogsmeade

Am Bahnhof Hogsmeade fährt Jahr für Jahr der Hogwarts Express ein, welcher die Schüler von London in das windige Schottland bringt.

Cf: Abteil 17

Raika trat aus dem Hogwarts Express heraus. Heute war einer dieser Tage gewesen, die sie später ihren Enkeln, vielleicht auch ihren Ur-Enkeln, erzählen werden würde.
Das wusste sie ganz sicherlich.
Ihren Koffer stellte sie vor sich ab, und strich sich mit ihrem Handrücken über ihre Staubtrockene Stirn.
So ein Ereignis würde ihr Herz ohne Herzschrittmacher nicht noch einmal mitmachen.
Von Yaiza und Elena hatte sich die Gryffindor bereits im Zug verabschiedet.
Überall waren Schüler die sich an ihr vorbei drängten, um zu den Kutschen, beziehungsweise den Booten oder ähnlichem, zu gelangen.
Das Mädchen stellte sich auf ihre Zehenspitzen, um die Situation besser überblicken zu können.
Doch selbst mit 5 Centimeter Zusatzhöhe, sah sie nicht allzu viel.
Wieso müssen die auch alle so groß werden? Zuviel Milch getrunken oder Was?, dachte sie etwas bitter, und packte ihren Koffer.
Mühsam quetschte sich das junge Mädchen durch die Schüler, und klammerte sich feste an ihren überdimensional großen Koffer.
Ärgerlich pustete sie sich eine Strähne aus dem Gesicht, während sie von allen Seiten Gesprächsfetzen auffing.
„...Abteil eingestürzt....un...“, kam es zum Beispiel von Links.
„Er .. er hat sie.. hat sie einfach ..“, von Rechts.
Raika bekam von diesen Gesprächen Bauchschmerzen, unfassbar was heute in diesem Zug alles passiert war.
Und dennoch hatte sie im Allgemeinen ein schlechtes Gefühl.. War etwas passiert?
Die Blondine kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum, während sie weiter über den Bahnhof schritt

Einstiegspost

Raika Ceriny und Freyja Jònsdòttir

Der heutige erste Schultag hatte für Freyja begonnen wie er schon die letzten 5 Jahre für sie begonnen hatte. Zusammen mit ihrer Mutter war sie bereits seit 2 Tagen in London gewesen, damit sie noch die neuen Schulbücher besorgen konnten. Zunächst war auch die Zugfahrt normal abgelaufen, bis sich plötzlich alles in das reinste Chaos verwandelt hatte. Dementoren und Todesser hatten den Zug überfallen und noch immer war es Freyja unerklärlich, wie sie aus dieser Sache glimpflich davon gekommen war.
Sie selbst war nicht angegriffen worden, aber sie hatte einige Dementoren in den Gängen von den Erst- und Zweitklässlern ferngehalten. Sie hatte sich um die ziemlich verstörten Kinder gekümmert und verletzten geholfen.
Doch jetzt war endlich alles vorbei, sie waren in Hogwarts, beziehungsweise am Bahnsteig, ihre drei Besten Freundinnen hatte sie bei dem Gewirr aus den Augen verloren und so stand sie nun ganz alleine auf dem Bahnsteig.

Die Stimmen um sie herum waren aufgeregt, ja fast schon panisch, aber keine von ihnen gehörte jemanden den sie jetzt so richtig gut kannte, biss sie in der Menge einen ihr sehr bekannten Blondschopf erspähte. Das konnte doch nur Raika sein, Freyja kannte keinen anderen Menschen, der so blonde Haare hatte wie sie.
„Hey Raika.“, begrüßte die Isländerin die Blonde und es huschte sogar ein Anflug eines Lächelns auf ihr Gesicht.

Etwas betrübt zog die Blondine ihren Koffer über den Boden. Die kleinen Rädchen ratterten unaufhörlich, was ein wenig so klang als würde man ihn eine Treppe hinunter stoßen.
Sie hatte ein ganz komisches Gefühl in ihrer Magengegend. Wurde sie auf einmal .. 'Zugkrank', oder war das da lediglich eine Art Vorahnung.
Einbildung würde es wohl eher treffen.

„Hey Raika.“, begrüßte die Isländerin die Blonde und es huschte sogar ein Anflug eines Lächelns auf ihr Gesicht.

Raika blieb stehen, und versuchte die Stimme jemanden zuzuordnen. Sie konnte nichts dazu! Der Tag hatte einfach ungünstig begonnen, und sie war gerade noch in ihren Gedanken vertieft gewesen. Doch dann machte es merklich 'Klick' in ihrem Kopf, und sie drehte sich strahlend um.
Ihre Haare flogen dabei wahrscheinlich in alle Richtungen umher.

„FREYJA!!!!“, rief sie fröhlich, und umarmte sie stürmig. -Das war Raikas Irrenhaus Reife Standard Begrüßung. All der Trübsal war wie weggeblasen, sobald sie jemanden begrüßen konnte.
„Wie geht’s dir? Oh mein Gott, bin ich froh dich zu sehen! Ist alles in Ordnung? Hast du die Fahrt heil überstanden? Wie waren deine Ferien?!“, plapperte sie wie ein Wasserfall, wobei sie immer breiter und breiter strahlen konnte. Manch einer mochte sich fragen ob das überhaupt noch möglich war.. Doch allem Anschein nach war es möglich.

