Slytherintisch

"Ich bedauere, dich habe warten zu lassen." , Severus Lippen verzogen sich zu einem schmalen Ansatz eines Lächelns. Er drehte sich ein wenig zu Beca und goss sich ein wenig Kürbissaft nach. "Was die Briefe angeht...", schmunzelte er, "warst du ja auch nicht gerade die Initiative in Person. Es tut mir leid, doch du hast vollkommen Recht. Ich habe tatsächlich auch noch ein paar andere, wichtigere Dinge zu tun, als den ganzen Tag mit dem Schreiben von Alltagsgewäsch in Briefchen zu vergeuden - und ich kann mir kaum vorstellen, dass es dich so sehr schmerzt, mich nicht sehen zu können, dass du Nächte an deinem Fenster verbracht hast, um nach einer Eule Ausschau zu halten - oder etwa doch...?"
Die Lippen des Slytherin kräuselten sich ein wenig. Es war wirklich erfrischend seine Klassenkameradin wieder bei sich zu haben - er hatte schließlich fast schon damit begonnen, sich in den Ferien verbal unterfordert zu fühlen.

Und trotzdem hoffte Severus, dass dieses Festessen so schnell wie möglich einfach beendet werden würde. Die Fahrt war turbulent und anstrengend gewesen, die Rede von Dumbledore schien, abgesehen von einigen besprochenen Ereignissen der Fahrt im Hogwarts-Express, jedes Jahr dieselbe Leier zu sein. Es war einfach ermüdend. Der Slytherin wollte nichts mehr, als den Abend ruhig ausklingen zu lassen und am morgigen Tag mit dem Unterricht beginnen zu können, damit er sich nicht mehr langweilte. Beca hatte Recht damit gehabt, dass es einfach aufregender war hier zu
sein. Ja, Hogwarts - das war Severus wahres Zuhause, sein wahres Leben
gewesen. Auch wenn es bedeutete, dass er hier Menschen wie diese Rumtreiber um sich hatte. Nun erhaschte auch er einen verstohlenen Blick in Richtung des Gryffindor Tisches. Die Erinnerungen, die der Slytherin damit verband, schmerzten ihn.

Da riss ihn Beca aus seinen Gedanken und er wandte den starren Blick vom Rand seines Kelches ab. Wo er im Abteil gesessen haben? Er konnte jetzt doch nicht sagen, dass er im Abteil der Erstklässler von Schokofröschen besprungen und von irgendwelchen anderen Dingen, die einige der Bälger durch die Gegend geworfen hatten. Sicher, Severus hatte sie zurechtgestutzt - aber diese Stunden waren eine Sache, die der Slytherin schnellst möglich vergessen wollte. "Nein, soweit ich gesehen habe, waren in anderen Abteilen fast alle Plätze besetzt. Es scheint so zu sein, dass dieses Jahr doch mehr dieser kleinen verzogenen Kinder als gedacht 'eingeschult' werden. Also suchte ich mir einen Platz abseits - wer zu spät kommt, den bestraft eben das Leben.", Severus gab ein müdes Seufzen von sich und schaute sich ein wenig um.

"Wir können jedenfalls gespannt sein, was uns dieses Schuljahr bringt.", er stützte seinen Ellbogen auf den Tisch und fuhr sich mit einer Hand durch seine Haare. Sie waren recht lang geworden und hingen ihm manchmal unpraktischerweise im Gesicht - vielleicht sollte er sie doch ein wenig stutzen lassen. Oder auch nicht, denn er mochte es nicht, wenn Menschen ihm unnötig nahe kamen. Schlimmer war es nur, sich in einem Menschenauflauf zu befinden - noch ein Grund weshalb er schnell dieses Abendessen beenden wollte. Er hatte sich an die vielen Schüler um sich gewöhnt, doch entspannenen konnte er sich wahrlich nicht.
Eigentlich konnte er das nur in Gegenwart einiger weniger Personen - gerade war dies Beca.
Sie hassten es beide, sich Schwäche einzugestehen. Doch ohne es zu sagen, war über die Jahre immer klar gewesen, dass die beiden etwas verband. Vielleicht sogar gerade ihre Schwächen? Severus wusste es nicht.

"Mh.", brummter der Slytherin kurz und griff mit einer seine für ihn typischen, ruckartigen Bewegungen in Richtung eines Tellers voller Würstchen. Er hatte beschlossen, vielleicht doch noch etwas zu essen, denn er würde den Abend warscheinlich damit verbringen, sich bis in die Nacht in eines seiner Bücher zu vertiefen.
Im selben Moment wandte er sich wieder an Beca. "Du siehst erschöpft aus. Und dabei bist du gerade erst angekommen? Alles in Ordnung?"

SEVERUS SNAPE & REBECCA FLORISH

Beca ließ eine kleine Pause zwischen den Beiden entstehen, als Severus fertig gesprochen hatte. Einige Sekunden lauschte sie den Gesprächen der anderen Schüler, die sich mehr oder minder begeistert über ihre Ferien und Erlebnisse in diesen unterhielten. Das Stimmengewirr der am Slytherintisch Sitzenden allein war schon recht laut, obwohl die meisten mit Essen beschäftigt waren, doch kamen noch die weiteren drei Haustische dazu, an denen sich die Schüler, so kam es Beca zumindest vor, doppelt so laut unterhielten. Sie selbst hatte sich bereits mit Salat begnügt, da ihr an diesem Abend nicht nach Fleisch war und wartete auf den Nachtisch, um sich von diesem dann vielleicht noch einen kleinen Pudding zu genehmigen. Von den Anfängen der Tischen vernahm die das laute Gerede der unteren Klassen, die aufgeregt schnatternden. Beca hasst es, wenn Leute wie ein Wasserfall redeten und dabei nicht einmal einen Gedanken daran verschwendeten, was sie sagten.

Wie gern hätte sich Beca nun eine Zigarette gegönnt, doch waren diese, wie vieles andere, in Hogwarts natürlich nicht erlaubt. Es war so lästig darauf zu achten, dass man beim Rauchen nicht erwischt wurde und sie stieß kurz genervt über diese Tatsache etwas Luft aus. Manche Regeln dieses senilen Greises, der sich als Schulleiter rühmte, waren doch nur allzu unnütz. ,,Als ich in den Zug stieg, waren ebenfalls schon viele Abteile besetzt.", begann sie mit ruhiger Stimme und schloss einen Moment die Augen, während sie erneut an ihrem Kelch nippte, der in ihrer Hand ruhte. ,,Ich bin nur froh, dass ich verschont wurde, bei den Neuen oder diesen naiven Gryffindors zu sitzen. Ich glaube, bei solch einer Gesellschaft wäre es wohl angenehmer gewesen, die gesamte Fahrt auf dem Gang zu verweilen, nicht?"

