Kutsche 1

cf: Abteil 21

Amber hatte die Jacke fest um ihren zierlichen Körper geschlungen. Draußen war es wirklich frisch geworden und der kalte Septemberwind peitschte um ihre Ohren. Sie klapperte ein wenig mit den Zähnen. Vielleicht war sie auch ein wenig zimperlich. Aber sie war nun mal eine Frostbeule und fror immer. Das war auch der Grund, warum sie die Wärme überalles liebte.
Mit Chris an der Hand und irgendwo da vorne Maurice schlängelten sie sich durch die gewaltige Schülermenge. Es waren bestimmt über 90 % der Schüler draußen und sie erkannte, dass sie nicht die einzige war, die verletzt war. Anderen schien es ähnlich ergangen zu sein. Einige hatten leichte Kratzer, andere hinkten leicht. Es war ein harter Kampf gewesen gegen die Dementoren und dieTodesser. Aber sie hatten gewonnen. Vorerst. Und niemand wusste, ob es einen weiteren Kampf geben würde. Aber das war mit SIcherheit nicht der letzte gewesen.
Ganz behutsam lehnte sie ihren Kopf an Chris Schulter während sie ging. Vielleicht lehnte sie sich zu sehr an seinen Körper. Aber es schien ihn nicht zu stören. Seine Nähe und Wärme gab ihr Kraft und Geborgenheit. Beinahe wie, als wenn sie zu Hause war.
Schon von weitem sah sie die Kutschen und Maurice hatte bereits eine gefunden und war gerade dabei einzusteigen. Sie musste leicht Lächeln. Trotz des "Überfalls" schien er ganz optimistisch zu sein. Das war eben Maurice, wie er Leib und lebte. Und bestimmt würde er auch wieder einschlafen, sobald er drinnen saß.
Amber gähnte hinter vorgehaltender Hand und bahnte sich weiter einen Weg durch die Menge. Endlich erreichten sie die Kutsche und Amber stieg ein.

Ein frischer Wind durchzog seine Haare, als er aus dem demolierten Zug auf den Bahnsteig von Hogsmead stieg. Noiiin meine Haare! Schnell strich er sich seine Haare mit seiner freien Hand wieder glatt, doch der nächste Windzug durchwuschelte wieder seine Haare, was ihn dazu veranlagen musste, seine Hand auf seinem Kopf ruhen zu lassen.
An seiner anderen Hand hatte sich die zitternde Amber gekrallt, die immer noch seine Jacke anhatte, während er im T-Shirt neben ihr stand.
Dann schaute er weiter über den Bahngleis, doch er erblickte hauptsächlich die Erstklässer und andere kleine Quälgeister, aber auch einige bekannte und unbekannte Gesichter.
Viele tuschelten über den vergangen Angriff auf den Hogwarts Express, nahestehende warfen ihm verwunderte Blicke zu, wie er hier nur im Shirt stehen konnte, während sie bereits die dicken Wintermäntel anhatten.
"Alter Chris, ist dir nicht kalt?!" vernahm er eine Stimme in seiner Nähe. Langsam erblickte er dann einen Gryffindor, der ihn mit großen Augen anschaute. Irgendwie kam der Junge ihn bekannt vor. Ist das nicht dieser Thomas oder Thorben oder wie auch immer aus der Vierten?
"Nönönö, ist doch schön angenehm" grinste der Dunkelhaarige zurück und wurde von seiner 'Freundin' weitergezogen. War sie jetzt eigentlich seine Freundin? Oder waren sie noch nicht zusammen? Naja, das würden die beiden bestimmt noch klären, aber erstmal war es für ihn wichtig, sie in eine warme Kutsche zu bringen, die Maurice für sie erobert hatte... Bestimmt hatte er wieder ein paar Zweitklässler aus der nächstbesten Kutsche vertrieben, so wie er ihn kannte. Bei den Gedanken musste der Diamond erneut grinsen.
Plötzlich bemerkte er, wie die kleine Bondine vorsichtig ihren Kopf an seine Schulter lehnte. Er ließ ihre Hand los und hoffte, das sie es nicht falsche dachte. Schnell legte er seinen Arm unter die Jacke über ihre Hüfte und drückte sie zärtlich näher zu sich. Dann beugte er sich ein wenig runter und gab ihr einen Kuss auf ihre Wange, ehe er wieder nach vorne schaute.
Dort sah er Maurice, wie er gerade in die Kutsche stieg. Zufrieden grinsend stieg er ein und auch Chris fing an zu grinsen. Dann kamen Amber und Ihm ein paar Zweitklässer aus Slytherin entgegen und er hörte sie tuscheln, wie sie sich über Maurice beschwerten, der sie aus der Kutsche geschmießen hatte. "... na der soll nur abwarten, das werde ich meinem großen Bruder sagen, der wirds diesem Idioten schon zeigen."
Diamonds Grinsen vergrößerte sich, während er seinen Zauberstab langsam aus seiner Hosentasche zog und den Slytherinnervchen einen Schnürsenkel-Zauber hinterher jagte, die alle sofort auf die Nase fielen. Ein Lachausbruch war für ihn nur schwer zu unterdrücken.
Amber stieg in die Kutsche als sie auch ankamen und Chris ertappte sich dabei wie er Amber hinterherschaute auf ihren... ehm ja.
Er stieg ihr hinterher und fand einen schlafenden Maurice vor, natürlich in seiner Stammpose - wie ein Penner in der Ecke, der Blick an die Decke und der Mund bis zum Anschlag geöffnet... - Ob er sodurch im Schlaf immer seine Saber sammelte?
Grinsend ließ er sich neben Amber fallen, schlang wieder seinen Arm um ihre Taille und hielt mit seiner anderen Hand ihre beiden zärtlichen und eiskalten Hände warm.
Nun müssten sie nurnoch warten bis die Kutsche losfuhr.