Mittlerweile wurde es schon zur Routine. Einsteigen in den Zug, nach Hogsmead fahren und aussteigen. Jedesmal die selbe Leier und vor allem die selben Menschen. Bis auf die Erstklässler natürlich. Anfangs hatte er sich noch auf Hogwarts gefreut, und nun? Nun war es schon lächerliche Routine und auf alles was er sich freute, waren weitere Stunden mit den dunklen Künsten. Wow was für eine Aussicht. Filius nahm seinen Koffer und stieg aus dem Zug aus. Den Koffer selber, der aber bestimmt um die 25Kilo wog, konnte er dank seines Trainings problemlos aus dem Zug rausheben. Für alles andere würden dann die Kutschen sorgen und in von der Eingangshalle aus würden die Hauselfen die Koffer dann in die jeweiligen Schlafsääle bringen. Ebenfalls Routine. Um Filius selbst kümmerte sich keiner, genauso wenig wie er sich um die anderen kümmerte. Langsam trug er seinen Koffer zu den Kutschen, die auf die Neuankömmlinge und die alten Hasen wartete und harrte der Dinge die da kommen.

EINSTIEGSPOST

Marlou van Huntelaar und Filius Zabini

Es war doch zum verrückt werden, warum waren ihre Freunde eigentlich immer dann nicht da, wenn sie sie mal brauchte? Um sie herum waren bloß minderwertoige Schlamblüter oder sonstiege Blutsverräter und mit denen würde sich Marlous ganz sicher nicht abgeben. Es war immer das selbe auf dem Weg nach Hogwarts, es wimmelte nur so von ihnen. Aber daran war sie ja schon gewöhnt, es war zur routine geworden wie eigentlich alles im Leben zur Routine wurde.
Doch die Zugfahrt nach Hogwarts war dieses Mal anders abgelaufen, denn es hatte einen Anschlag auf den Hogwartsexpress gegeben. Bei diesem Anschlag hatte sie sogar mitgewirkt, ihre erste Tat als Schülertodesserin und zu ihrem Glück war sie nicht entdeckt wurden.
Doch dieser Angriff war nun vorbei, vergangenes, daran musste man keinen Gedanken mehr verschwenden.
Endlich entdeckte sie unweit vor sich einen Schüler aus ihrem Haus, den sie sogar kannte. Sie schubste ein paar kleinere Schüler aus dem Weg um sich den Weg zu ihm zu bahnen. "Hallo Filius, wie geht es dir!", begrüßte sie den Slytherin ohne das sich auf ihrem Gesicht auch nur die Spur eines Lächelns sehen ließ.

Filius schaute auf und begutachtete das Mädchen von oben bis unten. Es hatte ihn zuerst erschreckt, dass sie seinen Namen überhaupt kannte. Immerhin war sie Slytherin, dachte er und schaute sie etwas arrogant an. "Marlou, oder?" Geringschätzig glitt sein Blick von oben nach unten an ihr vorüber und er machte keine Anstalten die Hand auszustrecken oder gar ein Lächeln auf dem Gesicht blicken zu lassen. "Nun...mir geht es eigentlich ganz gut, wenn hier nicht dieses Dreckspack wäre...." Er hoffte natürlich, dass sie genau wusste von wem er sprach. Blutsverräter, Muggelstämmige, Schlammblüter. Dieses ganze Pack, was es eigentlich nicht wert war, dass es nach Hogwarts ging. Pfui, einfach nur eine Dreistigkeit. Aber hoffentlich würde sich dies bald ändern. Viele davon kannten einige Dinge der magischen Welt noch nicht mal und sollten ihr zugeführt werden ohne jegliche Vorkenntnisse. Was sollte das für eine Effizienz haben. Filius schüttelte angewiedert den Kopf. "Und dir?" Sagte er nur der Höflichkeit halber.

Marlou und Filius

Marlou erwiederte den etwas arroganten Blick des Slytherins " Ja dieses Dreckspack verpestet hier wirklich die ganze Luft". Sie rümpfte ein wenig die Nase wie um ihren Satz noch zu unterstreichen. "Aber ansonsten kann ich wirklich nicht klagen." Abfällig betrachtete asie ein kleines Mädchen in Hufflepuffuniform, das sich mit ihrem Koffer abmühte. Wäre sie nett würde sie der Kleinen ja helfen, aber sie hatte nicht nett zu sein soe war immerhin etwas besseres als dieses ganze Pack. "Und hast du Lust ne Kutsche zu suchen?" Marlou hatte keine Lust noch weiter auf dem Bahnhof rumzustehen, am Ende würde sie noch die Kutsche verpassen und sie würde zum Schloss laufen müssen. Oder noch schlimmer, sie musste sich eine Kutsche mit irgendwelchen Schlammblütern teilen. Dann doch lieber mit einem anderen Slytherin. Energisch bahnte sie sich einen Weg durch die Schüler, von denen die Meisten einfach nur dumm auf dem Bahnhof rumstanden. Hatten die etwa nichts anderes zu tun als sich gerade jetzt über irgendwelche Geschehnisse auszutauschen?

Marlou van Huntelaar, Filius Zabini und Mella Riddle

Die Vertrauensschülerin war als eine der Letzten aus dem Zug gestiegen und machte sich nun mit schnellen Schritten daran sich einen Weg durch die lärmenden Schülermassen zu bahnen, die lieber quatschend den Weg blockierten, als sich mal zu den Kutschen zu begeben, doch es sollte ihr Recht sein. Dann wäre vielleicht noch eine frei und sie musste sich nicht an irgendwelchen sinnlosen Gesprächen beteiligen. Ein lautloser Seufzer verließ die Lippen der Deutschen, welche etwas entfernt zwei Slytherins ausmachte, die eine Kutsche ansteuerten. Eine davon kannte sie sogar, zumindest ging sie davon aus, dass es sich um Marlou handelte, welche dort mit einem ihr nur vom Sehen her bekannten Jungen herumlief. Allerdings achtete sie nicht weiter darauf, sondern schnappte sich stattdessen die nächstbeste Kutsche, welche zu ihrem Glück auch noch leer war und schloss für einen Moment genervt die Augen. Die Ferien waren mal wieder so unglaublich nervenaufreibend gewesen. Erst diese miese Verlobungsfeier, dann die Tatsache, dass sie ständig bei irgendwelchen Veranstaltungen hatte dabei sein müssen...Irgendwann würde sie nocheinmal ausrasten, das stand fest. Vorallem wenn Andreas es wirklich wagen sollte sich hier blicken zu lassen...