Mit einem weiteren Schluck leerte sie ihren Kelch und stellte ihn ohne ein Geräusch zu verursachen, welches natürlich sowieso in der großen Halle zu diesem Zeitpunkt untergegangen wäre, auf dem Tisch ab. Sie hatte beobachtet wie Severus die Würstchen zu sich gezogen und begonnen hatte, diese zu verspeisen. ,,Ich wünsche guten Appetit, mein Lieber. Du bist ziemlich spät dran mit Essen, aber ich nehme an, dessen bist du dir bewusst. Du hast eine vorzügliche Vorspeise verpasst.", war ihr kurzes Kommentar, während sie ihren Blick von seinem Teller abwannte und ihn wieder zu seinem Gesicht schweifen ließen und ihn beim Essen beobachtete.

,,Wieso sollte es mir nicht gut gehen?", meinte sie mit einem selbstgefälligen Lächeln auf den Lippen und schenkte Severus einen skeptischen Blick. ,,Aber sollte ich mich um dich sorgen? Es ist so ungewöhnlich, dass du dich um das Befinden anderer Sorgen machst. Oder sollte ich in Erwägung ziehen, dass man dich in den Ferien entführt hat und vor mir nun nur ein billiges Double sitzt, welches mit Vielsafttrank deine Erscheinung hält?", meinte sie scherzhaft spekulierend und wannte sich ab. Sie hatte so zwar keine genaue Antwort auf seine Frage gegeben, jedoch war das auch beabsichtigt gewesen. Selbst wenn sie mit Severus vielleicht darüber reden würde, sollte bei ihr nicht alles in Ordnung sein, so würde sie dies gewiss nicht hier tun, in einem Saal voller Schüler, die munter schwatzten und wo man sie doch mit solch einer Leichtigkeit belauschen konnte, als müsste man die Mathematikarbeit eines Erstklässlers lösen.

,,Ich ? Meine Nächte an dem Fenster verbracht, wartend, dass ein Brief von dir mich erreicht?", wiederholte sie seine Schilderung und musste leicht lachen. ,,Sehr amüsant, mein Lieber. Wirklich. Genau solche Aussagen haben mir in den Ferien gefehlt, es gibt wirklich keine Leute in meiner Wohngegend, die es wert währen, eine Unterhaltung mit ihnen zu beginnen.", meinte sie und machte eine abschätzige Handbewegung.

(Jessica & Damon & Temperance & Adrian & Narzissa)

Während Temperance anschließend Jessica über die Zugfahrt ausfragte, wieso auch immer sie das tat, denn immerhin war es Narzissas Meinung nach nicht gerade förderlich, lauschte sie nur den Worten der beiden Mädchen. Die Blondine würde in aller Öffentlichkeit nie über solche Angelegenheiten wie den Vorfall und die Todesser sprechen, von daher würde sie den Teufel tun und Jessica vor ihren ganzen Klassenkameraden damit belästigen. Doch ein paar Worte beiläufig aufschnappen schadete nie, das hatte die junge Black mit den Jahren gelernt, immerhin war es ihr so möglich schon einmal die Grundbasis für ihr späteres Gespräch auszutüfteln, welches sie nach der Zeremonie mit Jessica in ihrem Schlafsaal führen würde. Kurze Zeit später schien sich ihre Freundin auch endlich wieder im Griff zu haben, zwar nur äußerlich, aber besser, als dass sie einen peinlichen Zusammenbruch vor ganz Hogwarts erlitt, denn besonders in Slytherin kamen solche spontanen Gefühlsausbrüche nicht gut an…sie kannte die ganzen Aufstände die um so eine Sache gemacht wurden schon zur Genüge von ihrer älteren Schwester und deren restlichen Freunden. "Wie? Adrian war pünktlicher als Zissa?", waren nun die nächsten Worte die das blonde Mädchen aus dem Munde ihrer Freundin vernahm und in diesem Moment wusste Narzissa nicht, ob es ihr vielleicht doch lieber gewesen wäre, wenn Jessica einfach weiterhin verängstigt und erschrocken am Tisch gesessen hätte ohne den ganzen Abend über ein weiteres Wort von sich zu geben. Immerhin war sie generell pünktlich und dass sie durch den ganzen Todesserauftritt kurze Zeit aus der Bahn geworfen worden war, das brauchte nun mal wirklich niemand erfahren. Damit stand jedoch auch schon ihr nächstes Problem an…wie würde sie ihr Zuspätkommen erklären? Über die abwegigen Gedanken der Dunkelhaarigen musste die Blondine jedoch kurz schmunzeln…auf welch verrückte Ideen Jessica bloß immer kam…wie sie das anstellte, das war Narzissa noch nach all den Jahren ein Rätsel.

Beiläufig winkte sie leicht grinsend ab und meinte anschließend:“Ich hab die Erstklässler zuerst aus dem Zug aussteigen lassen, die waren total panisch und ihr wisst ja welches Chaos die sonst schon immer anrichten…wenn wir eine normale Zugfahrt mit Stinkbombenattacken, Duellen auf dem Gang und überschwemmten Toiletten erleben…also könnt ihr euch durchaus vorstellen was für ein Wirbelsturm erst heute durch den Zug gefegt ist.“ Sie musste selbst ein wenig lachen wenn sie daran dachte, denn immerhin entsprach es der Wahrheit, dass die kleinen Neulinge wie ein gewaltiger Tornado durch die Gänge gefegt sind und die Black nicht hatte in diesen geraten wollen. Daraufhin nahm die Slytherin wieder einen Schluck aus ihrem Glas gefüllt mit Kürbissaft und nickte beiläufig, als Jessica kurz auf ihre Ferien zu sprechen kam, denn Narzissa kamen diese langweiligen Tage im Hause Black auch immer wie die pure Unendlichkeit vor. Als sie ihr Glas schließlich wieder abgestellt hatte und weiterhin Jessicas Erzählungen lauschte, gesellte sich überraschend ein weiteres Gesicht zu ihrer kleinen Runde und zwar Damon Caldwell, ein Junge aus Adrians Jahrgang und natürlich auch dem ihrer Schwester und vieler weiterer Personen die nicht unbedingt zu Zissas besten Freunden zählten. Doch Damon war nett und so lächelte die Blondine ihm leicht zu, bevor sie ihm mit einem:“Hey Damon und wie geht’s so?, immerhin dein letztes Jahr hier“ begrüßte, bevor er auch schon aktiv an ihrer Unterhaltung teilnahm, als hätte er in Sekundenschnelle analysieren können über was sie gerade eben noch gesprochen hatten. „Scheint so, als hätte ich etwas verpasst“, warf der dunkelhaarige Junge nur in die Runde, als würde er dem Mädchen ein geheimes Zeichen geben wollen, sofort die ganzen Geschehnisse zusammenzufassen und in einem Tagespropheten reifen Artikel wiederzugeben. Narzissa begann nämlich nur eine Millisekunde darauf geschäftig und ernst zu nicken und ihm schon mehr als nur detailliert die ganze Geschichte über die Zugfahrt zu erzählen, oder eben eine Zusammenfassung ihrer besprochen Ereignisse, während sie wie wild mit den Händen gestikulierte, einige Zitate nachahmte und immer wieder Damon abwartend ansah, ob er denn verstanden hatte was sie ihm damit sagen wollte.

