Abteil 30

Einstiegspost

Endlich war es soweit der 1.September des Jahres 1977, Finnja war schon seit 2 Tagen in London zusammen mit ihrem Vater der aus politischen Gründen in England war.
Natürlich war auch die tolle Jonna dabei, die sich auch jetzt an den Arm ihres Vaters klammerte. Genervt schritt Finnja vor den beiden her und endlich erreichten sie wirklich den Bahnhof Kings Kross.

Gleis 9 ¾? Was sollte der Quatsch denn? Finn schüttelte ungläubig den Kopf, natürlich gab es nirgends ein Gleis 9 ¾, das war wie immer irgendeine verrückte Erfindung der Zaubererwelt.
Das Gleis 9 ¾ befindet sich (so hat man es ihr zumindest erzählt) hinter der Wand zwischen den Gleisen 9 und 10.
Etwas mulmig zumute war ihr dann doch als sie auf die harte Backsteinwand zu rannte, doch der gefürchtete Aufprall blieb aus und sie stand vor einer Scharlachroten Dampflok.
Ihr Vater war kurz nach ihr auf den Bahnsteig gekommen und legte ihr nun eine Hand auf die Schulter, einige Passanten besonders die Erwachsenen glotzten Ramon Virtanen mit großen Augen an, also wusste man wohl auch hier in England, dass er der Zaubereiminister aus Finnland ist.
Finn seufzte und drehte sich zu ihrem Vater um, der sie nun anlächelte „Finn Schatz, ich muss los ich habe ein Treffen mit dem Zaubereiminister, wir treffen uns zum Lunch du Jonna muss sich noch zurecht machen!“, sagte er auf schnellem finnisch.
Finnja verzog nur das Gesicht und starrte hasserfüllt Jonna an „Bei der ist doch eh schon alles verloren! Aber geht nur, lasst mich alleine!“
Jonna schnappte entsetzt nach Luft und auch ihr Vater starrte sie entgeistert an, doch noch bevor die Beiden etwas sagen konnten drehte sich sie Finnin auf dem Absatz um und lief ihren Koffer hinter sich herziehend in Richtung Hogwartsexpress.

Finn hatte nicht wirklich Lust sich zu irgendwem ins Abteil zu setzen, also ging sie an den Meisten Abteilen einfach so vorbei. Natürlich schaute sie im Vorbeigehen immer wieder in die Abteile, sie erhaschte einen Blick auf viele Mädchen und Jungen allen Alters, doch Samu konnte sie nirgends sehen. Vielleicht hätte ich doch warten sollen? Dachte die Finnin und schob die Tür eines leeren Abteils auf, sie hatte schließlich nicht vor stundenlang durch den Zug zu laufen.

Seufzend zog sie ihren Koffer hinter sich in das leere Abteil und ließ mit einem Schwung ihres Zauberstabes den Koffer in die Gepäckablage schweben, anschließend schloss sie die Tür und ließ sich an auf einen Fensterplatz fallen.
In ihr brodelte es schon wieder, denn wie immer war ihrem Vater seine tolle Frau wichtiger, als seine Tochter. Frustriert und gelangweilt nahm sie ihre Gitarre in die Hand und begann zu singen und vergaß dabei wie immer die ganze Welt um sich herum

Die Fahrt dauerte zum Glück nicht so lange, denn es war ziemlich stickig in dem alten, kleinem Auto. Es war ein Wunder gewesen, als der große, schwere Koffer hineingepasst hatte. Rajons Käfig hatte Josceline auf ihren Schoß gelegt und der Uhu flatterte aufgeregt hin und her. "Ich lass dich gleich raus...", flüsterte Josceline ihm beruhigend zu.

Dies tat sie dann auch auf Gleis 9 3/4 und schleppte ihren Koffer in den Gepäckwagen. Ihr Vater und ihre Mutter hatte sie schon vor längerer Zeit verabschieden müssen. Ihr Vater hatte wieder nach Monaco gemusst und ihre Mutter tourte gerade in Amerika. Trotzdem war Josceline nicht ganz alleine da. Sie verabschiedete sich von ihren Großeltern und sprang dann in den Zug. "Ich werde euch vermissen!", rief sie noch, bevor der Hogwarts Express losfuhr. Josceline winkte ihren Großeltern und suchte dann nach einem Abteil. Es war voll - was aber nichts ungewöhnliches war. Trotzdem ärgerte sich Josceline ein wenig. Immerhin konnte sie sich nun nirgendwo hinsetzen. Doch zum Glück entdeckte die junge Hexe ein Abteil indem nur ein Mädchen saß. Sie öffnete die Abteiltür und fragte höflich: "Kann ich mich zu dir setzten?"