Cf: ? (Ursprünglich noch am Bahnhof, war dann in einem Abteil im Zug.)

Rebecca hüpfte aus dem Zug, in dem sie sich ein ruhiges Abteil gesucht hatte. Von dem Aufruhr hatte sie nicht viel mitbekommen und im Stillen ihr Buch weiter gelesen. Das Buch war zwar nicht wirklich spannend gewesen, jedoch hatte sie sonst nichts besseres zu tun gehabt. Nun, stand sie am Bahnhof und atmete die feuchte, kalte Regenluft ein. Kurz überlegete sie, ob sie sich noch eine Zigarette anzustecken, verwarf den Gedanken jedoch. Sie würde sowieso dauernt ausgehen, bei diesem Wetter. Am liebsten wäre Rebecca schon im Schlafraum der Slytherin, in dem warmen, trockenem Bett, dass dort auf sie wartete. Sie hasste Regen, und wenn sie hasste sagte, meinte sie es auch. Sie konnte ihn nicht ausstehen, aus welchem Grund auch immer. Doch nun würde wohl kein Weg daran vorbeigehen die Strecke bis zu den Kutschen zu laufen, die, für sie, viel zu weit entfernt standen und auf die Schüler warteten. Sie sah sich noch einmal um und machte sich dann mit einem Schritt in den matschigen und aufgeweichten Boden auf den Weg zu diesen. Sie spürte die Regentropfen auf ihrer Haut und hörte wie sie um sie herum auf den Boden prasselten. Der Griff um die Tragelasche ihres Koffers verfestigte sich und sie ging mit zügigen Schritten weiter. Ein leises 'Klack' ließ sie jedoch ihren Laufschritt beenden. Sie wusste was geschehen war und hätte am liebsten den Blick garnicht zur Seite gewannt. Der Verschluss ihres Koffers hatte sich geöffnet und ihre Tshirts, Röcke, Unterwäsche - im allgemeinen alles, was in dem Koffer gewesen war, war herausgefallen. Braune Schlammflecken zeichneten sich nun auf den Kleidungstücken ab und einen Moment schloss Rebecca die Augen. Was soll das?! Der Koffer war neu, NEU! Er sollte - nein, er durfte nicht aufgehen!! Nicht jetzt! Welcher tölpelhafte Idiot hat den denn hergestellt?! Ich glaube es nicht!, schrie eine Stimme in ihrem Kopf herum. Äußerlich jedoch versuchte sie ruhig zu bleiben, knirschte nur mit den Zähnen, die sich aneinander rieben. Sie stellte den Koffer in den Schlammboden, der leicht einige Centimeter einsakte und hob eins ihrer Tshirts auf. Das Glück war, wie immer, wirklich auf ihrer Seite.

Einstiegspost

Remus trat aus dem Zug heraus, und sah sich auf dem Bahnhof um. Wo waren eigentlich seine Freunde? Endlich war er wieder in Hogwarts. -Auch wenn ihn der Gedanke an die Heulende Hütte unbehagen bereitete.
Remus ging langsam durch den Matsch. Ein regelmäßiges, schmatzendes, Geräusch war von allen Seiten zu hören. Immer wieder kam ein 'Plötsch' nach dem anderen.
Remus hielt seinen Koffer so hoch, dass dieser den Boden nicht berührte, als er die Richtung der Kutschen einschlug.
Weiter vorne bemerkte er ein Mädchen, die im Schlamm kniete, und ihren Koffer bearbeitete.
Zügigen Schrittes ging er zu der Brünetten, und sah über ihre Schulter. Ihr Koffer musste sich geöffnet haben. Ihre Sachen lagen überall verstreut, im Schlamm.
"Kann ich dir helfen?", fragte der Vertrauensschüler, und stellte seinen Koffer ab.
Er griff eine Hose, und reichte sie ihr.

Rebecca, die sich in die Hocke begeben hatte, sah kurz auf. Sie hatte sie Person nicht kommen hören, die sie nun ansprach und hob kurz die Augebrauen an. Ihr Blick mussterte den Schüler, der sich anscheinend dazu entschieden hatte ihr zu helfen. Es war nicht schwer seinen Namen zu erraten, Remus Lupin war genauso bekannt wie Sirius Black oder James Potter, die wiederum so bekannt und populär in Hogwarts waren wie ein bunter Hund. "Danke", brummte sie ihm entgegen, griff die Hose, die teilweise von Matsch verdreckt war und warf sie zu dem anderen Stücken, die sie bereits eingesammelt hatte, in den Koffer. "Nun, du kannst tun, was du nicht lassen kannst.", entgegnete sie ihm und ihre begeisterung über diese Situation war aus ihrer Stimme heraus zu hören. " .. jedoch würde ich etwas Hilfe nicht ablehnen.", fügte sie leicht zögernd hinzu. Sie würde normalerweise keine Hilfe annehmen, schon garnicht von einem Gryffindor. Die zwei Häuser waren schon immer verfeindet gewesen, das war Rebecca schon in der ersten Klasse aufgefallen. Sie war auf pure Abneigung bei diesem Haus gestoßen, was dazu führte, dass sie eben diese wieder an ihnen ausgelassen hatte. In diesem Moment schien es ihr jedoch schlauer, die Hilfe anzunehmen. Egal für welchen Preis, sie wollte niucht länger als nötig im Regen herumsitzen.