Das Mädchen hatte es sich noch nie verkneifen können allen Zusammenfassungen von Ereignissen ihre eigene, persönliche Note zu verleihen und so war es ihr auch nicht möglich gewesen sich noch ein paar eher beiläufige Kommentare zu verkneifen, oder unwichtige Ereignisse, denen Damon wohl das Horoskop der Hexenwoche vorgezogen hätte, einfach auszulassen. Als sie mit ihren Ausführungen fertig war nippte das Mädchen kurz an ihrem Kürbissaft, bevor sie wieder zu dem 7. Klässler rüber sah und danach einen fragend und etwas verwirrten Blick aufsetzte:“Wie kommt es, dass du davon nichts mitbekommen hast?, das weiß doch jeder Erstklässler...“ Doch die ganze Freude und Neugierde wurde schnell wieder getrübt als Adrian es aussprach, das aussprach was Narzissa angedeutet hatte zu wissen und im Gegensatz zu ihrem Freund wusste das Mädchen nicht nur, dass es Todesser an Hogwarts gab, sondern sie wusste auch genau wer zu Voldemort gehörte und wer nicht…jedenfalls wusste sie es von einigen vielen und von den sogenannten Anführern und wie war es so schön, wenn man den Anführer hatte und erst einmal ausschalten konnte, dann wurden die Anhänger meist in ein komplettes Chaos gestürzt und verloren sich eher, denn immerhin waren sie ohne ein ordentliches Oberhaupt das den Ton angab nichts…so wie die Todesser ohne Voldemort. „Ja hier an Hogwarts gibt es Ratten und die sollten man so schnell wie möglich finden“, waren Adrians Worte und Narzissa nickte ihm nur zu, bevor sie laut zu lachen begann, als würde Dumbledore ihn rosafarbenen Herzchenunterhosen auf dem Podium seine Rede halten, zeiget kurz irgendwo hinter sich und meinte unter ein paar Lachern:“Seht mal dort…Potter macht sich mal wieder vor Evans zum Affen…“ Die junge Blondine hatte keinen blassen Schimmer ob ihre Aussage der Wahrheit entsprach, jedoch hegten die meisten Slytherins generell eine Abneigung gegen James Potter, dass sie das nicht tat wusste Merlin sei Dank niemand der Anwesenden und wer die Rumtreiber nicht hasste, der konnte sich trotzdem gut über alle Peinlichkeiten die an Hogwarts geschahen lustig machen.

Genau im selben Augenblick, hoffend, dass sich alle zum Gryffindortisch umdrehen würden, blickte sie zu Adrian rüber und ihm wissend und bestimmend in die Augen, um anschließend mit den Lippen ein ‚Ich weiß wer‘ zu formen und ihm damit zu verstehen gab, dass sie reden mussten, wenn sie etwas gegen die Todesser unternehmen wollten. Eine Angelegenheit die sie so und so noch mit dem Slytherin besprochen hätte, denn Adrian war meist bei irgendwelchen hirnrissigen Aktionen dabei, selbst wenn es dabei um das Ausschalten der führenden Schülertodesser ging, jedenfalls hoffte Zissa, dass er es ernst gemeint hatte und nicht doch einen Rückzieher machen würde. Todesser waren dann doch ein anderes Kaliber und Adrian sprach meist Dinge aus bevor er darüber nachdachte, so war es die 5. Klässlerin jedenfalls von ihrem Freund gewohnt. Etwas später, währenddessen Zissa nur ein Gespräch zwischen Adrian und Jessica leicht schmunzelnd verfolgt hatte, ließ er einen abfälligen Kommentar über Lucius Malfoy fallen und Narzissa konnte nicht anders, als an das andere Ende des Tisches zu sehen und Lucius mit ihrem Glas grinsend zuzuprosten, bevor sie sich lachend zu Adrian drehte und grinsend ein:“Der war gut“ rausbrachte und ein Auge erneut leicht in Lucius‘ Richtung schweifen ließ. Doch plötzlich legte Adrian einen Arm um Narzissas Hüfte und so überrascht sie doch im ersten Moment davon war, immerhin waren sie nur befreundet, stahl sich ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht und anschließend begann ihr Gehirn zu rattern. Sie würde sich den perfekten Plan ausdenken diese Vollidioten von Todesser loszuwerden, immerhin hatte sie nun eine Idee die zu 99 Prozent aufgehen würde und Adrian wusste nichts von ihrer Verlobung, sie hingegen wusste, nach jahrelangen Beobachtungen, dass Adrian selten Frauen und Flirts widerstand. Gut…wie heißt es immer so schön…der Zweck heiligt die Mittel… waren die letzten Gedanken die der Blondine durch den Kopf gingen, bevor sie Malfoy nochmals zuzwinkerte, dann näher zu Adrian rutschte und ihn lächelnd anblickte, während sie:“Faul rumliegen also…“ mehr zu sich selbst, als an ihn gewandt murmelte.

Jessica war eine Zeit lang still und lauschte lediglich dem Gespräch, bis sich Damon zu den vier Slytherins gesellte. Sie setzte ein charmantes, aber eher nichtssagendes Lächeln auf und begrüßte den Neuankömmling mit einem netten "Hey Damon! Wie geht's dir?".
Sich wieder dem Thema 'Sommerferien' zuwendend belächelte sie die Kommentare der anderen. "Also, ich weiß nur, dass meine Sommerferien immer langweilig sind, aber du, Damon, kannst mir gerne mal ein paar Tipps geben, was ich die Ferien so machen könnte." Sie grinste und lehnte sich dann entspannt zurück. Natürlich war die Angst noch nicht aus ihrem Körper verschwunden, besonders nicht, nachdem Damon nachgefragt hatte, was passiert wäre und ihre beste Freundin Narzissa ihn von den Ereignissen in Kenntnis zu setzen.

Als Narzissa dann plötzlich hämisch zu lachen begann und sagte, dass James Potter, der siebzehnjährige Gryffindor, sich mal wieder vor der Möchtegern Prinzessin Lily Evans, der kleinen Muggelgeborenen und verdammt schlauen Gryffindor, zum Affen machte - dass dieser die kleine Evans umwarb, wusste so gut wie jeder - drehte sich Jessica automatisch um. Als sie jedoch weder Potter noch Evans entdeckte, begriff Jess, dass dies ein Ablenkungsmanöver von Zissa war. Wozu dieses Manöver jedoch diente, war der Slytherin jedoch nicht ganz klar. Aber vielleicht war es auch einfach egal. Vielleicht würde sie es ihr nachher erzählen und wenn nicht, dann eben nicht. Jessica sah das nicht so ernst.