Obwohl Amber doch ziemlich kalt war, ließ sie ihren Blick nach oben schweifen. Ein breites Grinsen legte sicha uf ihre Lippen, als sie sah, wie ihr Freund - konnte man schon sagen, dass er ihr Freund war? - versuchte seine Haare zu richten. Leider erfolgslos. Jedoch sagte die junge Gryffindor nichts weiter dazu und ging grinsend weiter. Das war eben typisch Chris. Er war doch ziemlich eitel. Aber das machte ihr nichts aus. Schließlich war sie auch so. Daher würde sie, wenn sie in Hogwarts waren, sich ausgiebig duschen. Denn so wie sie aussah, konnte sie sich keine Minute mehr sehen lassen. Aber niemand achtete auf sie. Eher auf Chris, der im T-Shirt bei der Kälte herum lief. Aber dem Gryffindor schien das nichts auszumachen. Er hatte nicht einmal eine Gänsehaut. Ein wenig bewunderte Amber ihn schon. Er fror nie und war so eine wandelnde Heizung. Sehr praktisch für sie, die eigentlich immer fror. So konnte sie sich immer an ihn kuscheln und diese Tatsache gnadenlos ausnutzen.
Sie gingen weiter bis sie plötzlich eine warme Hand an ihrer Hüfte spürte. Augenblicklich schaute sie auf und lächelte leicht, auch als er ihr einen zarten Kuss auf die Wange gab. Dann schaute sie nach vorne, um nicht am Ende noch irgendwie zu stolpern, wie es doch oft der Fall bei ihr war.
Die Blondine stieg in die Kutsche und das erste, was sie vernahm, war Maurice' leises Schnarchen. Amber musste leise lachen und schüttelte nur den Kopf. Das war typisch Maurice. Er konnte wirklich überall schlafen, egal in welcher Situation sie sich befanden. Und er schien nie Albträume zu haben. Dafür beneidete sie ihn ein wenig. Denn die schlimmen Träume würden diese Nacht zurückkommen. Das wusste sie so gewiss wie das Amen in der Kirche. Würde sie es aushalten? Sie wusste es selbstt nicht so genau. Wahrscheinlich würde sie wohl morgends immer schlechte Laune haben. Als könnte sie Chris' Gedanken lesen, drehte sie ihren Kopf nach hinten als sie einstieg, und bemerkte seinen Blick auf ihr Hinterteil. "Gefällt dir wenigstens, was du siehst?" fragte sie ihn frech und stieg in die Kutsche ein. Erleichtert und müde ließ sie sich auf den bequemen Sitz nieder und streckte ein wenig ihre Beine aus. Dann rutschte sie ein wenig zur Seite, sodass Chris auch ein wenig Platz ab bekam. Dass Chris ihre Hände mit seiner wärmte, gefiel ihr sehr. Denn noch immer war ihr ungewöhnlich kalt. Ob das noch an den Dementoren lag? SIe hätten sie beinahe ... Nein, nicht jetzt. Daran wollte sie noch nicht denken.