Remus hockte sich neben sie, und angelte eine weitere Hose aus dem Dreck. Einige Schüler blieben stehen, und sahen zu den Beiden ehe sie weiter gingen.
Remus lächelte über ihre Antwort, und sammelte weiter verdreckte Kleidungsstücke ein.
"Kein Problem.", erwiderte er höflich, und lächelte kurz.
Dass sich eine Slytherin bei ihm bedankte grenzte wohl an ein Weltwunder.
"Bin schon dabei.", sagte er dann, und strich sich mit dem Handrücken einen Matschflecken aus dem Gesicht. Es war wirklich ekelerregend wie diese braune Suppe herum spritzte.
Er zog ein weißes T-Shirt aus den Tiefen des Schlamms, und reichte es der Slytherin mitleidig. Ob sie dieses Shirt wohl wieder sauber bekommen würde stand wohl noch in den Sternen.
"Ich hoffe für dich, dass nicht alles ruiniert ist.", sagte er dann, und überlegte ob er sich diesen Kommentar wohl nicht besser verkniffen hätte.

Rebecca sah kurz auf, aus den Augenwinkeln hatte sie gesehen, dass einige Schüler sie beobachteten. Die meisten dieser schienen noch recht jung zu sein, Zweitklässler und Drittklässler. Beca strafte sie mit einem Blick, der hätte töten können, worauf diese schnellen Schrittes zu den Kutschen gingen. Sie hatte nicht wirklich lust am ersten Schultag als Gespött des Tages in den Mündern der Schüler zu sein. Sie griff nach einer Socke, die nun statt Weiß die Farbe Braun angenommen hatte. In diesem Moment war sie außerordentlich froh, ihre Unterwäsche als erstes eingesammelt zu haben, sonst wäre diese Situation wohl noch einen Grad peinlicher gewesen. Sie warf die Socke, wie ebenfalls die Stücke, die Remus ihr reichte, in den Koffer und betrachtete kurz ihre Hände und sich selbst. Ihr schwarzes Hemd und die hellgraue Jeans, die sie trug hatten ebenfalls einige Flecken abbekommen und schon wieder stieg die Frage 'Warum passiert das eigentlich mir und nicht irgendeinem unnützen Idiot, der wahrscheinlich auch noch Spaß daran hat, im Schlamm rum zu kriechen?!' in der Slytherin auf. Vielleicht sollte sie sich einen Pagen zulegen, der einfach ihren Koffer trug. Falls er dann aufgehen sollte, müsste wenigstens nicht sie die Kleidung aufsammeln. Einer dieser beeinflussbaren Erstklässler würde den Job bestimmt machen. Sie knirschte kurz mit den Zähnen, was in dem Regengeräusch unterging und hob ihren Blick kurz an. "Ich denke, dass ich die richtigen Zauber kenne, um die Kleidung sauber zu hexen.", meinte sie nur knapp und strich sich kurz mit der sauberen Hand, die von dem Matsch verschont geblieben war, das nasse Haar aus dem Gesicht. "Wie komme ich eigentlich zu der Ehre, Hilfe von einem Gryffindor zu erlangen?", fügte sie ihre Frage hinzu und hielt Remus Blick stand. Er lächelte, was sie wohl in dieser Situation nicht schaffen würde. In ihrem eigenem Gesicht spiegelte sich nur leichte Ärgernis, die sie jedoch versuchte zu verbergen. Sie hatte sich immer zurückgehalten und versucht ruhig zu bleiben, auch wenn ihr etwas passte. Ihr reichte es mit Worten anderen Personen wehzutun, nicht mit Gewalt. Das war nicht ihre Art.

Remus sammelte die letzten paar Teile ein, und hielt sie ihr hin.

"Ich denke, dass ich die richtigen Zauber kenne, um die Kleidung sauber zu hexen.",
sagte sie dann.

"Achja .. entschuldigung. Ich vergaß.", erwiderte er freundlich, und überreichte ihr die Kleidung.
Das würde eine schöne Sauerei im Koffer geben. Jedoch sagte er nichts.

"Wie komme ich eigentlich zu der Ehre, Hilfe von einem Gryffindor zu erlangen?", fügte sie ihre Frage hinzu und hielt Remus Blick stand.

"Nunja, wahrscheinlich liegt es daran, dass du ein wenig .. naja .. hilflos aussahst .. oder so ähnlich.", er zuckte mit den Schultern.
"Und als Vertrauensschüler ist es auch meine Aufgabe zu helfen. Von daher ...", er lächelte sie kurz an, und erhob sich. Seine Schuhe waren voller Matsche, und langsam sickerte die Feuchtigkeit hindurch.

Der Lupin hielt der Slytherin seine Hand hin.
Zum einen um ihr hoch zu helfen, zum anderen um sich vor zu stellen.
"Remus Lupin.", stellte er sich dann vor.