Interessiert beobachtete die Braunhaarige dann jedoch wie Zissa sich Adrian näherte und ihr Blick sich veränderte. Dieser hatte den Arm um sie gelegt und Narzissas Blick galt Lucius Malfoy. Lucius war ebenfalls ein Slytherin, doch mit Jessica hatte er nicht so viel zu tun, auch wenn er sie nicht links liegen ließ. Sie wusste nicht viel von ihm. Aber offenbar war etwas zwischen Zissa und dem jungen Malfoy. Sie musste sie unbedingt vorsichtig darauf ansprechen. Und jetzt flirtete sie noch nebenbei mit Adrian. Jessica musste schmunzeln. Das war eben Narzissa Black.

Jessica seufzte und sah hinauf zum Podium. "Wann fängt eigentlich die Zeremonie an?" fragte sie ungeduldig in die Runde und verdrehte die Augen. Das Warten zog sich wirklich in die Länge und so langsam wollte sie auch nur noch ins Bett. Aber dafür hatte offenbar kein Lehrer Verständnis. Warum fing die Einführungszeremonie nicht einfach an?

Gelassen ließ sich Lucas auf den Stuhl fallen. "Ja, sie waren bei mir. Zumindest konnte ich meinen Patronus üben." Natürlich bemerkte Lucas den Blick von Noah Valentine, aber er überging ihn und tat als wäre nichts gewesen.
"Wer saß bei dir im Abteil? Dass sie dich und nicht ihn angegriffen haben? Vielleicht hat er was mit denen zu tun gehabt." Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er den vierzehnjährigen an, sein Blick war kritisch und man wusste, dass in seinem Kopf einige Zahnräder ratterten, während er darüber nachdachte, was Noah gerade erzählt hatte.
"Und bei dir?" Nun wandte sich Lucas an Ben. Gedankenverloren schüttete er sich ein Glas Kürbissaft ein. Das war wirklich zu viel für eine Nacht. Besonders für den ersten Tag. Lucas wurde so langsam richtig nervös. Wenn das erst der Anfang war. Wenn die Anhänger Voldemorts schon allein den Hogwarts Express überfallen konnten und die Schüler sich selbst verteidigten mussten... was würde dann erst mit Hogwarts passieren? Die Angst war wirklich schrecklich. Sie biss sich richtig in das Gehirn des Jungen ein. Sein Lächeln verschmälerte sich und er hatte Mühe die Gute Laune aufrecht zu halten.

Ben ließ sich neben Noah und Ben auf einen Stuhl fallen und seufzte leise. Langsam konnte die Zeremonie ja wirklich losgehen, sonst würde er sich nur noch mehr Gedanken um Steve und Daphne machen, als ihm gut tat. Noch nie vorher hatte er sich solche Sorgen gemacht, aber jetzt, ja jetzt war sowieso alles anders. Er blickte zur Seite auf die beiden Jungs und hoffte, dass das Thema Zugfahrt nicht das falsche gewesen war, denn niemand konnte wissen, welche Gesinnung die beiden hatten und Ben hatte keine große Lust sich mit den Todessern anzulegen. Na ja er war gegen Todesser, aber man konnte ja trotzdem nie wissen, wer hier alles als der Spion des Dunklen Lordes war und wer nicht, man musste halt immer vorsichtig sein, vor allem jetzt. Plötzlich aber beschlich Ben ein sehr unerfreulicher Gedanke, er dachte an eine vergangene Bemerkung von Steve über die Todesser. Damals, es war etwa in der Hälfte der Ferien gewesen, als sie sich trafen und er diese Bemerkung machte. Für Ben hatte sich diese angehört, als wäre sein Freund gar nicht so abgeneigt den Todessern gegenüber. Er hatte sich nicht getraut nachzufragen, zu beunruhigt war er in diesem Moment gewesen, und so standen die Worte von Steve einfach so im Raum. Ben seinerseits hatte dann schnell das Thema gewechselt, weil er erst ein mal darüber nachdenken musste, was die ganzen Andeutungen in Steves Worten zu bedeuten hatten. Er war kein Mensch der erst handelte und dann nachdachte. Nun zumindest hoffte er aus ganzen Herzen nicht, dass sein Freund, ja man musste sagen guter Freund nicht zu den Todessern überlief.

"Ja, in meinem Abteil waren sie auch. Sie haben mich angegriffen! Und dieses kleine Balg das da mit mir drin saß, haben sie geradezu ignoriert.", hörte er dann jedoch die Worte von Noah und kehrte mit seinen Gedanken wieder in die Große Halle zurück. Das „Balg“ war wahrscheinlich ein Mitglied der Todesserfamilien, kam Ben in den Sinn, ja so musst es gewesen sein, kein Todesser würde einen kleinen wehrlosen Jungen, der ein leichteres Ziel als Noah darstellte, ignorieren. Na toll jetzt gibt es echt mehr Spione hier, vor allem in Slytherin, als man an einer Hand abzählen konnte, dachte Ben wieder etwas gereizter als zuvor, er konnte es nicht leiden, nicht zu wissen wem er vertrauen konnte und wem nicht.

"Wer saß bei dir im Abteil? Dass sie dich und nicht ihn angegriffen haben? Vielleicht hat er was mit denen zu tun gehabt." kam Lucas Antwort wie zu Bens Bestätigung, na also da dachte doch noch jemand wie er selbst. Nun war er aber sehr gespannt auf Noahs Antwort. "Und bei dir?" fragte nun Lucas Ben aber. „Bei mir waren sie auch, sie haben meine beiden Freunde und mich selbst angegriffen. Wir konnten gerade noch fliehen und auf den Todesser der uns angriff ein paar Flüche abfeuern“, meinte Ben nur.

Konzentriert schnitt Severus ein Stück des Würstchens ab, um dieses kurz danach auf seine Gabel aufzuspießen. Ob er krank wäre? Ein Doppelgänger? Seine Lippen begannen ein fast schon belustigtes Lachen zu formen. Wie er das vermisst hatte – endlich wieder jemand, der ihm das bisher triste Leben ein wenig verbesserte; abgesehen davon, dass Hogwarts allein schon seinen Teil tat. Aber es war ja allgemein bekannt, dass Severus auch hier seine Probleme mit bestimmten Personen, um nicht zu sagen Vollidioten, hatte. Aber egal, dieses Schuljahr würde er diese Farce noch über sich ergehen lassen, um darauf einer von Voldemorts Anhängern zu werden – dann würden diese aufgeblasenen Gockel schon sehen, was sie davon hatten. Sie und ihre Haltung, ja, sie werden sich noch einmal selbst richten. Dessen war sich der Slytherin sicher. Und am liebsten wäre er höchstpersönlich natürlich der Henker, der ihnen die hohlen Schädel vom Kopf schlagen würde.
Ein paar Sekunden schaute Severus gedankenversunken auf das Stück Wurst auf seiner Gabel, um sich dann Beca zu zu wenden.

