Chronicles

Als allererste stand Makenna Marley am ersten September auf. Endlich war es soweit! Endlich durfte sie nach Hogwarts! Es kribbelte sie überall, denn sie war furchtbar aufgeregt. Es würde ihr allererstes mal werden. Sie durfte endlich zur Schule! Freudig sprang Makenna aus ihrem Bett und machte sich fertig. Danach ging sie wieder in ihr Zimmer und fing an den Rest zu packen. Viel war es nicht. Makenna hatte schon zwei Monate zuvor mit dem Packen angefangen. So war sie sich sicher das sie nichts vergessen würde. Dann holte sie sich einen kleinen Rucksack den sie mit in das Zugabteil nehmen würde. Dort packte sie ein großes Buch ein. Makenna hatte es sich erst vor kurzem ausgeliehen und musste es unbedingt ihrer allerbesten Freundin Angel zeigen. Es beschrieb alles über Animagi und Makenna wollte einer werden. Es würde ihr zwar nichts nützen, aber Makenna sah das als Herausforderung an. Animagi zu werden war nunmal sehr schwer und Makenna wollte das einfach schaffen. Denn Makenna war ein Methamorphmagus. Somit konnte sie ihr Aussehen willentlich variieren. Aber das Beste hatte Makenna erst mit sieben herausgefunden. Es gibt kaum Zauberer die es wissen. Sogar viele Methamorphmagi wissen es nicht: Methamorphmagi können sich auch in Tiere verwandeln! Makenna liebte es sich in Füchse oder Wölfe zu verwandeln. Angel dagegen lief sehr gerne als Fennek durch die Gegend. Makennas und Angels Eltern wussten nichts davon. Wie sollten sie auch? Immerhin hatten Angel und Makenna es ihnen nicht gesagt und auch sie gehörten zu den Zauberern die nicht alles wussten. Da Makenna ein wenig langweilig war, dachte sie kurz an ein Dalmantinerfell und als sie sich im Spiegel sah, blickte sie ein Mädchen mit schwarz-weiß gefleckter Haut an. Makenna lächelte und nahm wieder ihr alltägliches Aussehen an.

Nachdem Makenna fertig gepackt hatte ging sie zu ihrem Falken Tina. Sie öffnete die Käfigtür und streckte eine Hand aus. Tina sprang auf ihre Hand und pickte ein wenig an Makennas Schulter. Dort saß ihr Freundschaftstattoo. Es war durchaus magisch und niemand konnte es entfernen. Bis auf Makenna und Angel. Zugleich war es auch ein Warnsymbol. Wenn jemand der Beiden in Gefahr war, ziete es ein wenig. Als Tina allerdings daran pickte kitzelte das eher. Makenna lachte ein wenig und beugte sich dann nah an Tinas Kopf, dort wo vermutlich die Ohren saßen. "Na, freust du dich auch schon auf Hogwarts?" Tina stieß einen freudigen Schrei aus. "Du weißt den Weg dahin, oder?" Tina pickte als Antwort in Makennas Nase. Makenna lachte wieder und öffnete dann das Fenster. Sie streichelte Tina nocheinmal über die Federn und streckte dann die Hand durch das Fenster. "Guten Flug", meinte Makenna und der Falke erhob sich in die Luft. Er stieß nocheinmal einen Schrei aus der, wie Makenna wusste, "Auf Wiedersehen" bedeutete. Makenna schaute Tina lange hinterher, dann schloss sie das Fenster und begab sich in die Küche. Sie aß nur sehr wenig, denn sie war zu aufgeregt. Warum standen ihre Eltern nicht endlich auf? Ihre Mutter, oder auch Ersatzmutter, musste doch auch nach Hogwarts. Schließlich war sie dort Flugkundelehrerin. Ungeduldig schaute sie immerwieder auf die große Küchenuhr. Als eine halbe Stunde verstrichen war, wurde Makenna ungeduldig und betrat das Schlafzimmer der Eltern. Sie rüttelte ihren Vater wach und anschließend ihre Mutter. "Aufstehen!", raunte sie beiden zu. Makennas Eltern standen sehr mühsam auf, aber sie fuhren trotzdem rechtzeitig los, denn sie aperierten. Makenna kannte das "Seit-an-seit"-Aperieren schon lange und es war ihr auch gar nicht mehr unangenehm.