Beca warf die restlichen Kleidungsstücke in den Koffer und schloss diesen dann. Sie würde später noch genug Zeit haben, diesen und seinen Inhalt zu säubern. "Wie nobel.", entgegnete sie auf sein Kommentar darüber, dass er ein Vertrauensschüler sei und dass es angemessen wäre, so zu handeln. Als ihr der Gryffindor die Hand ausstreckte zögerte sie einige Sekunden, ehe sie sie griff und sich aufhelfen ließ. Sie hoffte nur, dass kein anderer Slytherin sie beobachten zu lassen. Es war eine unausgesprochene Regel im Haus der Schlangen, dass man sich nicht auf einen Gryffindor einließ. Jedoch wusste Rebecca sich zu benehmen und immerhin hatte er ihr geholfen, weshalb etwas Nettigkeit wohl angebracht gewesen wäre. "Dein Name ist mir bekannt.", meinte sie nur mit einem schiefen Lächeln, was auf ihren Lippen jedoch etwas herablassend aussah. "Rebecca Florish.", stellte sich sich dann einige Sekunden später vor. Sie sah kurz zu ihrem Koffer und ließ ihn erst einmal neben sich stehen, ehe sie riskierte ihn wieder hoch zu heben. Würde er noch einmal aufgehen, würde sie es wohl nichtmehr schaffen so gelassen zu bleiben, wie sie im Moment war, obwohl sie die Situation ... nun, sie kotzte sie im Grund genommen einfach an. Sie sehnte sich nach dem trockenen Hogwarts, dass doch noch so unglaublich weit entfernt war. Der Regen prasselte weiterhin um sie herum auf den feuchten Boden und Beca stieß kurz etwas Luft aus, jedoch ging ihr Seufzer, wie vieles, in dem Regen unter. Was hatte er gesagt? Sie hatte hilflos ausgesehen? Wie beschämend. Gerade sie hatte hilflos gewirkt und somit die Hilfe von einem Gryffindor ergattert - welch Leistung. Sie freute sich genauso sehr darüber, wie über ein warmes Glas Wasser an einem heißen Sommertag.

cf: Abteil 35

Vorsichtig sprang Faith von der letzten Stufe der Hogwarts Express
und berührte mit ihren Füßen den kalten, steinigen Boden am Bahnhof.
Noch stand sie zum Glück überdacht, doch schien es immernoch stark zu regnen,
wie schon seit einiger Zeit.
Sie atmete kurz die feuchte Luft ein und sah sich um.
Die meisten Schüler gingen mit schnellen Schritten zu den Kutschen,
sodass der Matsch unter ihren füßen aufspritze.
Zwei Schüler standen im Regen und waren mit Schlamm verschmiert
- was da genau geschehen war, wollte Faith garnicht wissen.
Sie hoffte bloß das ihr nicht das Gleiche wiederfahren würde.
Mit ihrem Koffer in der Hand strich sie sich kurz eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht.
Ich hasse dieses Wetter. Wieso kann es nicht einen Zauber gegen dieses beschissenen Regen geben?
Das wäre mal eine grandiose Idee, aber auf sowas kommt unsere verehrte Zauberergemeintschaft ja nicht.
Ich hätte jetzt gerne Hackbraten. Tzz.

Gut gelaunt sah sich Raika um. Endlich war sie wieder in Hogwarts. Für sie, der wohl schönste Ort auf der großen weiten Welt. Abgesehen von dem Unterricht natürlich!
Freyja hatte sie ja schon entdeckt, vielleicht entdeckte sie ja noch wen, den sie kannte? Hoffnungsvoll sah sie sich um, während sie Freyja zu Wort kommen lassen wollte.
Waren Yaiza und Elli eigentlich schon aus dem Zug gestiegen? Vielleicht ..
Vielleicht sehe ich sie ja an den Kutschen …?

Raika sah sich weiter um, um dann Freyja an zu grinsen.
Aus den Augenwinkeln bemerkte sie dann eine Brünette.
Raika wendete den Kopf. Wirklich! Es war Faith, die da gerade aus dem Zug gestiegen war.

Grinsend wank Raika. Doch Faith schien sie nicht zu bemerken.
Raika stellte sich auf die Zehenspitzen.
„FAIIIITH!!“, schrie sie über die Menge, und hüpfte nach oben während sie wank.
„FAHAITH!!!!“, schrie sie noch einmal, und ignorierte die Schüler die entweder genervt die Augen verdrehten, oder sie lediglich anstarrten.

Faiths klägliche Versuche diese unausstehliche Nervensäge zu ignorieren wurden durchkreuzt.
Nicht dass Raika so hektisch die Hand hin und her bewegt hatte, dass man meinen könnte,
sie hätte einen epileptischen Anfall gehabt, nein.
Nun begann sie auch noch mit ihrer nervigen, lauten Stimme über den Bahnhof ihren Namen zu brüllen.
Nicht das erste mal kam Faith der Gedanke sie einweisen zu lassen,
einfach mal die Männer mit den weißen Jacken anzurufen.
Wäre vielleicht mal eine Idee.
Sie stieß genervt etwas Luft aus und wannte dann den Kopf in ihre Richtung.
"Was?!", fragte sie Raika scharf und laut, sodass die wenigen Schüler,
die Raika beobachtet hatten, den Kopf wegdrehten.
Faith hatte schon immer ein Talent gehabt, anderen leichte Angst einzujagen.
Manchmal konnte sie wirklich stolz darauf sein.
Sie sah Raika mit einem mehr als genervten Blick an,
während sie geistlich schon die Möglichkeiten durch ging, wie man sie umbringen könnte.
Vielleicht in eine rießen Waffelmaschine stecken ... wäre mal was Neues.
Ich sollte wirklich ein Buch schreiben - 1000 Wege um Feinde und Freunde zu töten.
Oh gott, ich bin eine potentielle Mörderin?! Oke, das war mir schon vorher klar.
Was solls.

„Bin gleich wieder da!“, grinste die Blondine Freyja an, und rannte dann zu Faith. Ihren Koffer hatte sie bei Freyja stehen lassen.