„Meine Liebe, dann habe ich dich doch gar nicht sooo falsch verstanden, oder?“, er steckte sich schelmisch grinsend sein aufgespießtes Abendessen in den Mund, um es dann kurz zu kauen und weiter zu schnarren, „Habe ich dir also doch gefehlt! Erwischt!“ Fast ungewöhnlich scherzhaft winkte der junge Slytherin kurz mit der Gabel zu Beca, um sie dann wieder an ihren Platz zu legen.
Mit einer raschen Bewegung seiner Hand strich er einige Strähnen seines dünnen, strähnigen Haares aus dem Gesicht hinter das Ohr.

„Ja, ich weiß. Ich bin wirklich spät dran... . Erst wollte ich auch nichts mehr essen, aber ich dachte daran, den restlichen Abend mit ein paar Büchern zu verbringen. Vielleicht möchtest du mir ein wenig Gesellschaft leisten, Mrs. Florish?“ - und nein, dies sollte sicherlich nicht eine Verabredung zum Lernen oder gar noch zu einem lustigen Miteinander sein. Für jeden anderen hatte sich dies mit Sicherheit so angehört, doch wusste Beca genau wie der Abend für die beiden ablaufen würde – ruhig, entspannt und vor allem würden sie sich nicht gegenseitig mit irgendwelchen Dummheiten belästigen. Ja, das schätzte Severus so an seiner Klassenkameradin. Wenn es nichts Wichtiges gab, konnten sie beiden auch gut schweigen. Hatten sie eine Anmerkung zu machen, oder etwas zu bereden taten sie das, aber für gewöhnlich hatten sie schon einige Male Abende auch fast vollkommen schweigend in der Masse der nahezu brüllenden Slytherins verbracht.

„Ah, ich wünschte, dieser überlange Festakt würde endlich sein Ende finden. All diese Neulinge – schrecklich, ich kann mich nicht daran erinnern, so Gehör schädigend gewesen zu sein, als ich in diesem Alter war.“, angewidert schaute sich Severus ein wenig um und betrachtet die Menschen um sich. Einige von ihnen waren Zweit- oder Drittklässler, nur ein paar Sitze weiter schien ein besonders ungehobeltes Exemplar zu sitzen, der beim 'Fressen' den halben Kelch mit seinem Brot voll gekrümelt hatte, sodass in ihm eine fast schon breiige Masse von Kürbissaft schwamm. Seufzend wollte sich der Slytherin gerade umdrehen, als diese mit seiner Hand fast schon in den Kelch langte, um den Saft regelrecht ab zu sieben. „Nimm die Finger da raus! Widerlich, kennst du denn keine Manieren?! Zeig doch wenigstens Respekt und Würde, wenn höhere Stufen um dich sitzen!“, zischte Severus bedrohlich. Der kleine getadelte Junge warf vor Schreck fast seinen Kelch um, während Severus sich laut stöhnend umdrehte. „Entschuldige mich, meine Liebe... . Aber sowas!“, seine Miene wurde wieder glatt, „Genau deswegen hasse ich diese Festessen. Alle grunzen und stopfen Essen in sich rein, als würde es das Letzte sein, das sie bekommen. Es wird Zeit, dass der Nachtisch erscheint, damit wir die Sache hinter uns bringen können, nicht wahr?“

Während Temperance weiter ruhig auf ihrem Platz saß und ihren Gedanken nachging, endete die Diskussion ihrer Freunde noch lange nicht. Adrian sprach gerade weiter über das Thema Spione in Hogwarts. „Ja hier an Hogwarts gibt es Ratten und die sollten man so schnell wie möglich finden.“ Temperance zog eine Augenbraue hoch, Adrian traute sich ja ganz schön was, aber was sollte man denn sonst auch tun, jeder hier wusste mehr oder minder, dass es auch in Hogwarts Spione des Dunklen Lord gab. Temp wusste sogar genau wer es war, zwar wusste sie es nicht bei allen aus ihrem Haus oder gar aus den anderen Häusern, aber von einigen ganz sicher. Woher sie das wusste? Von ihren Eltern die manchmal oder eher wohl meist davon erzählten und sich nicht darum zu scheren schienen, dass sie all das mithörte und ausplaudern könnte, was Temp sowieso nicht tun würde. Vielleicht war auch das gerade der Grund, warum sie das alles wissen durfte, weil sie nie etwas gegen ihre Familie tun würde.

Schließlich wandte sich Temp wieder aufmerksamer dem Gespräch zu und bekam gerade noch mit wie Jessica einen Kommentar abgab: „Ja Temperance kann es bezeugen und wenn überhaupt hätte ich wohl Vielsafttrank genommen.“ Temperance runzelte die Stirn und erwiderte dann nur kurz: „Es ist tatsächlich so, außerdem weiß ich nicht ob du überhaupt Vielsafttrank brauen kannst, Adrian“. Sie lächelte, und ihr Lächeln verwandelte sich schon fast in ein scheues Grinsen. Es tat ihr gut bei ihren freunden zu sein und sich etwas abzulenken, auch wenn ihr das nicht ganz gelang, aber immerhin teils.

„Eine gute Strategie und Taktik ist eben so wichtig, schließlich zeichnet so was uns Slytherins aus, zumindest die guten Slytherins. Nicht so wie Malfoy und seine Kumpels.“ Das waren wieder Worte von Adrian die Temp etwas schmunzeln ließen. Er machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber Lucius Malfoy. Sie wusste, dass beide schon häufiger Auseinandersetzungen gehabt hatten, die auch in Schlägereien geendet hatten.

„Ja kann man so sagen, aber so mag ich es irgendwie, rumliegen und nichts tun.“ Sprach Adrian auch noch ein mal das Thema Ferien an. Temp konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen und war über sich selbst überrascht, warum sie so etwas tat, aber was sollte es, solange sie ihre Fassade aufrechterhalten konnte, war alles gut. Niemand sollte ihre Gefühle erkennen, die gerade in ihr tobten, lieber sollten ihre Freunde ihren Humor sehen und dass es ihr etwas besser ging als noch zuvor. „Das Kennen wir von dir Adrian, deine Faulheit meine ich“, sagte sie also wieder mit einem scheuen Lächeln. „So wie sie sich duelliert haben, sind sie lächerlich, das kann ja meine kleine Schwester besser.“ Sagte Adrian dann noch, dies ließ sie aber unkommentiert. Schließlich wurde Damon auch von Adrian begrüßt und dieser legte seinen Arm um Narzissas Hüfte. Jetzt flirten sie ja auch noch, dachte Temperance nur seufzend.

