Abteil 21

Amber seufzte und lehnte sich zurück. "Ich dachte, du wolltest uns noch deine restlichen Tattoos zeigen?" meinte sie grinsend und lutschte an ihrem Lolli, der nach ihrer Lieblingssorte -Erdbeeren- schmeckte. "Die armen Mädchen... Musst du sie denn gleich so schocken?" fragte sie ihn scherzhaft und lächelte ihn an.
Plötzlich schaute er sie so eigenartig an. Konnte er gerade kaum seinen Blick von ihr wenden? Nein, quatsch. Das wäre unmöglich!
"Okay, spielen wir kein Flaschen drehen mehr. Auch gut." Wieder seufzte sie und veränderte ihre Sitzposition. Sie lehnte nun mit dem Rücken gegen der Sitzlehne und konnte Maurice besser anschauen. Auf jeden Fall besser, als ewig Chris anzustarren, was wahrscheinlich ein wenig eigenartig rüberkommen würde.

"Ich dachte, du wolltest uns noch deine restlichen Tattoos zeigen?" meinte sie zu Chris.
"Stimmt..." sagte er verdutzt. "Dann muss ich ja mein T-Shirt wieder ausziehen."
"Die armen Mädchen... Musst du sie denn gleich so schocken?" fragte sie ihn scherzhaft und lächelte ihn an, während er sich das T-Shirt wieder auszog.
Chris lachte und als Amber dann auch noch sagte, das sie dann halt kein Flaschen drehen mehr spielen, musste er noch mehr lachen.
"Amby, wir haben überhaupt kein Flaschendrehen gespielt" sagte er amüsiert über ihre Verwechslung.
Chris hatte sich das T-Shirt ausgezogen und deutete jetzt so gut es ging auf seinen Rücken. "Guckt? Da der Drache an meinem Arm schlängelt sich noch über den halben Rücken" sagte er grinsend und drehte sich und deutete jetzt auf seinen linken Arm.
"Hier habe ich größtenteils nur Tattoos aus Langweile stechen lassen..."
"Aus Langeweile?!" fragte Maurice verdutzt. "Alter... Sonst wohl nichts zu tun gehabt oder?" lachte er.
"Nee.. in dem Momenten glaub ich wirklich nicht" lachte Chris mit und deutete dann auf ein bestimmtes Tattoo auf seinem Arm. Es zeigte ein Schwert, in dem Zahlen eingraviert waren und ihn einem Stein steckte. Dahinter waren Flammen, die um das Schwert herumloderten.
"Das da hab ich für meine Mum gemacht. In das Schwert.... ist ihr Todesdatum eingraviert." Es viel ihm immer schwer, über sein Mum zu reden.
"Deine Mum wäre bestimmt stolz auf dich gewesen." sagte Maurice unterstützend.

(Oh man, ich bin verwirrt xD Warum denke ich die ganze Zeit, die haben Flaschen drehen gespielt? )

"Ja, ich werde auch nicht mehr jünger." sagte Amber grinsend zu Chris, als er ihr sagte, sie hätten kein Flaschen drehen gespielt. Sie rutschte ein wenig näher und betrachtete das große Tattoo, was einen Drachen darstellte. Amer selbst überlegte, ob sie sich nicht auch irgendwann eins stechen lassen machen wollte. Aber ein kleines und kein großes Tattoo, so wie es Chris besaß. Das würde wohl zu schmerzhaft werden und auch kostspieliger.
Dann betrachtete sie das Tattoo, was er seiner verstorbenen Mutter gewidmet hatte. Sie fand es... irgendwie rührend und unglaublich süß, dass er sich so eins stechen gelassen hatte.
"Maaan, du musst wirklich langeweile in den Ferien gehabt haben, dass du dir so ein großes Tattoo stechen gelassen hattest." Damit meinte sie das große Drachentattoo auf seinem Rücken. Sie lehnte sich wiieder zurück.

"Maaan, du musst wirklich langeweile in den Ferien gehabt haben, dass du dir so ein großes Tattoo stechen gelassen hattest." meinte Amber grinsend zu Chris seinem großen Tattoo.
"Och naja... also bei den vielen kleinen auf meinem linken Arm, da hatte ich wirklich langeweile... aber das tut alles garnicht weh." grinste er zurück.
"Also wenns dir Spaß macht" schaute Maurice ihn verdutzt an. ".... Ich mach mir glaub ich auch eins oder zwei" fügte dann Maurice langsam lachend hinzu.
"Jaa mach das" lachte Chris ebenfalls, während er sein T-Shirt wiedermal anzog und sich hinsetze.
"Wann fährt denn jetzt endlich der Zug ab?" fragte dann Maurice.
"Ehm.. keine Ah..." wollte Chris sagen, als plötzlich ein lauter Pfiff ertönte.
"Ahh na endlich" grinste Maurice und lehnte sich zufrieden zurück.
Langsam setze sich der rote Zug in Bewegung und fuhr los, Richtung Hogwarts...

Amber wolle gerade etwas sagen, als der Zug anrückte und sie beinahe nach vorne geflogen wäre. Gerade noch so konnte sie sich an Chris festhalten. Doch der Schwung war so groß, dass sie beide nach vorne flogen. Sie knallte mit dem Kopf gegen den gegenüber liegenden Sitz.
"Shit..." murmelte sie und rieb sich den Kopf. "Das tat verdammt weh." Ihre Haare standen wirr ab.
Langsam rappelte sie sich auf und schwankte leicht. "Boah, jedes Jahr das gleiche. Können sie das Teil nicht mal ein wenig modernisieren?" beschwerte sie sich leise und hielt sich an der Tür des Abteils fest. Denn ihr Schwindelgefühl war noch nicht weg. Dennoch hielt sie Chris die ausgestreckte Hand hin, um ihn aufzuhelfen.