Einige Zeit nachdem sich Finja in das Abteil gesetzt hatte, öffnete sich die Abteiltür und ein Mädchen, dass Finn natürlich nicht kannte fragte sie ob sie sic zu ihr setzten könne.
Die Finnin lächelte die ihr unbekannte an „Natürlich, hier ist ja wie du siehst noch alles frei!“
Meistens war sie ja nicht so nett zu neuen, aber sie hatte heute keine Lust arrogant zu wirken. Warum auch es brachte ihr ja eh nichts!

„Ich bin übrigens Finnja Virtanen, aber nenne mich ruhig Finn“, begrüßte sie die Brünette freundlich, wenn sie sich in Finnland so vorgestellt hätte, hätte man sie natürlich mit Fragen gelöchert. Finn hoffte einfach mal, dass ihr Gegenüber nicht wusste wie der finnische Zaubereiminister hieß.
Die Stille die zwischen den beiden Mädchen entstand, machte die Blonde wahnsinnig und so plapperte sie einfach weiter „Ich bin das erste Mal in Hogwarts und ganz ehrlich, ich finde es echt merkwürdig, dass man hier alle Schulsachen kaufen muss!“
In Finnland hatte sie die Bücher und ähnlichen Kram umsonst bekommen, damit sich auch ärmere die Bücher leisten konnten, nur die Schuluniform hatte sie kaufen müssen.

„Natürlich, hier ist ja wie du siehst noch alles frei!“, meinte die Unbekannte und Josceline setzte sich ihr Gegenüber. „Ich bin übrigens Finnja Virtanen, aber nenne mich ruhig Finn“, stellte sich das Mädchen vor. Josceline tat es ihr gleich: "Ich bin Josceline Grimaldi." Josceline wusste nicht ob Finnja etwas von den Adeligen aus Monaco gehört hatte, aber die Gryffindor hoffte nicht. Sie hatte heute keine Lust ständig Fragen zu beantworten sondern wollte einfach nur eine Hogwartsschülerin sein, die zur Zauberschule fuhr. „Ich bin das erste Mal in Hogwarts und ganz ehrlich, ich finde es echt merkwürdig, dass man hier alle Schulsachen kaufen muss!“ , meinte Finn und Josceline dachte nach. Solange sie Hogwarts kannte musste man das machen und das sagte sie dann auch: "Hmm... also das mussten wir, glaube ich, schon immer. Jedenfalls kenne ich das nur so. Aber du kommst dann nicht von hier?" Josceline wurde sofort neugierig. Woher kam Finnja? War sie eine Austauschschülerin oder hatte sie einfach die Schule gewechselt? Eine Turnierschülerin konnte es nicht sein, denn diese würden erst später kommen.

Josceline und Finnja

Die ihr Unbekannte stellte sich schließlich als Josceline Grimaldi vor, Finnja runzelte die Stirn “Grimaldi…ist das nicht auch der Name von diesem Grafen von Monaco?“ zu Finnjas großem Bedauern kannte sie jeden Zauberer zumindest beim Namen, der auch nur ansatzweise wichtig war. Sie verfluchte ihren Vater dafür, dass er sie zwang in den Ferien zu so gut wie jedem Staatsausflug mit zu kommen. Aber was konnte man schon dagegen machen.
Doch Finja war zufrieden, dass ihr Name Josceline offenbar gar nichts sagte, aber Finnland war ja auch nicht gerade wichtig.
"Hmm... also das mussten wir, glaube ich, schon immer. Jedenfalls kenne ich das nur so."
Finn streckte sich auf ihrem Sitz und zog die Knie hoch und umschlang sie dann mit ihren Armen, dass der Sitz dabei bestimmt dreckig wurde interessierte sie kein Stück.
„Echt ihr müsst das selbst bezahlen, bei und ist das alles umsonst, damit die Ärmeren genau dasselbe wie die Reichen haben. Also sie müssen nichts Gebrauchtes tragen und so.“

„Aber du kommst dann nicht von hier?“
Finnja schüttelte lächelnd den Kopf „Ne ich mache in Hogwarts nur mein Auslandsjahr, ich bin übrigens aus Finnland aber hört man das gar nicht? Ich glaube mein Englisch klingt ziemlich scheußlich oder?“ die Blonde lachte es fiel ihr nicht einmal sehr schwer sich auf englisch mit einem Mädchen zu unterhalten und Josceline war bestimmt eine gute Gesprächspartnerin. „Erzähl mal was über dich, bist du mit diesem Grafen verwandt oder so? Ich bin neugierig!“, sie lächelte erneut und verstieß damit ganz gegen das Auftreten, dass sie in Gegenwart ihrer ‚lieben’ Stiefmutter an den Tag legte.