Bei Faith angekommen klammerte sich die Gryffindor an deren rechten Arm, und grinste Faith an.
„Hay. Wie waren deine Ferien? Bist du schon aufgeregt, wegen dem neuen Schuljahr?“, plapperte sie auch schon drauf los. Das Faith genervt von ihr war, bemerkte die Ceriny nicht einmal. -Und selbst wenn, wäre es ihr völlig egal gewesen.

„Wie geht es dir? Komm lass uns zu Freyja gehen!“, lächelte sie, und zog Faith einfach mit sich.
Der Regen prasselte auf ihre Haut. Es störte sie nicht, dass sie nun komplett durchnässt war.
„Hey Freyja, das ist Faith!“, stellte sie Faith der Anderen einfach vor.
„Faith - Freyja, Freyja – Faith“, grinste Raika freudig, und hielt Faith einfach weiter an ihrem Aarm fest.
„Teilen wir uns zu dritt eine Kutsche?“, fragte sie dann, und lächelte vorfreudig.

"Beschissen und nein.", antwortete Faith knapp auf die zwei Fragen von Raika.
Sie wollte sich eigentlich gerade von dieser aufdringlichen Nervensäge lösen und fortgehen,
doch in jst diesem Moment zog diese sie mit.
Na toll.
Die andere Person begrüßte Faith nur mit einem knappen "Tag", ehe sie sich wieder an Raika wannte.
"Soll ich dir ein paar Dinge aufzählen, die ich lieber tun würde, als sich eine Kutsche mit dir zu teilen?
Eine Soap schauen, den Garten unserer Nachbarn von Unkraut befreien, die Klos von Hogwarts putzen, freiwillig Filch helfen, noch eine Soap schauen, vom Astronomieturm springen und dabei 'i belive i can fly' singen, zur Blutspende gehen, bei einem Gewitter durch einen Wald laufen, eine Talkshow besuchen, die Oscarverleihung schauen, an einer Castingshow teilnehmen und alles was man nur in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft machen konnte, kann oder können wird.
Falls du es immernoch nicht verstanden hast: nein.", antwortete sie ihr.
Sie hoffte nur, dass ihr Gehirn, dass anscheinend schwer von Begriff war, das verstehen würde.

„Das ist schön.“, grinste die blonde Gryffindor auf die ersten beiden Antworten der Ravenclaw.

"Soll ich dir ein paar Dinge aufzählen, die ich lieber tun würde, als sich eine Kutsche mit dir zu teilen?
Eine Soap schauen,....“, begann Faith.

Raika drehte nach der ersten Aufzählung ihren Kopf zu Freyja.
„Sie ist echt nett, nicht?“, fragte sie. Faith hörte sie nicht mehr wirklich zu.

“...Falls du es immernoch nicht verstanden hast: nein.", endete Faith dann.

Kurz bevor Faith geendet hatte, hatte Raika ihr wieder zugehört. Sie lächelte kurz, und nickte.
„Das wird eine sehr tolle Fahrt.“, grinste sie dann.
Den Teil wo sie nicht zugehört hatte ignorierte sie einfach.
Wird wohl schon nicht allzu wichtig gewesen sein . . ., dachte sich Raika.

Kurz hob sich Faiths Oberlippe leicht an, ehe sie dann tief die feuchte Luft einatmete.
"Okey, ich sehe, diese Konversation führt nirgendswohin.", meinte sie nur.
Eigentlich war ihr ja von Anfang an klar gewesen, dass man nicht mir Raika reden konnte.
Das wusste eigentlich jede Person, die jemals ein Wort mit ihr ausgetauscht hatte.
Es war, als würden die Worte, die man zu ihr sprach zum einen Ohr rein und zum Anderen raus gehen.
Sie ignorierte einfach jedes Anzeichen auf Hass oder Abneigung und tat was sie wollte.
Warum musste Faith heute auch nur unangenehmen Personen begegnen?
Zuerst diesem selbstmordgefährdeten, depressiven Trottel und jetzt Raika,
für die sie nicht wirklich eine Beschreibung hatte.
Doch, eigentlich hatte sie eine für sie, aber diese war so lang,
dass sie zu viel ihrer kostbaren Ziet mit dem Denken für diesen Kosenamen vergeuden würde.
Zeit, in der sie Dinge tun konnte, wie zum Beispiel weggehen - was sie jetzt auch tat.
"Ade.", war ihre kurze Verabschiedung und sie wannte sich zum Gehen.
Hoffentlich würde sich die nervige Gryffindor nicht auf sie stürzen, damit sie sich nicht entfernen konnte.
Ihr würde Faith sogar zutrauen, dass sie sie mit unaufschließbare Handschellen an sich ketten würde!

Die Blonde sah der Anderen etwas verwirrt nach.
Kurz darauf schüttelte sie ihren Kopf.
„HE!! FAITH!!“, rief sie ihr dann nach, und folgte ihr.

Raika stellte sich vor Faith, und sah sie an.
„Hab ich was falsch gemacht, oder etwas falsches gesagt?“, fragte sie dann, und sah sie mit einem undeutbaren Blick an.

Für die Blondine war Faith eine Freundin. Sie ignorierte einfach die Verachtung von der Blair, und schwupps- war sie eine gute Freundin von ihr.
-Raika mochte nur sehr wenige Leute nicht.

„Möchtest du ein Brezel?“, fragte sie dann, als ihr einfiel, dass sie noch ein oder auch zwei Brezel bei sich trug, die Elli ihr gegeben hatte, um sie zu verteilen.
„Und wenn wir uns mit Freyja eine Kutsche teilen wollen, sollten wir uns beeilen, sonst sind alle voll.“, sie grinste wieder, und hatte den Fakt verdrängt dass Faith gegangen war, und nichts mit ihr zu tun haben wollte.
-Interessierte sie schließlich herzlich wenig.