Als der Zug anrückte, hielt sich plötzlich Amber an Chris fest. Dieser hatte damit nicht gerechnet und sie flogen beide nach vorne und krachten gegen die andere Sitzbank.
Maurice fing an wie verrückt zu lachen und auch Chris fing an laut zu lachen, während er auf dem Boden lag.
Amber fluchte und rappelte sich auf.
"Boah, jedes Jahr das gleiche. Können sie das Teil nicht mal ein wenig modernisieren?" beschwerte sie sich leise. Sie streckte, immer noch wackelig auf den Beinen, Chris die Hand hin um ihn aufzuhelfen. Dieser bekam das erst garnicht mit und lachte immernoch. Dann bemerkte er die Hand und ergriff sie immernoch lachend. Er fühlte ihre zarten Hände und ihre weiche Haut und war seltsamer weiße irgendwie überwältigt von dieser Berührung und ließ erst garnicht los. Doch dann bemerkte er, das sie gerade Hand in Hand nebeneinander im Abteil standen und alle lachten wie verrückt. Schnell lies er ihre Hand los.
"Danke" sagte er immernoch breit grinsend.

Amber zog ihn mit einem Ruck hoch und stolperte kurz nach hinten.
Kruz hielt sie seine Hand und ein eigenartiges Kribbeln durchfuhr sie. Ein angenehmes Gefühl, welches sie nicht ganz zuordnen konnte.
Irgendwie konnte sie nicht mitlachen. Denn sie fand es nicht wirklich witzig. Amber hatte Kopfschmerzen. Denn sie war mit ihrem Kopf gegen den Sitz geknallt und ihr Kopf pochte leicht. Leise seufzte sie. Chris ließ schnell ihre Hand los. Beinahe hätte sie protestiert. Denn sie fand es eigenartiger Weise schön seine Hand zu halten. Doch wenn sie etwas gesagt hätte, wäre es eigenartig gekommen und das wollte sie nicht. Daher hielt sie lieber ihren Mund und ließ sich auf den Sitz plumpsen.
"Kein Problem." meinte sie lächelnd und schaute ihn an. Kurz fuhr sie sich durch ihre Haare. "Wurde aber auch Zeit, dass der Zug endlich losfuhr." meinte sie.

Chris merkte, das Amber nicht mitlachte und schaute sie besorgt an.
"Kein Problem." meinte sie lächelnd, als er sich bedankte und hinsetzte. Wurde aber auch Zeit, dass der Zug endlich losfuhr." meinte sie.
"Jaa, das finde ich auch." antwortete Maurice, als sie sich hinsetzte.
"Hast du dir wehgetan beim Sturz?" fragte Chris sie besorgt und rückte nah zu ihr, um auf ihren Hinterkopf zu schauen und strich vorsichtig darüber.
Ihre Beine berührten sich und sie waren sich ganz nah. Chris wurde leicht rot, was Amber zum Glück nicht sah.
Ihr Duft... dachte er sich und lächlte leicht, während er immernoch schaute, ob sie sich irgendwo am Kopf verletzt hatte.

"Neee, ich glaube das geht schon." meinte sie und rieb sich den Kopf. Ihre Finger berührten sich leicht. Wie ein Blitz durchfuhr sie wieder diesen Gefühl und diesmal war es so überwältigend, dass sie Chris ins Gesicht schaute.
Er war ihr viel zu nah, wie sie bemerkte. Sein Duft schlug ihr entgegen und ihre Gesichtszüge wurden weich. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie vergaß ganz, dass noch eine dritte Person anwesend war. Doch genau das war ihr egal.
Aber sie besann sich wieder und zerstörte den magischen Moment. All die Eindrücke und Geräusche kehrten zurück. Das Gelächter der Kinder, das Schimpfen der Eltern draußen. Knarren, Quietschen. All das.
Abprubt wandte sie ihr Gesicht an und starrte an die gegenüberliegende Wand.

"Neee, ich glaube das geht schon." meinte Amber.
Ihre Finger berührten sich kurz und selbst diese kurze Berührung liesen seine Gefühle Karussel fahren. Sie drehte ihren Kopf zu ihm um und ihre Gesichter waren sich sehr nah. Er vergaß, das Maurice auch noch da war und schaute sie lächelnd und Gedankenversunken an, bis die Realität ihn wieder einholte und verlegen woanders hinschaute.
"Ok... alles klar.." antwortete er und lehnte sich, leicht traurig, leicht erleichter, wieder zurück.
Verdammt... sie ist doch aber deine beste Freundin Chris... sagte seine Vernunft im Kopf.

Der Zug fuhr nun schon seit einiger Zeit und Chris starrte wieder verträumt aus dem Fenster.
"Kinder... ich bin immernoch Müde.. ich hau mich ne Runde aufs Ohr.." zeriss Maurice die Stille.
"Was? Eh.. ja mach du nur.." antwortete Chris verträumt.
Maurice zuckte mit den Schultern und legte sich auf die Sitzbank, drehte sich, sodass er die Anlehne der Sitzbank anschaute und hatte bereits nach zwei Minuten ein regelmäßiges Atmen.
"Das... ging schnell" sagte Chris, leicht verdutzt und musste zu Amber grinsen.