Als die beiden Richtung Kutsche schlenderten, bemerkte er kurz ihren leicht besorgten, nachdenklichen Blick. An was sie wohl gerade dachte? Er wollte aber jetzt erstmal nicht weiter darauf eingehen. Vielleicht später.

"Gefällt dir wenigstens, was du siehst?" fragte sie ihn mit einem frechen Unterton, als sie wie es schien bemerkt hatte, das er auf ihr Hinterteil schaute.
"Ohhhhjaaaaa" meinte er noch, ehe er realisierte was er gesagt hatte. "Ich meine, eeeehhmm..."
Oh.. Verkackt... Ein breites Grinsen zuckte über seine Lippen, ehe er Amber hinterher in die Kutsche stieg.

Als er es sich einiger Maßen bequem gemacht hatte, bemerkte er, das Amber immernoch ganz schön zitterte. "Du kannst dich ruhig ausstrecken, wenn du magst." sagte er leise zu ihr, um Maurice nicht zu wecken.
Er drückte sie noch ein wenig mehr an sich und legte seine Schläfe leicht an Ihre. So verhaarten sie eine Weile, still in der Kutsche, nur mit Maurice lauten Atmen im Hintergrund.
Wann die Kutsche wohl endlich losfahren wird? Wenn ich jetzt ne Uhr hätte.... würd es mir auch nichts bringen. Dann fragte er sich, ob Amber auch bequem genug saß. Er machte sich wirklich Sorgen um sie, immerhin hatte sie viel durchgemacht und sie waren ja jetzt sowas wie ein Paar... Aber ob sie schon zusammen waren?

"Warte, ich hab 'ne bessere Idee." nuschelte er und stand vorsichtig auf. Er zog sich kurz ein wenig die Hose hoch, was aber reichlich wenig nutzte und setzte sich wieder hin. Er lehnte gegen eine Seitenwand der Kutsche und streckte ein Bein auf der Sitzbank aus. Dann zog er vorsichtig Amber wieder näher zu sich, sodass sie nun zwischen seinen Beinen saß. "Jetzt kannst du deine Beine austrecken und dich anlehnen." grinste er und umschlang sie wieder um die Taille und hielt ihre zarten, immernoch kalten Hände. Dann verfiel er in Gedanken.

Wie lange sie sich nun schon kannten... Aber irgendwie war es klar, es konnte nie eine wirkliche Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen bleiben... Damals hätte er nie gedacht, das er irgendwann sich einmal in Amber verlieben würde, auch wenn er sie schon immer hübsch fand und... ok er dachte lieber nicht mehr weiter, bevor es wieder zu pervers wurde.
Er wusste so viel über sie, eine gute Eigenschaft für eine Beziehung, oder nicht? Und sie wusste auch sehr viel über ihn, die beiden hatten sich immer alles erzählt. Für ihn war es jetzt aber am wichtigsten, sie heil ins Schloss zu bringen. Zu viel ist passiert.