Ja, Raika war auf die eine oder andere Art und Weise höchsten Grades ignorant.

Was würde ich nur dafür geben, jetzt eine Ausrede zu haben.
kurz überlegte Faith sich den Kommentar zu verkneifen, ließ es dann jedoch.
"Alles was du sagst und machst ist nervend. Geht das in deinen Kopf?
Und nein, ich will keinen Bretzel. Danke.", murrte sie nur und rollte genervt mit den Augen.
Wahrscheinlich hatte sie den Bretzel mit einem Liebestrank oder etwas Ähnlichem versehen.
Zutrauen würde Faith es ihr zumindest!
"Was heißt hier 'Kutsche teilen wollen' ?", wiederholte sie die Aussage der Blondine.
Wer sagt, dass ich das will?!
Ich will einfach nur meine Ruhe! Wieso versteht das heute keine Sau?!
Oder legen es alle darauf an, meine verbleibenden Nerven zu zerstören?!
Witzig finde ich das nicht!
Sie ließ den Blick abschweifen und sah etwas in den Regen.
Die zwei Personen standen immernoch da ... anscheinend legten sie es drauf an, nass zu werden.
Nunja, so wie die aussahen kam es auf ein paar Minuten mehr auch nicht an.

Cf: Gang zwischen den Abteilen

Nachdem Tobi Faith in ihr Abteil gebracht hatte, hatte er sich mit einem Dementoren angelegt. Doch kurze Zeit später beruhigte sich die Lage, und der Zug erreichte Hogsmeade.
Soweit Tobi informiert war, war der halbe Zug wohl zerstört. Diverse Abteile eingestürzt, und im Gang hatte es gebrannt.
Happy X-Mas!
Welch toller Start in das neue Semester...

Tobi hatte die Hände in seinen Hosentaschen, als er den Zug verließ. Er war noch immer in normaler Straßenkleidung. Das T-Shirt leicht angerissen, er selbst bestimmt verdreckt und angekokelt.
Seinen Zauberstab hatte er in seiner hinteren Hosentasche.

So ging er langsam durch die Traube von Schülern.
Er hatte keine Ahnung wo sein Koffer war. Und, wenn er nicht verbrannt, verhext, weggelaufen, oder aus dem Fenster gefallen war, musste er sich noch im Zug befinden. Sicherlich würde man ihn finden, und ihm bringen. Insofern der Finder lesen konnte. Denn Tobi hatte ein Schild mit Namen und Adresse an dem Koffer befestigt.

Wie deprimierend, dass er in dem Getümmel nicht zumindest verletzt worden war.
Andere Schüler, ohne Selbstmordwunsch, waren verletzt, oder Tod! Warum kam ausgerechnet er unbeschadet aus der Sache heraus?
Gott war unlogisch.
Oder er musste sich zu aller erst auf Tobi psychisch vorbereiten.
-Entweder Oder.

Tobi pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht, während er den Bahnsteig entlang ging.

Genervt blickte Faith weiterhin zu Raika.
Sie hoffte nur, dass sie sie nicht wieder irgendwo hinziehen würde
... oder Faith ihren Bretzel andrehen würde!
Ja, sie hatte Hunger - aber darauf wollte sie doch nicht zurückgreifen!
Sie verschrenkte die Arme vor der Brust und tippte genervt mit ihrem rechten Fuß auf und ab.
Vielleicht sollte sie einfach losrennen?
Mit viel Glück würde Raika sie auf den Augen verlieren und Faiht konnte sich in einer Kutsche vor ihr verstecken, mit dieser hoch zum Schloss fahren und dort etwas Essen.
Sie hoffte nur, dass die Hauselfen diesmal diese eklige Sofe weglassen würden ...
was für Kräuter hatten die da wohl reingemischt?!
Wahrscheinlich garkeine, denn letzes Jahr hatte es nach Erde mit Wasser geschmeckt.
Warum kann sich Hogwarts eigentlich keinen richtigen Koch leisten, so wie jede andere Schule?!, dachte sie und wachte aus ihren unnützen Gedanken auf, als ihr Jemand ins Blickfeld lief.
Den kannte sie doch ... anscheinend war sein Plan, sich umzubringen, gescheitert.
"Er sieht aus ... als käme er aus dem Toaster!", überlegte sie und sah zu wie der Student hinter Raikas Rücken seinen Weg zur Kutsche suchte.
Sie runzelte leicht die Stirn und sah weiter zu Tobias.

Einstiegspost

„Eigentlich hat der Tag so schön angefangen…“, murmelte die 21-Jährige, als sie aus dem stark beschädigtem Hogwarts-Express ausstieg.
Ihr Tag hatte wirklich schön begonnen. Ihre ganze Familie hatte sich an diesem Morgen des ersten Septembers sehr herzlich von ihr verabschiedet, und ihr gesagt, wie sehr sie sich auf das Wiedersehen im Sommer oder vielleicht schon zu Weihnachten freuten. Ihre Eltern hatten die üblichen Sorgen ausgesprochen, ihr gesagt, sie solle vorsichtig sein und auf sich aufpassen.

Sie war angewidert, wie schnell solche Bitten zu bitterem Ernst werden konnten.
Wie viele Eltern hatten sich genauso von ihren Kindern verabschiedet und würden sie nun nie wieder sehen. Wie viele Schüler hatten mit ansehen müssen, wie ihre Mitschüler und Freunde von skrupellosen Männern und Frauen getötet wurden? Was waren das für Menschen, die wehrlose Kinder angriffen? Hatten sie selbst eine Familie?
Sie war angewidert von der Ungerechtigkeit dieser Welt.