Josceline die in Finnjas Abteil endlich einen Sitzplatz gefunden hatte unterhielt sich, angeregt durch ihre Neugierde, gut mit Finnja. Die beiden Mädchen führten ein interessantes Gespräch über Finnjas Auslandsjahr, Hogwarts und vieles anderes, bevor dieses urplötzlich ein Ende findet.

Selbst für Finnja, als Austauschschülerin, ist es komisch, dass der Schulzug plötzlich und grundlos anhält und für Josceline als Hogwartsschülerin ist es natürlich klar, dass dies nicht normal ist. Die beiden Mädchen sehen sich kurz fragend an, bevor ein lauter Pfiff ertönt und der Zug schließlich mit einem ohrenbetäubenden Quietschen zu stehen kommt. Schwarze Gestalten huschen an den Fenstern vorbei und auch ein Ausfall der kompletten Beleuchtung lässt nicht lange auf sich warten.

Stille, doch plötzlich Gepolter und Geschrei, die beiden Mädchen bewaffnen sich mit ihren Zauberstäben und öffnen die Abteiltür einen Spalt nur um selbst in der Dunkelheit ein Schlachtfeld auf dem Gang ausmachen zu können. Werden sie sich in den Kampf stürzen?

“Grimaldi…ist das nicht auch der Name von diesem Grafen von Monaco?“, darauf antwortete Josceline fürs erste nicht. Sie hatte keine Lust groß über den Titel zu reden und war viel mehr auf die Neue, Finnja, gespannt. „Echt ihr müsst das selbst bezahlen, bei und ist das alles umsonst, damit die Ärmeren genau dasselbe wie die Reichen haben. Also sie müssen nichts Gebrauchtes tragen und so.“, meinte Finnja und Josceline nickte zustimmend: "Eigentlich hast du ja Recht. Manche kommen nur schwer an die ganze Ausrüstung, aber eigentlich bekommen das die meisten hin. Ich hab keine Ahnung was passiert wenn sie es nicht hinkriegen." Auf Joscelines Frage hin antwortete Finnja sie käme aus Finnland. "Oh Finnland! Da wollte ich schon immer mal hin. Aber ganz ehrlich, so schlimm ist dein Englisch gar nicht. Hast du dir die Sprache übrigens selber beigebracht oder hattet ihr die in der Schule?" Josceline war wirklich gespannt, aber dann kam die Frage. „Erzähl mal was über dich, bist du mit diesem Grafen verwandt oder so? Ich bin neugierig!“ "Hmm... okaaay. Also ich bin die Tochter von Edward Grimaldi. Und bevor du fragst: Ja, ich bin die Thronerbin." Es klang wie eine Routine, doch trotzdem lachte Josceline dann und die beiden Mädchen hatten sich viel zu erzählen, auch wenn sie sich nicht kannten. Josceline fand Finnja wirklich nett und war froh nicht in ein Abteil voller schlechtgelaunter Slytherins gekommen zu sein. Doch dann geschah etwas seltsames. Ein Pfiff ertönte. Darauf folgte ein Ruck und der Zug blieb stehen. Reflexartig zog Josceline ihren Zauberstab, bevor das Licht im Abteil erlosch. Sie suchte Finnja mit dem Blick im Dunkeln und meinte laut um Finnja zu warnen: "Das ist nicht normal!" Dann stand die Gryffindor auf und meinte: "Ich schaue mal was los ist." Vorsichtig öffnete sie die Abteiltür und was sie zusehen bekam erschreckte das Mädchen so gewaltig, dass sie die Abteiltür sofort wieder schloss. Sie hatte einen Blick auf einen grausamen Kampf geworfen. Die Gryffindor keuchte erschrocken und rief: "Todesser!" und als dann auch noch das Gefühl der Kälte sie überrollte, flüsterte Josceline: "Und Dementoren."

Finnja und Josceline

Finnja konnte sich zu ihrer Überraschung wirklich gut mit dem Mädchen unterhalten und als sie ihr versicherte, dass ihr englisch gar nicht mal so schlecht war, lächelte Finnja „Wir haben Englisch in Finnland auf der Muggelschule gelernt.“
Finn ging nicht weiter auf die Geschichte mit dem Grafen ein, sie nahm sie zur Kenntnis und nickte kurz, aber sie würde den Teufel tun und sie mit Fragen bombardieren „Wenn du Finnland so toll findest, kannst du gerne Mal bei mir vorbei kommen unser Haus ist groß genug, da könnten mindestens zehn Leute wohnen!“, oh ja so etwas würde ihr liebes Stiefmütterchen ärgern und wie und was gab es besseres als die ‚liebe’ Jonna zur Weißglut zu bringen?