Amber lachte nur leise und schüttelte abermals den Kopf. Na ja, wenn es ihm gefiel, sollte er nur weiter starren. Der Sitz war einigermaßen bequem und gemütlich, sodass sie wieder in einen leichten Dämmerzustand fiel. Sie war wirklich geschafft und erschöpft. Das war ein anstrengender Tag gewesen. "Ach, geht schon." murmelte sie und wollte sich weiter ausruhen. Doch dazu kam sie leider nicht, denn Chris hinderte sie daran.
Es dauerte nicht lange, da regte er sich neben ihr und nuschelte irgendetwas unverständliches. Was hatte er gesagt?
Chris erhob sich, zog seine Hose hoch, doch die rutschte ein wenig wieder runter, sodass sie freien Blick auf seine Boxershorts hatte. Amber fragte sich, warum Jungen ihre Hosen nicht richtig hochzogen? Wozu gab es schließlich Gürtel? LEise seufzte sie und beobachtete weiterhin ihren Freund. Er setzte sich in die Ecke und zog sie plötzlich an sich, sodass sie zwischen seinen Beinen saß. Wirklich sehr angenehm, wie sie fand und lächelte leicht. So konnte sie sich in Ruhe ausruhen bis sie oben beim Schloss angekommen waren.
"Danke schön." bedankte sie sich leise, drehte ihren Oberkörper leicht und gab ihm einen zarten Kuss auf seine angenehm weiche Wange. Dann schloss sie wieder ihre Augen und spürte Chris' Hände auf ihren, die ihre wieder wärmten. So hätte sie ewig liegen können. Aber die Gryffindor hatte Angst, zu schlafen. Angst vor den Albträumen.
Jedoch holte die Müdigkeit sie schnell wieder ein. Ihr Kopf rutschte leicht zur Seite und blond gefärbte Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht. "Gute Nacht .." murmelte sie leise bis sie in einen leichten Dämmerschlaf fiel.

"Danke schön." bedankte sich die Blondine leise bei Ihm, nachdem er sich umgesetzt hatte. Zufrieden lächelte er. "Gern.." Sie drehte ihren Oberkörper leicht und gab ihm einen zarten, liebevollen Kuss auf seine Wange. Wohlfühlende Wärme durchzog seinen ganzen Körper und er schloss kurz die Augen, ehe das Gefühl wieder verflog.
Er atmete tief ein und wieder aus, ehe er sich entspannt zurück lehnte und den Blick Richtung Fenster wendete.
Die Zeit verging und er bemerkte, wie Ambers Kopf leicht zur Seite rutschte und ihr einige Haarsträhnen ins Gesicht fielen. Dann murmelte sie leise ein "Gute Nacht.." und schlummerte ein. Langsam, sehr langsam realisierte und reagierte er. Vorsichtig strich er ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht, gab ihr einen Kuss auf die Stirn, strich zärtlich über ihre Wange und murmelte ein "Gute Nacht" in ihre Haare. Ihr wohlfühlender Geruch stieg ihm in die Nase und ließ seine Sinne verrückt spielen. "...Schatz." fügte er noch hinzu, lehnte sich wieder nach hinten und schlang sich ein wenig mehr um sie, ohne ihr wehzutun. "Ich bin immer für dich da.." flüsterte er, aber mehr zu sich selbst.

Er versank in Gedanken, konnte aber nicht wirklich schlafen, dazu war mittlerweile zu viel passiert. Schlaf würde er wahrscheinlich erst wieder am Abend finden. Irgendwann setzte sich die Kutsche in Bewegung und die Fahrt ging los.
Nach Hogwarts, den sichersten Ort der Welt.