Endlich kamen sie am Bahnhof Kings Cross an. Sie aperierten direkt vor der roten Dampflock die die Schüler nach Hogwarts bringen würden. Makenna wusste das man auch nach Hogsmeade aperieren konnte, aber sie wollte es lieber auf traditionelle Weise erledigen. Außerdem würde sie hier Angel treffen. Allerdings war die beste Freundin noch nicht da. Die drei warteten eine Weile bis Lily schließlich meinte: "Ich gehe schonmal vor." Dann verabschiedete sie sich von Makennas Vater und ging in Richtung Gepäckwagen. Sie warteten noch ein wenig, aber Angel erschien nicht. Hatte sie sich verlaufen? Oder fanden sie sich hier einfach nicht? Nach einer Weile räusperte John Marley sich, stupste Makenna an und meinte: "Ich glaube du steigst schonmal ein. Angel findet dich sicherlich." "Okay, Dad", meinte Makenna und verabschiedete sich dann von ihrem Vater.

"Willst du mit ins Abteil?", fragte Makenna ihre Katze Miara, die sie mitnehmen wollte. Die Katze schnurrte und kreiste um Makennas Beine. Das Mädchen öffnete also das Abteil 6 und ließ die Katze herein, die es sich sofort an einem Fensterplatz gemütlich machte. Dann schaute sie ihre Besitzerin erwartungsvoll an. "Kleinen Moment noch, Miara", sagte Makenna und nahm ihren Zauberstab in die Hand. Sie sagte einen Zauberspruch auf und tippte an das Abteilglas. Mit schwarzer, aber Fensterfesten Tinte erschienen die Sätze: "Besetzt von Principessa Makenna und Princess Angel"
Das war mal wieder einer von Makennas Insiderscherzen. Angel würde ihn schon verstehen. Dann setzte sich Makenna neben ihre Katze und legte Miara anschließend sanft auf ihren Schoss, sodass sie selber am Fenster saß. Mit einem Wink von ihren Zauberstab schloss sich die Abteiltür und Makenna packte ihn weg. Bücher waren doch ziemlich nützlich. Vorallem Bücher mit den verschiedensten Zaubersprüchen. Oder das Buch, indem stand dass sie sich auch in Tiere verwandeln konnten. Oder auch das Buch, das friedlich in ihrem Rucksack lag. Geistesabwesend streichelte Makenna ihre Katze und wartete auf ihre Freundin.

Es schien Ewigkeiten zu dauern bis die Freundin endlich eintrat und Makenna mit "Principessa!" begrüßte. Angel kam auf Makenna zu um das Mädchen in ihre Arme zu nehmen. Makenna sprang auf und zog Angel in eine feste Umarmung. Dann setzte sie Angel neben sich und schaute die Freundin an. "Angel! Wie gehts dir denn so? Also mir gehts super! Wir haben schon auf dich gewartet und wussten nicht ob du schon im Zug bist. Aber dann meinte Dad ich solle einsteigen und du findest mich schon. Wie waren eigentlich deine Ferien?" Ohne Luft zu holen hatte sie das alles runtergerattert. Sie war so aufgeregt, da sie endlich nach Hogwarts durfte. Sie würden sooo viele Sachen dort lernen. Das Buch im Rucksack erwähnte Makenna noch nicht. Erst musste sie alles über Angels Ferien erfahren und dann würde Makenna Angel alles über ihre Ferien erzählen. Makenna war diesen Sommer in Ägypten gewesen. Oft blieben sie zu Hause und Makenna besuchte dann ihre Freundin und umgekehrt. Aber dieses mal war sie verreist gewesen und sie hatte Angel denn ganzen Sommer über nicht gesehen! Das war für sie sehr tragisch gewesen, aber sie hatten sich ständig Eulen geschickt. Trotzdem wollte Makenna nun eine Zusammenfassung der Ferien hören. Gespannt wartete Makenna auf Angels antwort als sich der Zug in Bewegung setzte.