„Ich hab die Erstklässler zuerst aus dem Zug aussteigen lassen, die waren total panisch und ihr wisst ja welches Chaos die sonst schon immer anrichten…wenn wir eine normale Zugfahrt mit Stinkbombenattacken, Duellen auf dem Gang und überschwemmten Toiletten erleben…also könnt ihr euch durchaus vorstellen was für ein Wirbelsturm erst heute durch den Zug gefegt ist.“ Narzissa kommentierte wieder die Zugfahrt und Temperance hörte nur zu, eigentlich wollte sie nicht mehr darüber sprechen, aber wenn die anderen es taten, dann würde sie sich halt im Hintergrund halten. “Hey Damon und wie geht’s so?, immerhin dein letztes Jahr hier“, schließlich begrüßte auch Narzissa Damon und begann kurz darauf ihm wild gestikulierend die ganze Diskussion von ihnen zu erzählen, mit ihren eigenen Kommentaren, versteht sich.

“Seht mal dort…Potter macht sich mal wieder vor Evans zum Affen…“ ganz plötzlich sagte Temperance blonde Freundin da und Temp stutzte, die Rumtreiber interessierten sie nicht so wirklich, sie war ihnen gegenüber eher sehr misstrauisch gesonnen und legte keinen großen Wert auf deren Gesellschaft. Deswegen schaute sie erst gar nicht herüber zum Haustisch der Löwen und sah so wie Narzissa etwas mit den Lippen formte, dass sie Adrian mitteilen wollte. Temp konnte nur erahnen was, aber sie heilt sich da raus, schließlich wollte sie nicht Narzissas und Adrians Angelegenheiten stören.

Schließlich lachte Narzissa über Adrians Witz auf Kosten von Lucius. Dann rutschte sie ein Stück näher zu Adrian anscheinend mit einem festen Vorsatz, schließlich war sie mit Malfoy verlobt, so weit Temp das wusste. Aber nicht jeder machte so eine Verlobung freiwillig, Temperance selbst hatte Angst gehabt einfach so verlobt zu werden, doch nichts dergleichen war bis jetzt geschehen, zum Glück.

"Wann fängt eigentlich die Zeremonie an?" fragte Jessica schließlich auch und Temperance merkte, dass sie sich das gleiche fragte. Worauf warteten die denn noch?

Zum ersten Mal hatte Adrian von seinem Großonkel etwas über die Todesser gehört. Sein Großonkel Antonin wollte damals Adrians Vater dazu überreden sich den Todessern anzuschließen, doch lehnte sein Vater ab, worüber Adrian sehr froh war. Damals waren die Todesser noch nicht sehr bekannt, doch hatte Adrians Vater wohl schon damals gewusst, dass diese Gruppierung nichts gutes bedeuten konnte, dies war vor etwas mehr als zwei Jahren. Ein paar Monate später hörte man vermehrt von einer Gruppierung die das reine Blut aufrecht erhalten wollten und von diversen Morden an Muggeln und Muggelstämmigen. Kurz darauf bekam Adrian Familie erneut Besuch von Antonin Dolohow, dieses mal ging es ihm jedoch nicht um seinen Vater, sondern um ihn. Er versprach Adrian beste Karrierechancen und eine Möglichkeit sein Talent zu beweisen, darüber hinaus erzählte er ihm auch noch interessante Dinge von schwarzer Magie, die er in dieser Gruppierung lernen konnte. Adrian musste zugeben, dass dieses Angebot damals sehr verlockend für ihn klang und er fast eingewilligt hätte. Schon immer interessierte er sich für schwarze Magie und seine Fähigkeiten beweisen, wollte er auch schon immer. Damals wusste er jedoch noch nicht, dass diese Gruppierung von der Antonin sprach, die selbe war die auch neuerdings die Zauberwelt terrorisierten. Sein Vater verbot ihm schließlich sich dieser Gruppierung anzuschließen und obwohl Adrian damals ganz schön wütend auf seinen Vater war, ist er ihm im Nachhinein dankbar dafür. Doch schon damals wusste Adrian, dass er bestimmt nicht der Einzigste in seinem Jahrgang war, der von einem der anderen Todesser gefragt wurde, schließlich gab es viele talentierte Zauberer in seinem Alter, die bestimmt Todesser in ihrer Verwandschaft hatten. Bellatrix Lestrange war so jemand und sie war auch talentiert genug, ohne frage. Lucius Malfoy hingegen war zwar nicht talentiert, doch war er ehrgeizig und ein Angeber. Adrian hatte somit also schon zwei verdächtige Leute, denen es durchaus zuzutrauen war, dass sie Todesser waren. Nun brauchte er aber noch beweise, die er nur durch Beobachtungen bekommen würde.
Adrian sah nun zu Narzissa, sie war die kleine Schwester von Bellatrix und vielleicht wusste sie ja was. Lucius Malfoy schien Narzissa jedoch auch zu kennen, zumindest war er ihr die ganze Zeit argwöhnische Blicke zu, als würde ihm irgendetwas nicht in den Kram passen, was Narzissa gerade tat. Adrian fragte sich was Narzissa mit Lucius Malfoy zu tun hatte, wollte er etwas von ihr? Ja das war wahrscheinlich der Grund, doch musste Lucius doch selber wissen, dass Narzissa überhaupt nicht in seiner Liga spielte. Narzissa war von vielen Jungs begehrt, die eine weitaus höhere Stellung an der Schule einnahmen als Lucius, auch Adrian musste zugeben dass er Narzissa durchaus begehrte, auch wenn sie zwei Jahrgänge unter ihm war. Lucius war im Vergleich zu ihm ein Niemand, alle wussten dass sein Gerade nur Angeberei war und nicht mehr. Was sollte Narzissa also dazu veranlassen, sich mit Lucius Malfoy einzulassen?
Kaum hatte Adrian angesprochen, dass es wohl Ratten in Hogwarts gab, da merkte er wie Narzissa an seinen Worten hängen blieb. Nun nickte sie und Adrians erste Vermutung war wohl zutreffend, Narzissa wusste etwas das er nicht wusste. Kurz darauf begann sie laut zu lachen, zeigte auf auf den Gryffindortisch und sagte Seht mal dort…Potter macht sich mal wieder vor Evans zum Affen…. Natürlich wusste Adrian, dass dies nur eine Ablenkung war, Narzissa war zwar blond aber nicht dumm, zwar wirkte sie wie ein Prinzesschen, doch steckte eindeutig mehr in ihr. Adrian wusste nicht, ob ihr Plan geklappt hatte, doch lies er sich natürlich nicht ablenken, was interessierte ihn schon Potter und Evans, sie waren nichts weiter als ein paar dämliche Gryffindor. Adrian, hoffte, dass sich alle zum Gryffindortisch umdrehen würden, er blickte nun zu Narzissa die ihn bestimmend in die Augen sah, um anschließend mit den Lippen etwas zu formen, dass arg nach ‚Ich weiß wer‘ aussah. Damit gab sie ihm zu verstehen, dass sie reden mussten, wenn sie ungestörter waren und wenn sie etwas gegen die Todesser unternehmen wollten. Adrian nickte als Zeichen, dass er sie verstanden hatten.
Adrian war ja dafür bekannt, sich über Lucius lustig zu machen, doch dass er damit auch bei Narzissa punkten konnte, hätte er nicht gedacht, offenbar konnte Narzissa Lucius genauso wenig leiden wie er. Und als Adrian nun seinen Arm um Narzissas Hüfte legte, da rückte Narzissa näher an ihn heran und lächelte ihm zu. Deutlich hätten die Zeichen wohl nicht sein können, dass Narzissa auch an ihm interessiert war. Er blickte nun kurz zu Lucius, dieser war sichtlich nicht sehr glücklich, ganz im Gegenteil sogar, er blickte die Beiden mit leichter Wut in den Augen an. Adrian lächelte ihm kurz zu und blickte nun zu Narzissa. „Ja, faul rumliegen.“ wiederholte er. „Hätte ich nur die richtige Person an meiner Seite gehabt...wären die Ferien bestimmt lustiger geworden.“ sagte er schmunzelnd, wer damit war, dufte ja wohl klar sein. „Aber naja nun sind wir ja hier.“ sagte er lächelnd und zog sie noch etwas näher an sich heran. Neben sich hörte er ein Wann fängt eigentlich die Zeremonie an? worauf Adrian nur mit den Schultern zuckte. „Ich schätze bald.“ antwortete er Jessica ehe er sich wieder an Narzissa wand.