Amber schaute ihn kurz an. Wirkte er etwa traurig? Nein, das bildete sie sich wahrscheinlich nur ein. Wunschdenken...
Verwundert schaute sie Maurice an, der es geschafft hatte, bereits nach zwei Minuten einzuschlafen. "Was treibt der eigentlich nachts, dass er über Tag immer so müde ist?" fragte sie Chris leise grinsend.
"Ach neee, erzähl es mir lieber nicht." meinte sie leise lachend. Sie verhielt sich so leise wie möglich um Maurice nicht zu wecken. Denn der konnte manchmal ein richtiger Morgenmuffel sein. Und das war echt nervig, wie sie fand. Sie lehnte sich zurück und schaute kurz aus dem Fenster bis sie wieder Chris anschaute, der sie ebenfalls anschaute.

"Was treibt der eigentlich nachts, dass er über Tag immer so müde ist?" fragte Amber leise grinsend. "Ach neee, erzähl es mir lieber nicht." fügte sie noch schnell flüsternd hinzu.
"Ehm.. ok" antwortete Chris grinsend, redete aber ein wenig leiser, um nicht Maurice zu wecken, weil er es nicht leiden konnte, beim Schlafen gestört zu werden.
"Aber irgendwie hat er ja recht... ich bin irgendwie auch müde." gestand Chris, immernoch flüsternd.
"Ach da fällt mir noch was ein, was ich euch fragen wollte, aber da er ja pennt, frag ich dich." sagte er grinsend.
"Was hälst du davon, wenn ich mir Piercings mache? Ich wollte deine Meinung einfach mal dazu wissen... und seine halt auch." flüsterte Chris. "Weil ich will mir vllt auch noch welche machen..."
Er musterte Amber grinsend und wartete auf ihre Antwort.
Nach einiger Zeit trat wieder Stille in das Abteil, als Chris wieder die Spannung und Ruhe zeriss.
"Ehm.. Amby? Findest du nicht auch... das es irgendwie kälter geworden ist?" fragte Chris nachdenklich.
Und tatsächlich, draußen waren große, dunkle Gewitterwolken aufgetaucht und es wurde merklich kälter. Chris konnte auch fast schon seinen Atem sehen, doch eine Gänsehaut hatte er im T-Shirt immernoch nicht.
Zum Glück hab ich ein sehr starkes Immunsystem dachte sich Chris.

"Stimmt. Jetzt wo ihr es sagt." Amber fing an zu gähnen und hielt sich die Hand vorm Mund. "Okay. Hmmm.... Ich glaube Percings würden gut zu dir passen." meinte sie. "Lass dir ruhig welche machen. Ich finde die Idee gut." flüsterte sie leise und nickte bestätigend.
Plötzlich redete Chris die langsam ansteigende Kälte an. "Ja, du hast Recht." Es bildeten sich bereits leichte Atemwolken und ihre Zähne klapperten. "Du hast ja nicht mal Gänsehaut." bemerkte sie und strich über seine Haut. Sie rieb sich dann die Arme um sich ein wenig mehr zu erwärmen, denn sie fror wirklich. Amber rückte näher zu Chris und schlang ihre Arme um seinen Bauch um sich zu wärmen. "Wenigstens bist du schön warm." seufzte sie zufrieden.

"Okay. Hmmm.... Ich glaube Percings würden gut zu dir passen." meinte sie. "Lass dir ruhig welche machen. Ich finde die Idee gut."
"Echt? Cool... danke... ich mach mir vielleicht Snakebites.." lächelte er sie an.
"Ja, du hast Recht." meinte sie auf seine Aussage, das es kälter wurde. "Du hast ja nicht mal Gänsehaut." meinte sie verdutzt.
"Jaa das ist normal... mir wird nicht so schnell kalt, da müsste es schon im Minusbereich dafür sein." antwortete er grinsend, als sie über seinen Arm strich. Die Berührung ihrer zarten Hand lies ihn ihm wieder eine mollige Wärme ausbreiten und als sie dann noch plötzlich näher zu ihm rückte und sich um ihn schlung, spielten seine Gefühle verrückt.
"Wenigstens bist du schön warm." seufzte sie zufrieden.
"Joahh.." grinste er und wurde leicht rot.
Er legte seinen rechten Arm um sie, um sie besser wärmen zu können und legte seinen Kopf vorsichtig auf ihren. Man hätte meinen können, die beiden seien ein Paar. Doch das war ihm im Moment egal, er genoss einfach die Berührung mit ihr in vollen Zügen und hatte das Gefühl, als würde er sie nie wieder loslassen wollen.
Dabei ist sie doch meine beste Freundin.. schoss es ihm durch den Kopf, doch er verwarf den Gedanken schnell wieder.

"Man, so ein Glück möchte ich auch haben." murmelte sie und kuschelte sich mehr an ihn. Und als er seinen Arm um sie legte, wurde ihr noch wärmer. Ihre Augen schlossen sich wie von selbst. Sie war wirklich müde.
Leise seufzte sie wieder ... und glücklich. Sie legte ihre Beine auf den Sitz und zog sie an ihren Körper. "Das Wetter hat sich aber schnell geändert." meinte sie. "Dass es aufeinmal so kalt wird." murmelte sie verwundert. "Was meinst du?" Sie schaute zu ihm hoch.