"Makenna! Mir gehts echt gut! Es war so eine langweilige Zeit in den Ferien ohne dich! Schön dass es dir auch gut geht. Und weil mir und meiner Schwester so langweilig war, haben wir dann auch noch am ende der Ferien eine Reise unternommen! Wir waren eine ganze Woche in Frankreich." "Cool! Dabei wolltet ihr ja gar nicht verreisen!", rief Makenna entzückt und in ihren Augen las man wieder ihre Neugier. Sie wollte jetzt alles wissen. Frankreich war eins der Länder welches sie nie besucht hatte. Das seltsamste war allerdings das sie und Angel diese Sprache perfekt beherrschten. Jedenfalls Makenna tat das. Sie hatten sehr lange Französisch gelernt. Und nicht mit einem Lehrer. Nein. Sie hatten sich das beide selber beigebracht. Frankreich schien Makenna ganz interessant und sie hatte schon viel davon gehört. Der Eiffelturm interessierte sie sehr. Er solle ganz groß sein und man könne bis nach oben an die Spitze gehen. Makenna hatte keine Höhenangst. Schließlich spielte sie ja auch zu Hause mit ihrer Mutter ein wenig Quidditch und Makenna liebte das Fliegen einfach. Und endlich fing Angel an zu erzählen: "Wir waren auf dem Eifelturm! Der ist so hoch. Samantha hat total Angst gehabt runter zu fallen! Und wir haben auch eine kleine Gondelfahrt durch Paris unternommen."
Genau der Eifelturm hatte sie interessiert. Angel wahrscheinlich auch. Schließlich waren sich die beiden ja ziemlich ähnlich. Das Samantha, oder auch Summer, Angst hatte konnte sich Makenna vorstellen. Zwar spielte Samantha auch Quidditch - nicht nur privat sondern auch in Hogwarts - aber trotzdem mochte sie es nicht zu hoch. Und als Hüter blieb man ja eh bei den Ringen, als sich mitten in das Geschehen hineinzustürzen. Vorallem wenn es sehr sehr hoch geht. "Meine Ferien waren also eigentlich doch garnicht so langweilig. Außerdem tut es mir leid dass ich dir das nicht geschrieben hatte. Aber meine Mutter meinte wir sehen uns heute ja eh wieder..." Ja, Angel hatte Makenna in der letzten Wochen nichts mehr geschrieben und Makenna war ziemlich sauer gewesen. Schließlich hatte sie ständig auf eine Antwort gewartet aber eine Eule war nicht gekommen. Deswegen war sie sich auch gar nicht sicher gewesen wo die beiden sich jetzt treffen sollten, aber zum Glück hatten sie sich schnell gefunden. "Aber, wie waren denn deine Ferien?" , fragte Angel und nun war Makenna mit Erzählen an der Reihe: "Ooh, du glaubst nicht wie faszinierend diese Pyramiden sind! Dort hat man dann gestorbene Leute in Leinen gewickelt und reingemauert. Ich wollte unbedingt eine Mumie sehen. Aber man darf da ja nicht rein..." Makenna machte eine kleine Pause und lächelte Angel verschmitzt an: "Bin ich aber trotzdem. Ich hab da paar Steine rausgezaubert und war schon drinn, da kam mein Vater und holte mich wieder raus. Die Steine hat der wieder zugemauert, aber er war trotzdem sauer. Schließlich sind das ja Antike Steine oder sowas." Makenna lächelte und beugte sich dann zu ihrer Freundin. "Ich will dir mal was zeigen." Dann kramte sie in ihrer kleinen Tasche und holte das Animagibuch hervor. "Schau mal. Das ist ein Buch über Animagi und wie man einer wird." Und bevor Angel etwas sagen konnte meinte Makenna: "Ich weiß, wir können uns ja in Tiere verwandeln und so, aber das wäre doch richtig cool ein Animagi zu sein. Eine Art Herausforderung. Nur sehr begabte Zauberer schaffen es schnell und ohne Schwierigkeiten und ich denke wir sind sehr begabt. Ich will einfach sehen wie lange wir dafür brauchen. Und außerdem finde ich das witzig." Makenna schaute ihre Freundin an und wartete auf eine Antwort.