Jessica lehnte sich nach vorne, die Ellbogen auf dem Tisch abgestützt. So langsam wurde es doch etwas eintönig. Und müde war sie von dieser grauenhaften Zugfahrt ebenfalls. Und was machte die Schulleitung? Sie ließ die Schüler in der Großen Halle schmoren.

"Ja, faul rumliegen." wiederholte er. "Hätte ich nur die richtige Person an meiner Seite gehabt...wären die Ferien bestimmt lustiger geworden."

Jessica schmunzelte. Adrian war wirklich voll in seinem Element und flirtete was das Zeug hielt. Narzissa gefiel es - selbstverständlich. Sie liebte es, wenn die Aufmerksamkeit auf ihr ruhte. Jess konnte ihr es wirklich nicht verübeln. Adrian war zum Anbeißen. Aber eigentlich eher weniger Jessicas Typ. Sie brauchte eher einen ruhigen Charakter. Adrian wäre wohl eine Nummer zu groß für die Slytherin, dessen war sie sich sicher. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen sah sie Zissa anerkennend an.
Sie griff nach dem Krug voll Kürbissaft, der zu ihrer rechten stand und schenkte sich etwas ins Glas ein. Ihr Hals war so staubtrocken, dass sie sich schon fast wunderte, warum er nicht anfing zu zerbröseln. Jedoch trank sie noch nichts. Stattdessen stellte sie den Krug zurück an seinen Platz und nahm das Glas zwischen die Hände. Sie klopfte sachte mit dem Fingernagel gegen das Glas. Ungeduldigkeit war wohl ihr größtes Laster. Seufzend sah sich sich in der Halle um und ließ von ihrem Glas wieder ab. Die Schüler wurden von Jahr zu Jahr lauter...

"Wenn die nicht so langsam anfangen, geh ich gleich ohne Essen ins Bett", murrte Jess mit angenervtem Gesichtsausdruck. Mit einem bösen Blick starrte sie in Richtung des erhöhten Podiums, auf welchem die unbesetzten Lehrerstühle standen. Als könnte sie die Leute mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken dazu bringen sich endlich zu setzten fixierte sie die Stühle so sehr, dass sie sicherlich Kopfschmerzen bekommen würde, wenn sie so weiter machte.
Mit einem erneuten Seufzer wollte sie wieder nach dem Glas greifen, doch da sie nicht hinsah, verfehlte sie es, stieß stattdessen gegen den Krug mit Kürbissaft, dessen Inhalt sich daraufhin auf Narzissas Oberteil verteilte. Auch ihr Gesicht bekam einige Spritzer ab.

Jessicas Augen weiteten sich vor Schreck, als sie sah, was sie angerichtet hatte. Hastig sprang sie auf und holte ihren Zauberstab hervor. "Tut mir schrecklich leid, Zissa", sagte sie. Ihre Stimme klang nicht hysterisch oder weinerlich. Jedoch tat es ihr leid, dass sie diese Schweinerei angerichtet hatte. Mit einem hastig gemurmelten Zauberspruch, wollte sie das Oberteil und ihr Gesicht wieder trocknen. Statt jedoch ebendies zu bezwecken, kokelte sie Zissas Oberteil an. Mit einem entsetzten Aufschnappen beendete sie den Zauber sofort.

Temperance Blackwood&Adrian Dolohow&Narzissa Black&Jessica Brown&Damon Caldwell

Temperance saß nur still auf ihrem Stuhl. Kritisch beobachtete wie Adrian nur Augen für Narzissa hatte, die beiden waren irgendwie süß zusammen, ja, aber es war auch etwas na ja nervtötend für die Singles an diesem Tisch. Nicht, dass es sie selbst störte, aber irgendwie weckte es auch Eifersucht tief in ihr drin, sie wünschte sich so sehr jemanden den sie einfach lieben konnte, der sie weit weg trug in ihr eigens Wunderland, wo es wunderschön war.

Ach und an was erinnert dich das?, fragte ihre gemeine innere Stimme, die natürlich immer nur die Realität sah und keinen Platz für Träumereien ließ. Ja an was erinnerte mich das?, fragte sie sich selbst und wusste es noch in der selben Sekunde, in der sie es dachte. Natürlich wusste sie, dass es jemanden gab den sie liebte, geliebt hatte: ER! ER der ihr Herz gebrochen hatte und damit gespielt hatte, als sei es ein ganz tolles Spielzeug, nein sie wollte nicht an IHN denken, er wart der einzige gewesen, den sie je so aufrichtig geliebt hatte und er hatte sie wegen einer anderen verlassen.