"Man, so ein Glück möchte ich auch haben." murmelte sie.
Chris hatte immernoch ein seltsames Gefühl im Magen und fühlte sich wohl, so nah bei Amber und genoss ihre Berührung.
"Das Wetter hat sich aber schnell geändert." meinte sie. "Dass es aufeinmal so kalt wird. Was meinst du?"
"Jaa... das ist wirklich irgendwie seltsam.." murmelte Chris.
Ich glaube... ich habe wirklich Gefühle für sie entwickelt.. dachte sich Chris nachdenklich.
Aber... würde das nicht unsere Freundschaft zerstören? Und wie fühlt sie sich? Verdammt, ich weiß nicht was ich machen soll...
Ihm schoßen tausend Gedanken durch den Kopf. Er hatte kurz das Gefühl, er wolle sie küssen, welches aber schnell wieder verflog und einem Gefühl wich, das ihm sagte, er dürfe das nicht und müsse sich ein wenig von ihr entfernen. Er wusste einfach nicht was er tun sollte und schaute leicht traurig aus dem Fenster und drückte Amber ein wenig fester an sich.

Amber spürte, wie Chris sie näher zu sich zog. Sie fragte sich, warum. Vielleicht wurde ihm doch langsam kalt. "Ist dir doch kalt?" fragte sie ihn und zog leicht eine Augenbraue hoch. Schien er traurig zu sein? Nein. Warum sollte er?
"Ist... alles okay, Chris?" fragte sie ihn sichtlich besorgt, folgte aber seinen Blick nach draußen. Der Himmel wurde düster. Schien es noch kälter geworden zu sein? Aber so ein rascher Wetterwechsel war doch nicht möglich. Nein. Da stimmte etwas nicht.

"Ist dir doch kalt?" fragte sie ihn, weil er sie näher an sich gedrückt hatte.
"Wer? Mir? Nein passt schon.. nur ein kleines wenig." grinste er sie an.
"Ist... alles okay, Chris?" fragte sie ihn sichtlich besorgt.
"Jahh... ist alles ok.. denk nur ein bisschen nach... und das Wetter bereitet mir ein wenig Sorgen... das kann nicht einfach so passieren.. aber das kommt mir irgendwie.. so vertraut vor.." antwortete er nachdenklich.
Leicht gelangweilt schaute er wieder aus dem Fenster und pickte Amber leicht in die Seite und musste grinsen.
"Hmm... ich bin.. so müde.." sagte er. "Darf ich mich ausstrecken? also auch die Beine hochlegen?" fragte er sie.

"Ja, ich verstehe dich. Ich meine, sicher. Vorhin war es auch niht gerade warm gewesen. Aber dennoch ist die Temperatur in der kurzen Zeit so drastisch gesunken. Ich finde das ziemlich ungewöhnlich. Ich frage mich, woran das liegt?" fragte sie sich und schaute ihn dabei an.
Sie lachte leise, als er sie in die Seite pickte. Auch sie grinste ihn an.
"Sicher kannst du dich ausstrecken. Aber bitte so, dass auch ich noch Platz habe." meinte sie lachend und pickte ihm ebenfalls kurz in die Seite.

"Ja, ich verstehe dich. Ich meine, sicher. Vorhin war es auch niht gerade warm gewesen. Aber dennoch ist die Temperatur in der kurzen Zeit so drastisch gesunken. Ich finde das ziemlich ungewöhnlich. Ich frage mich, woran das liegt?" sagte Amber, mehr zu sich selbst und schaute Chris dabei an.
"Sicher kannst du dich ausstrecken. Aber bitte so, dass auch ich noch Platz habe." meinte sie lachend.
"Ok danke" antwortete Chris lächelnd.
Er rückte Amber kurz vorsichtig auf die Seite, lehnte sich mit dem Kopf gegen die Armlehne und streckte seine Beine aus. Amber lag nun halb auf ihn und er roch ihren wunderbaren Geruch wieder. Genüsslich zog er ihn ein. Das wilde Gefühl in seinem Magen wurde er, wie es aussieht, erstmal nicht mehr los. Sein Gesicht war ganz nah an ihrem, so das er ihren Atem spürte.
"Hmm... Ich habe dabei ein ungutes Gefühl.." murmelte Chris leise nachdenklich in ihr Ohr.

Dass Amber plötzlich auf Chris lag, fand sie nicht gerade toll. Ihr Kopf lag fast auf seinem Oberkörper und sie konnte das Schlagen seines Herzens hören, was sie an das Flügelschlagen eines jungen Vogels erinnerte. Sie rührte sich nicht, versuchte es zumindest nicht. Denn sonst würde sie vom Sitz runterfallen und das würde sehr hart enden.
"Ja, ich habe auch ein ungutes Gefühl dabei." sagte sie leise und man merkte die Zweideutigkeit nicht, die in dem Satz lag. Zu einem meinte sie die sinkende Temperatur und zum anderen ihre wachsenden Gefühle für Chris, die eindeutig nichts mit Freundschaft zu tun hatten.
Dass aber auch ihre Gesichter so nah bei einander waren, fand sie auch nicht gerade toll. Sie wagte einen Blick nach oben und schaute in sein Gesicht.
Amber spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht, so nah waren sie bei einander. Automatisch hielt sie die Luft an. Ihr Herz klopfte stark gegen ihren Brustkorb und ihre Wangen wurden schlagartig rot.