Amber spürte, wie sie in wohltuenden Schlaf fiel. Chris' Wärme ließen sie sich gut und geborgen fühlen, gaben ihr KRaft und vielleicht würde sie dieses Mal keine Albträume davon tragen. Vielleicht würde sie nicht wieder von den Dementoren und den Vorfall von eben träumen. Sie gähnte hinter vorgehaltender Hand und versank endlich in einen tiefen Schlaf. Den Ruck vernahm sie gar nicht mehr, als die Kutsche endlich losfuhr, in Richtung Hogwarts. Ihr zweites zu Hause. Bestimmt würden sie dort sicher vor den Todessern sein. Welch naiver Gedanke. Denn Amber war noch nicht bewusst geworden, dass es selbst unter den Slytherins gebürtiger Anhänger Voldemorts gaben. Sie sollte es eigentlich nicht kümmern, da sie ein Reinblut war, aber in deren Augen eine Blutsverräterin und so war sie in deren Augen genauso wenig wert wie muggelstämmige.
Wieder träumte Amber. Sie befand sich in einen großen Wald. Es war bereits Nacht und eine Kühle hatte sich über die nächtliche Landschaft gelegt. Es war still. Beinahe zu still. Nur das leise Rauschen des Windes in den Bäumen konnte sie vernehmen und hier und da ein Geräusch von einem Tier. Es roch nach einer lauen Sommernacht. Nach Gras und Laub. Gewöhnlich. Plötzlich spürte sie, wie sie fror. Instinktiv schlang sie ihre Arme um ihren Bauch und versuchte sich zu wärmen. Unruhig huschten ihre Augen hin und her, auf der Suche nach dem Grund dieser plötzlichen Kälte. Aber eigentlich kam diese Kälte aus ihr heraus. Und als sie nach oben schaute, erkannte sie den Grund. Dementoren. Sie schwebten über sie hinweg. Mit zittrigen Händen suchte sie nach ihrem Zauberstab. Erfolgslos. Sie spürte, dass es kein Entrinnen gab und trotzdem wollte und musste sie kämpfen. So lief sie und bemerkte bald, dass sie barfuß lief. Immer weiter in den Wald hinein, verfolgt von den Dementoren. Steine gruben sich in ihre Haut. Aber die Schmerzen spürte sie nicht mehr. Wie es das Schicksal so wollte, übersah sie eine Wurzel und fiel. Die Welt schien zu schwangen und sie spürte nur noch das Laub unter sich, die Kälte ...
Amber schreckte auf. Ihre Augen waren angstgeweitet. Ihre blonden Strähnen hingen ihr wirr ins Gesicht. Wäre sie nicht in dieser Situation, hätte sie es gestört. Aber momentan tat es das nicht. Nur langsam wurde sie sich bewusst, dass sie sich in einer Kutsche befand, angelehnt an einen warmen körper. Leicht drehte sie ihren Kopf und schaute in Chris' Gesicht. Nur von fern her drang MAurice' Schnarchen zu ihr durch. Wie sie ihn doch innerlich beneidete. Er konnte überall schlafen, und egal wann. Sie konnte es nicht. Denn sie litt unter schrecklichen Albträumen.

Unbewusst nahm er noch wahr, wie Amber unter vorgehaltener Hand gähnte und dann letztendlich in ihren wohlverdienten Schlaf zu fallen. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden und man sah nurnoch das Licht des Mondes in den Kutschen-Wagen scheinen. Der Diamond zog vorsichtig, um Amber nicht zu wecken, seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Lampe an der Decke um das Licht ein wenig abzudämmen. Nun sah er den Mond noch ein wenig besser und versank in Tagträume.
Vor seinem geistigen Auge spiegelte sich die komplette Zugfahrt wider.. doch irgendwie mit einem Actionfilm-artigen Touch. Leicht grinste er, während die Dementoren mit lauten Krach-Bumm angriffen und er sah, wie Maurice im Matrix-Style den Zaubern der Todesser auswich.
Was der Dunkelhaarige aber nicht bemerkte war, das Amber in seinen Armen ein wenig unruhiger wurde.
Immernoch lieferte er sich in Gedanken erneut den Kampf mit den Todessern, dann sein Kuss mit Amber. Immer und Immer wieder... Seiner Meinung nach der Schönste Augenblick seit langer Zeit.. auch wenn es ein schwarzer Tag war.
Plötzlich schreckte Amber auf und ihre Augen starrten angstgeweitet an die Decke der Kutsche. Erschrocken und aus seinen Träumen gerissen schaute er besorgt Amber an. Also wohl doch wieder ein Albtraum...
Leicht drehte sie ihren Kopf zu ihm um und schaute Chris ins Gesicht. Immernoch schaute er sie besorgt an und strich ihr vorsichtig die Strähnen aus dem Gesicht. "Albtraum?" fragte er leise.