Eine ganze Weile unterhielten sich die beiden Mädchen noch, bis der Zug plötzlich stehen blieb waren sie etwa schon da?
Ein kurzer Blick aus dem Fenster genügte damit sich Finnja vom Gegenteil überzeugen konnte, sie waren natürlich noch nicht da, der Zug stand mitten in der Einöde, huschten da etwa Gestalten an ihrem Fenster vorbei?
Finnja war sich nicht sicher, denn kurz darauf erlosch das Licht, auch Josceline bestätigte das es nicht normal sei, dass der Zug einfach in der Einöde stehen blieb. Ein weinig beruhigte es Finnja sogar, denn das hieß das die Engländer wenigstens keine kompletten Spinner waren.
"Todesser! Und Dementoren."
Todesser und Dementoren hier im Zug? Konnte es eigentlich noch schlimmer kommen? Finnja zückte ihren Zauberstab, sie konnten hier nicht so unschlüssig stehen bleiben oder etwa doch? Vielleicht war es ja klüger sich aus allem rauszuhalten? Finn schüttelte den Kopf, vielleicht war es ja klüger aber war es auch richtig?
„Gehen wir raus oder bleiben wir hier“ fragte sie darum und sah die Gryffindor an.

„Wir haben Englisch in Finnland auf der Muggelschule gelernt.“, meinte Finnja und Josceline meinte entzückt: "Ich bin auch erst in die Muggelschule gegangen!" Zum Glück gab es nicht viele Fragen zu dem Adelstitel und Josceline war Finnja wirklich dankbar. Die meisten würden jetzt alles darüber wissen wollen, aber Finnja genügte diese antwort indem sie kurz nickte. Und dann bot die Finnin Josceline auch noch an nach Finnland zu kommen. "Das wäre toll! Ich wollte Finnland schon immer mal sehen..." Und so fing dann das Gespräch an, welches durch den anhaltenden Zug unterbrochen wurde. Finnja merkte scheinbar auch das es nicht normal war, denn schließlich waren sie irgendwo stehen geblieben, wo es fast nichts gab. Als sie dann herausschaute und Finnja mitteilte was dort war, fragte Finnja was sie machen wollten. Hier bleiben oder rausgehen? Josceline schloss die Augen und dachte angestrengt nach. Sie hatte so viele Freunde und vielleicht kämpften diese da draußen gerade um ihr Leben! Allerdings könnten die beiden beim rausgehen sterben. Also war es hier sicherer? Nicht unbedingt! Die Todesser konnten leicht in eines der Abteile gehen und dann hatten die beiden Mädchen nicht mehr viel Zeit und die Todesser würden sie einfach so umbringen. Und richtig wäre es auch nicht, sich hier einfach zu verkriechen. Es war wagemutig und riskant herauszugehen, aber es war richtig und das war das Einzige was zählte. "Ich glaube es wäre besser wenn wir rausgehen. Es wäre... richtig, oder? Ich meine, da sind so viele Leute. Wir müssen ihnen helfen. Was meinst du?" Josceline wollte nicht einfach verschwinden sondern sich noch ein wenig Zeit lassen und Mut und Kraft sammeln. Und außerdem wollte sie sich nicht von Finnja trennen und die Meinung der Finnin interessierte Josceline. Würde sie verstehen was die Gryffindor meinte? Oder würde sie es bevorzugen hier zu bleiben? Auf jeden Fall umklammerte Josceline ihren Zauberstab fester, ging im Kopf nocheinmal alle Sprüche durch die sie kannte und schaute dann nochmals kurz zur Abteiltür.

Josceline und Finnja

Die Finnin war sich überhaupt nicht sicher, was das klügste wäre. Sollten sie lieber raus auf den Gang oder doch lieber den Anderen helfen? Natürlich mussten sie den Anderen helfen, Finnja war wohl die letzte die ihre Freunde im Stich lassen würde. Natürlich hätte sie sich einfach in ihre Animagusgestalt, den Polarfuchs verwandeln können, aber so feige ist sie noch nie gewesen.
"Ich glaube es wäre besser wenn wir rausgehen. Es wäre... richtig, oder? Ich meine, da sind so viele Leute. Wir müssen ihnen helfen. Was meinst du?"
Da konnte ihr die Finnin nur beipflichten, „Du hast Recht wir sollten rausgehen und nachsehen ob wir helfen können.“
Das Mädchen fasste ihren Zauberstab etwas fester und schloss kurz die Augen, damit sie sich konzentrieren konnte, da draußen waren Todesser und Dementoren die sich bestimmt nicht einfach besiegen ließen, es war sehr wahrscheinlich, dass es draußen Tote geben würde, ja vielleicht würden sie sogar selber sterben.
„Ich denke wir sollten jetzt gehen, bevor es zu spät ist!“, Finnja schob die Abteiltür gerade soweit auf, dass sie und Josceline hindurchpassten. Dann kann es ja los gehen…

tbc: Gang zwischen den Gängen

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