"Ja, ich habe auch ein ungutes Gefühl dabei." sagte Amber leise.
Chris' meerblauen Augen erwiederten den Blick von Amber und er merkte, das ihre Wangen Rot anliefen.
"Ist dir so kalt?" fragte Chris zögerlich, obwohl er vermutete, das die Wangeröte von etwas anderem waren. Er wusste nur nicht von was.
Er schaute an die Decke des Abteils und eine plötzliche Müdigkeit überfiel ihn.
Langsam schloss er die Augen und schlief nach einer Weile ein, wobei er vorher noch "Gute Nacht..." zu Amber flüsterte, was sehr ironisch rüberkam, da es ja nochnicht mal richtiger Mittag war.
Im Schlaf lehnte sich Chris mit dem Hintern über die Sitzbank, sodass dieser über dem Boden schwebte. Dabei drückte er Amber ein kleines, kaum merkbares, Stückchen näher zu sich.
Nach einer Weile murmelte er etwas unverständliches im Schlaf, was sich ein wenig nach "Hast du dich etwa in sie verliebt?..." angehört hat, was man aber nicht wirklich verstehen konnte.

Amber hatte zwar die Augen geschlossen, dennoch vernahm sie Chris' Gute Nacht. Sie schmunzelte leicht. Vielleicht war er so müde, dass er gar nicht mehr mitbekam, dass es noch nicht mal Nachmittag war.
Dass Chris sich im Schlaf immer ein wenig eigenartig bewegte, hatte sie schon mehrmals mitbekommen. Aber dass er von der Sitzbank fiel, denn sein Hinter schwebte eigenartig über dem Boden, gefiel ihr nicht. Unwillkürlich schwang sie ihre Arme um ihn und verharrte so in der Position. Sie hoffte nur, dass er sich nicht noch weiter bewegte. Denn dann würde es ziemlich schmerzhaft werden.
Plötzlich wurde sie von Chris ein wenig mehr an ihn gedrückt. Schlagartig öffnete sie ihre Augen. Er schlief noch immer seelenruhig und schien gar nicht wahr zunehmen, was er hier gerade tat.
Ihr wurde langsam ziemlich warm und sie war sich nicht sicher, woran das lag. Schnell schloss sie wieder ihre Augen. Dass seine Nähe ihr irgendwann unangenehm werden würde, hätte sie nie gedacht. Aber nicht, weil sie ihn nicht mehr mochte. Ganz im Gegenteil... Sie mochte ihn ja wirklich sehr. Aber wahrscheinlich zu sehr. Leise seufzte sie.
Chris murmelte etwas unverständliches vor sich hin. Was es aber sagte, verstand sie nicht.

Im Halbschlaf vernahm der Schwarzhaarige eine Berührung und er öffnete leicht ein Auge. Amber hatte zärtlich einen Arm um ihn gelegt, damit er nicht runterfiele.
Schmunzelnd schloss wieder die Augen und verfiel in einen leichten, traumlosen Schlaf.
Er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, doch er wachte plötzlich auf und wusste erst garnicht wo er war.
Chris drehte den Kopf schnell zur Seite und ihm wurde kurz schwarz vor Augen. Bei der hektischen Bewegung viel er von der Sitzbank und schlug mit dem Kopf gegen die Abteilswand.
Leise aufstöhnend schaute er sich langsam um. Dicke Regentropfen braselten laut gegen die Fensterscheibe und es war unnormal kalt im Abteil. Zwar verspürte er die Kälte nicht, aber er sah seinen Atem, was hieß, das es um die 0° C sein musste.
Nochmal rieb er sich an der Stelle, mit der er an die Wand geknallt ist.
"Verdammt..." murmelte er und hiefte sich vom Boden hoch. Zuerst schaute er zu Maurice, der immernoch schlief. Dann schaute er zu Amber. Sie schlief auch noch, wenn auch etwas unruhig. Es schien als würde sie den Diamond-Jungen neben sich vermissen.
Nachdenklich schaute er sie an. Einmal war er sich momentan nicht über seine Gefühle zu ihr einig und außerdem fand er den plötzlichen Wetterumschwung sehr beunruhigend.
Dann bemerkte er, das Amber am ganzen Körper zitterte. Schnell zog er seine Schwarz-Weiß karierte Jacke aus und deckte sie damit vorsichtig zu. Zärtlich schob er die Jacke ein wenig untersieh, damit die Jacke nicht schon bei der nächsten Bewegung wieder auf dem Boden lag.
In Zeitlupe wendete Chris seinen Blick von ihr ab und schob die Abteiltür auf. Er streckte seinen Kopf raus und schaute nach links und rechts. Auch ein paar andere Schüler schauten verwundert aus den Abteilen. Beim Umschauen sah der Schwarzhaarige Junge zufällig zur Deckenlampe und sein Blick verharrte mit großen Augen auf ihr.
Die Lampen im Gang fingen an eine Eisschicht zu bilden.
Ist es wirklich so kalt? Er schaute zu den anderen und sah, das einige von ihnen dicke Winterjacken übergestreift hatten und er noch im T-Shirt dort stand.
Das ist doch nicht... das kann doch nicht sein! schoß es ihm plötzlich durch den Kopf.
Er stürzte wieder in sein Abteil und zügte dabei seinen Zauberstab aus dunklem Mahagoni-Holz.
"SCHNELL WACHT AUF! ICH GLAUBE iCH WEIß WARUM ES SO KALT GEWORDEN IST!" schrie er schon fast.
Sofort schnellte Maurice verschlafen nach oben.
"Was ist los?" fragte er und bemerkte plötzlich die Kälte. Schnell stieg er auf die Sitzbank und kramte in seinem Koffer nach einem Pullover, den er sich schnell überzog.
Auch er zog seinen Zauberstab und wartete, was als nächstes passieren würde.

Amber hatte nicht bemerkt, wie Chris aufgestanden war. Sie merkte bloß, dass sie jetzt mehr Platz hatte. Durch ihre Müdigkeit bemerkte sie nicht einmal, dass es kälter geworden war. Ihr Atem bildete in der Luft kleine Wolken. Aus Instinkt zog sie ihre Knie an ihren Oberkörper. Es war wirklich um einiges kälter geworden.