Albtraum ... Das Worte hallte immer wieder in ihrem Kopf wider. Wie ein immer wieder währendes Echo, was nie verklang. Ihre Augen wirkten leer und leblos, als sie an die gegenüberliegende Kutschenwand schaute. Wie lange wohl diese Albträume andauerten? Eine Woche, oder zwei? Vielleicht auch länger? Allein dieser Gedanke trieb eine Gänsehaut auf ihre Haut. Sie sah schon die schlaflosen Nächte vor sich. Das Hin und Herwälzen, das Wegrennen, das Aufwachen und die unendliche Angst vor dem nächsten Dementorenangriff. Sie spürte noch genau, wie sie ihre Gefühle ausgesaugt hatten. Langsam und qualvoll. Schnell verdrängte sie diese Gedanken wieder. "Ja, aber es geht schon." log sie und hoffte, dass Chris ihre zittrige Stimme nicht bemerkte. "Es wird wieder aufhören." sagte sie leise und kuschelte sich wieder an ihn. Es wird wieder aufhören ... Nur wann? Das war die Frage, die sich Amber immer und immer wieder stellte. Würde es denn überhaupt aufhören oder würden die schaurigen Träume sie ein lebenlang verfolgen? Dieser Gedanke machte ihr Angst. Aber sie ließ sich ihren inneren Aufruhr nicht anmerken. Chris sollte sich nicht noch mehr Sorgen machen. Er hatte selbst Probleme, das vorherige Erlebnis zu verarbeiten. Und da musste sie ja nicht auch noch mit ihren Problemen ihn belästigen. Mit einem leichten Lächeln nahm sie seine Hand und verschrenkte ihre Finger mit den Seinigen.

Immernoch schaute er sie besorgt an, während sie mit einem leeren Blick an ihn vorbeischaute. "Ja, aber es geht schon." meinte sie dann und sah ihn wieder an. Doch das zittern in ihrer Stimme entging ihm nicht. "Es wird wieder aufhören."
Zärtlich kuschelte sie sich wieder an den Diamond, der wieder seine Arme um sie schloss, denoch besorgt auf sie schaute. Amber nahm seine Hand und verschrenkte ihre Finger mit Seinen. Er gab ihr einen zätlichen Kuss auf die Wange und flüsterte "Wird es bestimmt..", ehe er sein Gesicht wieder gegen ihres legte und zum Fenster schaute. Er hoffte wirklich, das ihre Albträume bald aufhörten. Sie hatte ihm schon öfters von ihnen erzählt, auch in den Sommerferien in ihren Briefen. Und viele waren echt schlimm. Es war viel schlimmer für ihn, wenn es ihr schlecht ging, als wenn es ihm schlecht ginge.
"Vielleicht.. solltest du jetzt erstmal nicht weiterschlafen... Wir sind gleich da und sobald wir erstmal in Hogwarts sind, kann dir nichts mehr passieren. Und du kommst bestimmt auf andere Gedanken." meinte er mit leiser Stimme.

Und tatsächlich stimmte es, das sie fast in Hogwarts waren. Die Kutsche wurde nämlich langsamer und in den nächsten paar Minuten kam sie zum stehen. "Ging echt.. ziemlich schnell.." meinte er zu ihr. "Gehen wir?" fragte er sie. "Soll ich dich tragen?" fügte er dann noch scherzhaft hinzu.