Der Schmerz keimte wieder in ihr auf, ganz unerwartet überfiel er sie. Nein, nicht schwach werden nicht jetzt unter so vielen Leuten, sagte sie sich und versuchte an dem Gespräch weiter teilzunehmen, aber es gelang ihr nicht. Nur Adrians Worte drangen zu ihr durch ohne, dass sie auch nur den Sinn von seinen Worten begriff: „Ja, faul rumliegen.“ „Hätte ich nur die richtige Person an meiner Seite gehabt...wären die Ferien bestimmt lustiger geworden.“ Müde lehnte sie sich zurück und versuchte die Erinnerungen zu unterdrücken die langsam wiederkamen und Temp überfielen. Nein sie wollte nicht an IHN denken. Mit aller Macht versuchte sie die Erinnerungen zu unterdrücken, versuchte es weiter bis sie wieder klar denken konnte und der Schmerz langsam verebbte. Noch immer nicht wusste sie was Adrian wirklich gesagt hatte und hoffte, dass man von ihr kein Kommentar erwarten würde.

"Wenn die nicht so langsam anfangen, geh ich gleich ohne Essen ins Bett". Jessicas Worte nahm sie war und überlegte gerade was sie darauf erwidern sollte, schließlich konnte sie nicht stumm wie ein Fisch hier herum sitzen und Trübsal blasen, da griff Jess nach ihrem Glas und kippte es versehentlich über Narzissa Oberteil. Erschrocken zuckte Temperance zusammen, mehr als Narzissa die nur dasaß und vom Schock noch ganz starr war. Jess sprang natürlich sofort auf und machte sich schuldbewusst mit den Worten "Tut mir schrecklich leid, Zissa" ans Werk, Narzissas Oberteil zu retten. Leider misslang das und sie kokelte es an.

Fast hätte Temperance gelacht, doch dann schalt sie sich, sie durfte nicht lachen, so etwas war ja mehr als nur unhöflich, aber wenigstens hätte das die Stimmung etwas gehoben. Narzissa war entsetzt über den Anblick ihres Oberteiles aber sie verschwand bald darauf, wahrscheinlich um sich umzuziehen. Sie entschuldigte sich mit ein paar Worten und ging aus der Großen Halle. Temp starrte ihr nach dann wandte sie den Blick wieder ihren Freunden zu.

Temperance Blackwood&Adrian Dolohow&Narzissa Black&Jessica Brown&Damon Caldwell

Und gerade als Adrian und Narzissa immer inniger wurden, da passierte etwas, dass diesen Augenblick komplett zerstörte. Jessica hatten es doch geschafft ihr Getränk über Narzissas Oberteil zu kippen. Natürlich wollte sie dies wieder in Ordnung bringen, doch auch dieser Versuch ging voll nach hinten los. Jessica hatte mit ihrem Versuch Narzissas Kleid zu trocknen, Narzissas Kleid noch mehr verunstaltet und es etwas anbrennen lassen. Natürlich war dies keine Absicht von Jessica, jedoch schien Narzissa trotzdem sauer zu sein und verließ kurzerhand die Große Halle. Adrian sah ihr eine Weile hinterher und überlegte ob er ihr folgen sollte. Dies wäre seine Gelegenheit mit ihr über die Todesser zu reden oder noch besser um ihr etwas näher zu kommen. Narzissa war mit großer Sicherheit im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Adrian erhob sich also von seinem Platz. „Ich sehe mal besser nach Narzissa.“ sagte er zu den beiden Mädchen und Damon. Adrian verschwand also aus der Großen Halle und begab sich auf direktem Wege zum Gemeinschaftsraum der Slytherins.

Mit dem Ellenbogen auf dem Tisch abgestützt beobachtete sie Severus weiter. Ohnehin war er wohl im Moment die einzige Person, mit der sie sich gerne unterhielt. Er war ruhig, gelassen - nicht so wie die meisten. Zu überwältigend war anscheinend für diese das Gefühl wieder in Hogwarts zu sein, bekannte Gesichter zu sehen. Beca selbst war eher unbeeindruckt deswegen, war sogar zunehmend genervt von dem Geschwätz um sie herum. Mit angehobenen Augenbrauen betrachtete sie ihren Sitznachbarn, wirkte dabei schon beinahe gereizt. "Gut, wenn du so vehement darauf bestehst: Ja, du hast mir gefehlt. Aber wäre es denn nicht sonderbar, wenn nicht? Immerhin bist du hier die einzige Person mit Potential, die nicht mehr redet als sie soll.", schloss sie und wannte sich daraufhin wieder dem Tisch zu.
Einen Moment lang betrachtete sie einen breiten Teller mit Kartoffelauflauf, entschied sich jedoch dagegen noch etwas von diesem zu kosten. Sie hatte bereits gegessen und war satt und zufrieden, was den Konsum von Speisen anging. "Dann darfst du jedoch nicht auch nicht leugnen, dass ich dir hoffentlich auch ein wenig gefehlt habe.", gab sie hinterher, fühlte sich selbst dabei schon ein wenig trotzig ... zweifellos musste das an der Uhrzeit liegen und daran, dass sie ein wenig von der Müdigkeit übermannt wurde, sicherlich. Als Severus sich jedoch abwannte und einen der niederen Klassen zurechtstutze, konnte die Florish nicht anders als amüsiert die Lippen zu einem hämischen Lächeln zu verziehen. "Oh Seveurs", flötete sie in einem vor Sarkasmus triefenden Ton "du solltest wahrlich einen Manierkurs eröffnen. Ich bin mir sicher, dass die Rolle als Lehrer für die richtige Etikette dir stehen würde, vielleicht könntest du diesem Pack ja sogar noch etwas beibringen? Wobei meine Hoffnung da nicht allzu groß ist." Belustigt wannte sie sich wieder von ihm ab. Severus als Lehrer? Eine bizarrere Vorstellung gab es wohl kaum, so sehr wie er Kinder nich leiden konnte! Es vergingen einige Minuten, in denen sich die Florish ein weiteres Glas Kürbissaft gönnte und den Slytherintisch beobachtete. Anscheinend hatten die einschüchternden Worte des Slytherin sogar Wirkung bei den jüngeren Schülern bewirkt - sie benahmen sich wenigstens ein Stück besser als zuvor. Welch Vorteil, dass Severus eine solch unangenehme Aura hatte, damit konnte er wenigstens kleine Kinder einschüchtern. Es dauerte nich lange bis Severus sein Abendessen verspeist hatte und Beca einen langen Seufzer von sich gab. Endlich. "Gut, Severus? Ich will mich noch einmal an die frische Luft begeben, ich hoffe doch du beehrst mich mit deiner Anwesenheit?", sie hob die Augenbrauen fragend an, erhob sich jedoch zugleich. Natürlich würde er das. Immerhin war er fertig mit Essen und hatte mit großer Wahrscheinlichkeit genau so viel Freude an einer lauten, vollen Halle wie Beca. Mit zügigen Schritten verließen die beiden die Halle, um sich an einen ruhigeren Ort zu begeben, ob sie noch einmal zurückkehren würden, würde spontan entschieden werden.

Rebecca Florish &' Severus Snape tbc.: Innenhof