Plötzlich schrie jemand herum. "Hey..." murmelte sie leise. "Schrei doch nicht so. Sind wir schon in Hogwarts?" Müde rieb sie sich ihre Augen und blinzelte einmal. Denn sie sah alles vor sich verschwommen. Sie drehte ein wenig ihren Kopf. Draußen prasselte der Regen gegen die Fensterscheiben. Noch einmal blinzelte sie. Dann sah sie klarer. Augenblicklich runzelte sie die Stirn. Es war klar, dass es um die Zeit in London kalt war. Aber so kalt. DAS war eindeutig NICHT normal.

Sie erhob sich und eine Jacke fiel herunter. Chris' Jacke. Amber hob sie auf. Sie nahm sie an sich und stellte sich neben Chris an die Abteiltür. Draußen im Gang standen bereits einige Schüler und redeten wild miteinander. Was war hier los? Selbst an den Lampen hatte sich eine kleine Eisschicht gebildet.

Warum hatten Chris und Maurice ihre Zauberstäbe herausgeholt? Die Müdigkeit machte sie betrunken. Sie konnte kaum klar denken. Doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Warum war sie, Dummerchen, nicht gleich darauf gekommen? Mit zitternden Fingern zog sie aus ihrer Hosentasche ihren Zauberstab hervor. Ihre Hände fühlten sich taub an und, dass sie sie überhaupt noch bewegen konnte, wunderte sie.

Glücklicher Weise war ihre Schminke nicht verwischt, da sie immer wasserfeste benutzte. Kurz strich sie sich durch ihre wirren blonden Haare und ließ ihren Blick noch einmal durch den Gang schweifen. "Ich glaube, ich weiß es auch." sagte sie leise und ihr Blick war wachsam.

Chris, Amber und Maurice, drei beste Freunde, deren Freundschaft man schon fast als eine Bilderbuchfreundschaft bezeichnen konnte. Endlich am Bahnsteig aufeinander getroffen hatten sie sich schnell zu dritt ein Abteil gesucht nur um sofort ihre Ferienerlebnisse und vieles anderes auszutauschen.

Nach einiger Zeit waren die drei Jugendlichen schließlich eingeschlafen und Chris war der Erste der wieder erwachte. Mit einem lauten Rumpeln, einen ohrenbetäubenden Pfiff und einem Quietschen kam der Hogwarts Express schließlich zum Stehen. Noch einmal flimmerten kurz die Lichter im Abteil auf bevor das Abteil in völlige Dunkelheit getaucht wurde und dunkle Gestalten an den Fenstern vorbeihuschten.

Urplötzlich wurde es eisig kalt und der Erste der es bemerkte war ebenfalls Chris. Lautstark weckte er die anderen, doch wirklich Zeit um wach zu werden hatten diese nicht. Lautes Gepolter drang vom Gang zu ihnen durch und auch Geschrei und Flüche waren für die Teenager nicht mehr zu überhören. Chris wollte gerade irgendetwas verkünden, als der Zug erneut einen Ruck von sich gab. Das Dach wird eingedrückt und ein herabfallender Metallbalken der Gepäckablage trifft Amber am Kopf. Das Mädchen wird ohnmächtig.

Doch den beiden Jungs bleibt keine Zeit ihrer zu Boden gegangenen Freundin zu Hilfe zu eilen. Denn genau in diesem Moment wird die Tür des Abteils aufgerissen und drei Dementoren schweben herein. Es wird eisig kalt und je ein Dementor versucht das Glück eines Jugendlichen aufzusaugen. Im Kampf gegen 2 Dementoren können die Jungs Amber nicht zu Hilfe eilen, was wird passieren?

Mit einem Ruck hielt der Zug an und Amber wurde auf den Sitz geschleudert. Ihr Kopf prallte gegen die Wand und es tat ihr ziemlich weh. Mit schmerz verzerrtem Gesicht rieb sie sich den Kopf.

„Chris….“ Sagte sie leise und rieb sich die schmerzende Stelle. „Dementoren.“ Sagte sie nur. „Was wollen die von uns?“ fragte sie ihn und runzelte die Stirn. Was für ein verkorkster Morgen. Und er hatte so schön angefangen, als sie ihre Freunde wieder gesehen hatte. So viel zum Thema.

Sie stand auf, hielt ihren Zauberstab fest im Griff und schwankte zu Chris, der noch immer an der Tür stand. Bereit um zu kämpfen, überlegte sie, welche Zaubersprüche am effektivsten waren. Auf jeden Fall der Patronuszauber.

Plötzlich gab es noch einmal einen Ruck und Amber wurde bereits zum zweiten Mal in den Sitz geschleudert. Doch diesmal war sie vorbereitet und zog ein wenig ihren Kopf zum Schutz ein. Erleichtert seufzte sie. Aber was sie nicht erwartet hatte. Das Dach wurde eingedrückt und ein Metallbalken löste sich vom Gepäckträger. Sie konnte nicht einmal schreien. Dan traf er sie schon am Kopf und es wurde dunkel.

Ihr Körper fiel wie eine Puppe zur Seite. Auf ihr lag der Metallbalken. Eine Platzwunde war am Kopf zu sehen, die ausgesprochen stark blutete. Die Gryffindor war in Ohnmacht gefallen und es schien als würde sie nicht so schnell aufwachen. Schlaff baumelten ihre Hände vom Sitz. Ihr Gesicht war viel zu blass, als dass es normal war.