Alice wusste es nicht, sie konnte sich das tatsächliche Ausmaß der Zerstörung nicht vorstellen.
Sie fühlte sich geradezu Ohnmächtig, wie sie da verloren im Regen stand und die verschiedensten Gefühle über sie und die Menschen in ihrer Umgebung hereinbrachen.
Die junge Frau atmete tief durch und versuchte zu verstehen, was in den letzten Stunden geschehen war.
Ok, Alice. Rollen wir die ganze Sache doch mal von Hinten auf.
Ich bin jetzt hier, weil der Zug endlich angekommen ist.
Davor hielt ich zwei weinende Erstklässler in den Armen, hab ihnen über das Haar gestrichen und gesagt, dass alles wieder gut wird. Und das obwohl ich Kinder nicht ausstehen kann. Normalerweise. Aber heute war alles anders, ich finde den Regen ja sogar blöd, obwohl ich ihn sonst mag…
Ok, davor habe ich einen Patronus heraufbeschworen, weil ein Dementor ins Abteil schwebte. Der Patronus kam in letzter Sekunde, denn zu diesem Zeitpunkt war er schon fast dabei eines der quirligen Kinder auszulutschen und ich wünschte mir besser in praktisch angewendeter Dementorenverjagung zu sein.
Davor saß ich in einem Abteil mit diesen zwei reizenden Kindern und erzählte ihnen ein wenig über Hogwarts und Zaubern und Alten Runen.
What the f*ck?! Wieso saß ich mit zwei Kindern in einem Abteil und führte mit ihnen ein wahrscheinlich nicht gerade fachbezogenes Gespräch über meine Studienfächer?
Weil ich Tobi nicht fand, als ich in den Zug kam.
„Schei*e!“
Alice rannte los und rutschte Beinahe mit ihren Schuhen auf dem rutschigem Boden aus.
„Tobi!“
Sie rannte in Richtung Kutschen und versuchte niemanden anzurempeln. Der Regen vermischte sich mit ihren Tränen. Was wenn ihm etwas zugestoßen ist?

Außer Atem und mit nassen Haaren und Klamotten sah sie ihn dann durch die Schülermenge auf die Kutschen zugehen und schlängelte sich durch die anderen um zu ihm zu kommen.
„Tobi?“

Tobi schlängelte sich weiter durch die Massen von Schülern. Manche sahen ihn etwas verwundert an, andere hatten genug mit sich selbst zu tun.
Er kickte einen Stein weg, als er eine ihm bekannte Stimme vernahm.

“Er sieht aus … als käme er aus dem Toaster!“, wahrscheinlich überlegte da jemand laut..

Tobi drehte kurz seinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme gekommen war, und entdeckte Faith mit einem blonden Mädchen. Das Mädchen mit den Grellblonden Haaren, schien überaus gute Laune zu haben.
Wie unpassend nach den Ereignissen!, war sein gedanklicher Kommentar.

Letzten Endes war es ihm aber auch egal ob er so aussah als würde er aus dem Toaster kommen, oder nicht. Gab genug andere, die schlimmer als er dran waren!

“Tobi?“, fragte dann jemand hinter ihm.

Ungläubig drehte er sich um, und sah Alice -seine wohl beste Freundin- an.
„ALICE!“, rief er dann überrascht und freudig aus. Eine überaus seltene Situation bei Tobias. Fast schon episch. Nein historisch. Falls jemand ein Buch über ihn verfassen würde, müsste er dies unbedingt darin aufnehmen!
Mit wenigen Schritten war er bei der Brünetten, und umarmte sie herzlich. „Schön dass es dir gut geht. Wo ist Nic?“, fragte er dann.
Obwohl ich bezweifle, dass sie freiwillig Zeit mit ihm verbringt.., dachte er sich, und lächelte Alice an.

Der Student drehte sich um und sah das Mädchen, das zu ihm gerannt war an.
„ALICE!“, rief er ganz zu ihrer Überraschung. Es war selten, dass Tobias so freudig war, aber das zeigte seiner besten Freundin, wie sehr sie ihm am Herzen lag.
Er ging noch die wenigen Schritte zu ihr und umarmte sie.
„Ich bin so froh, dass es dir gutgeht“, flüsterte Alice und drückte ihn an sich.
Wieso heulte sie schon wieder? Es war doch alles in Ordnung mit ihm.
Es tat ihr so gut ihn zu umarmen. Es hatte etwas Tröstliches an sich, nach den ganzen ekligen Viechern, die durch den Zug gewuselt waren und versucht hatten undschuldige Menschen auszusaugen. Wie sehr sie Dementoren hasste.
„Schön dass es dir gut geht. Wo ist Nic?“, fragte der Schwarzhaarige und lächelte sie an.
„Um. Keine Ahnung“, antwortete Alice. Sie mochte ihn nicht besonders, aber wahrscheinlich musste sie sich damit abfinden, dass er nun mal dazugehörte. „Ich habe meine Erstklässler auf ihn gehetzt und die haben ihn dann vermutlich aufgegessen. Wusstest du, dass ich in der Zugfahrt bei Kindern saß. Bei richtigen. Und die mochten mich. Ha!“
Alice sah sich um.
„Wollen wir hier auf ihn warten, oder wollen wir schon mal zu einer Kutsche gehen?“, sie strich sich die nassen Haare aus der Stirn.
„Es soll sich aber beeilen“, sagte sie noch. Nicht das jemand denkt, sie würde gerne auf Nic warten.