Amber konnte sich gut vorstellen, was in dem jungen Gryffindor vorging. Er glaubte ihr nicht. Dazu kannte sie ihn einfach schon zu gut. Sie waren schließlich nicht umsonst seid der ersten Klasse mit ihm befreundet. Und seitdem waren sie wie Zwillinge gewesen. Kaum zu trennen. Sie spürte seine warmen Lippen auf ihrer Wange, schloss die Augen und seufzte tief. So schön konnte das Leben sein, wären da nicht diese verdammten Albträume. Das hieß jetzt nur noch, nicht mehr schlafen. Aber würde sie das aushalten können? Wohlkaum. Der Mensch brauchte nun mal Schlaf, wie ein Fisch Wasser zu überleben brauchte.
Auf seine Aussage hin nickte sie nur. "Du hast recht, Chris. Das sollte ich erstmal wirklich nicht tun." sagte sie mit leiser Stimme. "Das kann ich später noch machen. Jetzt kommt erstmal der Empfang der Erstklässler und das Festessen." sagte sie lächelnd und wirkte nun wieder wie die alte Amber.
Irgendwann wurde die Kutsche langsamer und wenn man aus dem Fenster schaute, konnte man die Lichter Hogwarts' erkennen. Es wirkte dann immer so gespenstig, für Außenstehende zumindest. Und innen war es nur minder gruselig, wenn man erst einmal die Geister kennen gelernt hatte. Amber lachte. "Nein, nein. Ich denke, ich schaff das schon. Schließlich bin ich auch kein Leichtgewicht mehr." sagte sie zwinkernd und löste sich aus seiner Umarmung. Und wieder fehlte ihr die Wärme, die sie eben noch genossen hatte. Nun hielt die Kutsche vollständig an. Amber öffnete die Kutschentür, zog ihren Kopf ein, um sich nicht zu stoßen und stieg schlussendlich aus. Die kühle Abendluft flog ihr entgegen und sie sog sie tief ein. Sogleich wurden ihre Gedanken klarer und sie streckte ihre verspannte Glieder.

"Du hast recht, Chris. Das sollte ich erstmal wirklich nicht tun. Das kann ich später noch machen. Jetzt kommt erstmal der Empfang der Erstklässler und das Festessen." sagte sie lächelnd und wirkte nun wieder wie die alte Amber.
Der Diamond bekam große Augen. "Oh nein, nicht schon wieder neue nervige Erstklässler. Ich kotz gleich." grinste er breit.

"Nein, nein. Ich denke, ich schaff das schon. Schließlich bin ich auch kein Leichtgewicht mehr." sagte sie zwinkernd und löste sich aus seiner Umarmung. Direkt überkam ihn so ein Gefühl der Leere. Als würde ihm was fehlen... Und zwar die Person die er liebte in seinen Armen.
Ein wenig traurig schaute er zu Amber, die sich hingestellt hatte und, als die Kutsche zum stehen kam, die Tür öffnete. Ein kalter Windzog pfiff durch den Wagon, doch es störte ihn nicht wirklich. Auch er stand auf, während die Blondine aus der Kutsche hüpfte.
"Maurice, los komm, wir sind da, Hogwarts ruft!" meinte er und klatschte dem Dunkelhaarigen leicht gegen den Kopft. "Deine Vater ruft.." grummelte er, ehe er langsam die Augen öffnete und dann Chris angrinste. "Lutscher!" grinste dieser zurück und sprang auch aus der Kutsche. Ihr Gepäck war ja bestimmt schon in Hogwarts.

Vor ihm stand Amber. Langsam schlich er sich an und packte sie von hinten. "Buh!" rief er und umarmte sie dann zärtlich von hinten. "Lass schnell hochgehen, ich mag nicht so sehr nass werden." meinte er anschließend zu ihr, da es wieder angefangen hatte zu regnen. "MAURICE! Beeil dich, wir laufen schonmal hoch!" rief er in die Kutsche. "Yo, ich komm hinterher, geht ihr zwei Süßen schonmal vor!" rief seine Stimme zurück.

Der Gryffindor griff nach der Hand der Zierlichen und ging mit ihr schnell Richtung Hogwarts-Schloss. Endlich waren sie da, jetzt konnte das neue Jahr beginnen.
Hogwarts, im back!

[tbc: Maurice, Amber & Chris to Hogwarts, Große Halle, Gryffindortisch]

Da die Kutschenfahrt beendet wurde wird die Kutsche ins Archiv verschoben.