Ein heftiger Ruck durchfuhr den Zug und schleuderte Chris gegen den Türrahmen. Ein lauter Pfiff ertönte und mit einem ohrenbetäubenden Quitschen kam der Zug zum stehen. Die Lichter flimmerten kurz auf und erloschen dann völlig.
Na toll... Was soll das jetzt bitte? Warum bleiben wir stehen? Keine gute Idee...

Hinter sich hörte er Amber.
„Chris... Dementoren... Was wollen die von uns?“
"Ich weiß es nicht... Ihr müsst bereit sein." Der Dunkelhaarige verstärkte ein wenig den Griff um seinen Zauberstab.
Es ertönte lautes Geschreie von den Gängen und Flüche flogen herum. Er streckte vorsichtig den Kopf nach draussen, um etwas zu erkennen, doch es war dunkel und Rauch lag in der Luft. Plötzlich flog ein Fluch auf ihn zu und er konnte noch rechtzeitig in das Abteil zurückspringen.
Maurice knallte hinter ihm sofort die Abteilstür zu.

Auf einmal durchfuhr den Zug ein weiterer Ruck und alle drei wurden auf den Boden geschleudert.
Hustend wollte Chris sich aufrichten und kniete nun auf allen Vieren auf den Boden. Plötzlich drückte sich das Dach ein und ein Metalbalken löste sich vom Gepäckträger. Dieser traf Amber am Kopf und sie viel mit einer Platzwunde zu Boden. Wie eine Puppe. Sie wurde unter dem Metalbalken begraben. Blut fing an den Boden zu tränken.
"AMBER!" rief der Dunkelhaarige und er sprang sofort auf. Er stämmte sich mit aller Kraft gegen den Metalbalken und hob ihn langsam weg. Er beugte sich runter zu ihr und schaute sie geschockt an.
Verdammt!
"Lumos." flüsterte er und betrachtete etwas genauer die Wunde.
"Moment, das mach ich schnell." meldete sich Maurice zu Wort und zeigte mit seinen Zauberstab auf ihre Wunde.
"Episkey..." Die Platzwunde hörte auf zu bluten, doch richtig geheilt wurde sie nicht.
"Naja besser als nix." meinte er und beide schauten besorgt wieder Amber an.

Chris stand wieder auf und legte wieder seine Jacke um die bewusstlose Blondine, als plötzlich die Tür wieder aufgerissen wurde und drei Dementoren hereinschwebten.
"Scheiße!" rief der Gryffindor aus und richtete seinen Zauberstab auf die Angreifer. Sein Herz raste und sein Gehirn arbeitete wie verrückt.

Der Kampf begang. Maurice und Chris versuchten mit zahllosen Flüchen und Zaubersprüchen die Dementoren in die Flucht zu schlagen. Doch das erwies sich als schwieriges Unterfangen. Sie kamen immerwieder zurück und versuchten den Dreien das Glück auszusaugen.
Besonders Amber war ein großes Ziel für sie, weil sie bewusstlos war.
Chris versuchte alles Mögliche um sie zu schützen. Mittlerweile war ihm klar, das er mehr Gefühle für sie hatte. Gefühle die über das Freundschaftliche gingen.
"Expecto Patronum!" rief Maurice neben ihm und versuchte mit seinem Patronus die Dementoren zu vertreiben.
Plötzlich fiel Chris einen verbotenen Zauber ein, den er mal in der Verbotenen Abteilung gefunden hatte. Einer der effektivsten, die er jemals dort fand.
Er solle sogar Dementoren verletzen können.
Konzentriert richtete er den Zauberstab auf die anderen zwei Dementoren.
"Cruzifexion!"
Ein roter Schleicher schoss aus seinem Zauberstab und flog auf die Dementoren zu. Diese liesen plötzlich laute Schreie von sich und einer von ihnen ergriff die Flucht.
"Expecto Patronum!" rief nun der Gryffindor und sein Wolfs-Patronus griff nun die letzten zwei Dementoren an.

Amber bekam von allen nichts mit. Sie war in einer Art Starre oder Lehmung oder wie man das auch immer nennen mochte. Zumindest konnte sie sich nicht bewegen. Nicht einmal die Augen öffnen. Obwohl sie es mit aller Macht versuchte, klappte es nicht.

Jemand schien diesen Metallbalken von ihr herunter zubewegen. Vielleicht war es Chris. Vielleicht auch Maurice. Sie konnte es nicht einschätzen, da sie wie in einer Art Trancezustand war. Wie sie es hasste. Nun lag sie hier und konnte nichts machen, außer herum zu liegen und ein Klotz am Bein zu sein.

Klebriges Blut lief ihre Schläfe runter entlang ihrer Wange Richtung Kinn auf den Boden. Auf dem Boden bildete sich bereits eine kleine Pfütze voller Blut. Ein metalliger Geruch stieg ihr in die Nase und ihr wurde schlecht. Richtig schlecht. Immer wenn sie Blut roch. Und dann hörte es endlich auf zu bluten. Doch die schrecklichen Schmerzen waren noch immer da. Sie hatte schreckliche Kopfschmerzen. Ihr Kopf brummte. Jemand legte eine Jacke über ihren bewusstlosen Körper und ihr war nicht mehr so schrecklich kalt.

Und dann brach der Kampf aus. Jemand fluchte laut. Das konnte nur Chris sein, erkannte sie an der Stimme. Auch Maurice schien zu kämpfen. Wahrscheinlich gegen Dementoren oder sogar Todesser. Denn wo Dementoren waren, waren auch Todesser nicht weit.

Vor Schmerzen stöhnte sie auf. Nun ja, wenigstens konnte sie noch stöhnen. Immerhin ein kleiner Anfang, der sich leider als ziemlich nutzlos erwies. Denn niemand konnte etwas mit stöhnen anfangen.

Dementor 1

Er schwebte mit den beiden anderen Dementoren durch den Gang zwischen den Abteilen, mit nur einem Ziel: Glück der wehrlosen Schüler. Sein rasselnder Atem wurde zu kleinen Nebelwolken, die unter der Kapuze unregelmässig hervorstießen.
Mit einer leichten Handbewegung gab er den Anderen den Befehl zum Halten, während er sich geisterhaft zur Seite drehte und vor einer Abteiltür halt machte. In alten, goldenen Lettern stand dort die Ziffer 21 drauf und auf die Scheibe war mit einem Zauber Belegt von Amber, Chris & Maurice geritzt.
Ein weiterer Ruckeln durchfuhr den Zug und kurz darauf riss die Dunkle Schattengestalt die Tür mit einem Handschlänker wie von Geisterhand auf und stürmte hinein.
Im Abteil befanden sich drei Kinder, eines von ihnen lag bewusstlos und voller Blut auf einer Sitzbank.
Der Dementor stürzte sich direkt auf das junge, wehrlose Ding.

Nach einer Weile stieß dann ein weiterer Dementor dazu, da dieser wohl auch erkannt, das das Mädchen sich nicht wehren konnte.
Doch plötzlich schoss auf die beiden ein roter Schleier zu, der seinen Partner direkt traff, er aber auch davon etwas ab bekam. Schmerz, den der Dementor vorher nochnie gespührt hatte, brannte an den Stellen, an denen er getroffen wurde. Aufgeschreckt wich er zurück, während sein Partner die Flucht ergriff.
Noch total perplex griff ihn plötzlich ein weißer Wolf an, gegen den er sich denoch versuchte zu wehren.
Doch nach kurzer Zeit wurde er und sein übrig gebliebener Partner nach draussen gedrängt, wo sie weiterhin vergeblich gegen die Patronuse versuchten anzukämpfen.

Dementor 2

Langsam flog dieser Dementor den anderen beiden vor sich hinterher, während er genüsslich die Panik im gesamten Zug mitverfolgte.
Hätte der Dementor eine Zunge, die er aber nicht besaß, sehr zu seinem Bedauern, würde er sich seine, ebenfalls nicht vorhanden, Lippen genüsslich lecken, dürstend nach Glück und Angst.
Das Dreiergespann blieb vor einem Abteil stehen, wo etwas in die Scheibe geritzt war, was der Askabanwächter aber nicht lesen konnte.
Ein zweiter Ruck durchfuhr den Zug und die Spitze der drei riss die Abteiltür auf und glitt hinein.
Auch er tat es den anderen beiden gleich und stürzte in das enge Abteil, in dem sich drei Kinder befanden. Sofort flog er blind auf eines der Kinder zu und fing an, das Glück auszusaugen.
Ein junge, mit längeren, dunklen Haaren und einer Cape.
Doch dieser entpuppte sich als hartnäckig und der Dementor musste sich kurz zurückziehen.
Gerade, als er sich wieder auf Maurice stürzten wollte, flog ihm plötzlich ein Expecto Patronum-Zauber entgegen.
Geblendet wich er zurück.

Er versuchte sich zwanghaft gegen den Patronus zu wehren, als ein roter Schleier das Abteil erhellte und einer seiner Partner die Flucht ergriff.
Kurz darauf erschien noch ein zweiter Patronus und die beiden übrig gebliebenen Dementoren versuchten sich gegen Diese zu wehren, wurden jedoch immer weiter zurück gedrängt.

Dementor 3

Der Askaban-Wächter flog zwischen den beiden anderen Gleichgesinnten durch den Hogwarts Express, bis sein Vordermann vor einem X-beliebigen Abteil zum stehen kam.
Kurz hielt er hinne, bis ein zweiter Ruck den Zug durchfuhr und die Abteiltür aufgerissen wurde.
Sofort stürmten alle drei Dementoren hinein und er stürzte sich auf einen der drei jungen Schüler, die im Abteil standen. Doch dieser wehrte sich mit allen Mitteln und die Dunkle Gestalt kam nur sehr schwer an sein Glück, und wenn, dann nur ein kleines bisschen, bevor er wieder nach hinten geschleudert wurde.
Doch plötzlich sah der, das eine der drei Kinder bewusstlos war und er lies ab von dem störischem Jungen und versuchte sich an dem Glück des jungen Mädchen, wie der andere Dementor.
Doch plötzlich schrie der Junge, gegen den er gerade eben noch gekämpft hatte, laut auf und ein roter Schleierstrahl schoss auf ihn zu.
Es kam so unerwartet, das sich die beiden Sauger nicht wehren konnten. Ein Schmerz, wie er es noch nie verspührt hatte, durchfuhr seine Schattengestalt und er schrie laut auf.
Voller Panik und Schmerz floh er aus dem Abteil, schoss durch den Gang aus der Lok heraus und flog immer weiter nach oben zum Himmel, durch zahlreiche Wolken hindurch.
Dann fühlte er sich auf einmal ganz frei, so als würde er zu der Luft gehören.
Aller Schmerz wurde von ihm genommen, nocheinmal stoß er seinen frostigen Atem aus, ehe sich der Dementor mit dem nächsten Windstoß in abertausende von kleinen dunklen Staubkörner auflöste und davongetragen wurde.